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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 20.08.2024 • Zuerst veröffentlicht am 29.06.2016 • Bisher 7395 Leser, 2678 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
In letzter Zeit machte die IT- und StartUp-Szene mit einigen Sexismus-Skandalen von sich reden. Wie es wirklich um die Frauen in der IT bestellt ist, zeigt ein Blick in die aktuelle Gehaltsstatistik.
Auch wenn einige der Einflussreichsten Positionen in der Tech-Szene – etwa bei Facebook (Sheryl Sandberg), Yahoo (Marissa Mayer) oder Youtube (Susan Wojcicki) von Frauen besetzt sind, macht die Szene doch immer wieder durch Sexismus und Diskriminierung von sich reden:
Da ist etwa der Fall Ellen Pao, die ihren ehemaligen Arbeitgeber, den Venture-Capital-Geber Kleiner Perkins Caufield und Byers, wegen sexueller Diskriminierung verklagte.
Da ist der Escort-Skandal auf der jüngsten NOAH Conference Anfang Juni in Berlin: Die NOAH gilt als das Aushängeschild der deutschen Digitalszene. Auf der abendlichen Party versuchte man aber dann offenbar, den niedrigen Frauenanteil unter Speakern und Teilnehmern durch Mitarbeiterinnen eines Escort-Service zu heben.
Und da sind die Anschuldigungen gegen den Internet-Aktivisten Jacob Appelbaum, bislang prominentes Aushängeschild des Tor-Projektes, das er Anfang Juni wegen zahlreicher Vorwürfe von sexueller Belästigung und Missbrauch verließ.
Flankiert werden solche Skandale schließlich die ungezählten frauenfeindlichen Kommentare in den Diskussionsforen von Tech-Seiten wie Heise.
Um so interessanter ist es daher, mal einen Blick auf die Gehaltsstruktur in dieser Branche zu werfen: Werden Frauen in der IT-und Tech-Branche systematisch diskriminiert? Ist die Szene latent frauenfeindlich? Und lässt sich das am Gehalt ablesen, Stichwort Gender Pay Gap?
Das Gehalts-Vergleichs-Portal http://gehalt.de hat genau das getan und sich die Gehälter von Frauen in der Szene genauer angeschaut – und kommt zu interessanten Schlüssen: Zwar ist demnach der Gender Pay Gap geringer als in anderen Branchen – aber das hängt nur mit den besonders durchsetzungsstarken Frauen der Szene zusammen.
Oder Plakativ gesagt: Die geringen Gehaltsunterschiede sind nicht unbedingt frauenfreundlich. Warum das so ist, verdeutlichen die Zahlen, die bei der Untersuchung herausgekommen. Die klingen erst einmal positiv:
Demnach verdienen Frauen mit naturwissenschaftlichem Hintergrund in der IT-Projektleitung am besten. Ihr Jahreseinkommen liegt hier bei 67.144 Euro. Danach folgen das Produktmanagement mit durchschnittlich 64.443 Euro sowie eine Anstellung in der technischen Forschung und Entwicklung mit 63.989 Euro jährlich. Lukrativ sind außerdem Anstellungen in der Versicherungsmathematik (63.968 Euro) und in der Unternehmensberatung (62.217 Euro).
Zu den höchsten Gehältern für Frauen aus dem technischen Bereich zählen auch drei Berufe aus dem Ingenieurwesen: die Vertriebsingenieurin mit einem Gehalt von 58.392 Euro, die Ingenieurin in der Produktion mit 55.029 Euro sowie die in der E-Technik mit 53.947 Euro. Ein weiterer Top-Beruf ist die IT-Beratung (58.093 Euro), gefolgt von der in der Pharmabranche tätigen Regulatory Affairs Managerin mit 56.601 Euro im Jahr.
Auch der Gender Pay Gap also der Unterschied zwischen Männer- und Frauengehältern, sieht auf den ersten Blick ermutigend aus. Denn die Entgeltlücke in den ausgewerteten Berufen ist deutlich niedriger als die durchschnittlichen 23 Prozent in allen Branchen.
Sie liegt nämlich zwischen 2,2 Prozent in der Versicherungsmathematik und dem Höchstwert von 17 Prozent im Produktmanagement. Insgesamt liegt die Lohnlücke zwischen männlichen und weiblichen Angestellten in den untersuchten Berufen mehrheitlich bei unter 10 Prozent.
Wer an dieser Stelle genaueres zur Methodik wissen will: Untersucht wurden insgesamt 4.812 Vergütungsdaten aus den letzten 12 Monaten, dabei wurden die bestbezahlten Berufe für Frauen aus dem naturwissenschaftlich- technischem Umfeld identifiziert.
Berücksichtigt wurden weibliche und zum Vergleich auch männliche Akademiker aus den Studiengängen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Bei allen Angaben handelt es sich um Beschäftigte ohne disziplinarische Personalverantwortung.
Ein Grund zur Freude? Mitnichten. Denn die Untersuchung bringt auch zutage, dass der Frauenanteil in der Branche erschreckend niedrig ist. Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de, zieht ein überraschendes Fazit:
„Laut unserer Auswertung weisen die Berufe, in denen ein Abschluss in einem technischen oder naturwissenschaftlichen Fach die Grundlage bildet, einen sehr geringen Frauenanteil von 11 Prozent auf. Wenn weibliche Beschäftigte sich in diesen männerdominierten Berufen durchsetzen, liegt häufig eine überdurchschnittlich hohe Vergütungsstruktur zugrunde. Das wirkt sich positiv auf die Entgeltlücke aus.“
Das zeigt auch, wie schwer es die Branche Frauen offenbar insgesamt macht. Kein Wunder also, das so manche gut ausgebildete Informatikerin ihr den Rücken kehrt – und dann doch wieder in typische Frauenberufe wechselt.
So wurden in der ZEIT kürzlich zwei Schwestern porätiert, beide mit einem Diplom in technische Informatik, die sich nach einigen Jahren in Beratungs- und Entwicklungsjobs selbständig machten – mit einem Kosmetikinstitut. Auch die Gründe für den radikalen Wechsel werden in dem Beitrag genannt: Die Branche sei zu männerdominiert und konkurrenzgetrieben. Und das Fazit lautet:
Mit der IT hat sie inzwischen abgeschlossen, den Frauenanteil in der Branche müssen andere erhöhen.
Die Aussage ist symptomatisch: Wenn es darum geht, dass in der IT- und Tech-Branche Frauen noch immer unterrepräsentiert sind, müssen wir sicherlich auch über Gehaltsunterschiede und offenen Sexismus sprechen.
Dieser wird jedoch nicht systematisch betrieben, sondern scheint viel eher systemimmanent: Wichtig ist es daher, auch die Unterschiede in Denkweise und Firmenkultur anzusprechen, die es Frauen gerade auch mit Familie noch immer erschweren, in der IT- und Tech-Branche Fuß zu fassen und so Schritt für Schritt die Mentalität zu ändern. Denn nur dann kann sich nachhaltig etwas ändern.
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
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