Mehr Emotionen und Sinn in ein Unternehmen zu bringen, ist eine Herausforderung. Einen (weiteren) Prozess zu definieren, ist keine Lösung. Es muss umgesetzt werden, was schon lang in Leitbildern geschrieben steht: Den Menschen als Mittelpunkt zu sehen.

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Mitarbeiter ernst nehmen

Alle müssen sich verändern, alle mitdenken – vor allem aber müssen alle ernst genommen werden. Sonst verkommen “Disruptive Technologien” und “Industrie 4.0” zu inhaltslosen Modewörtern.

Doch die Anforderungen hinter diesen Buzzwords sind real. Nicht selten haben viele langjährige Führungskräfte daran zu beißen. Wirkung erzielt man nicht mit seitenlangen Protokollen oder Ordnern voller (nicht realisierter) Konzepte, sondern durch mutiges Umsetzen.

Authentisch sein…

Die Verkäufer-Denkweise, durch nett sein, auch den nächsten Auftrag zu erhalten, ist Vergangenheit. “Nette” Unternehmen wird es schon bald nicht mehr geben. Denn neben der Qualität der Beratung sowie von Produkten und Leistungen, zählen Emotion, Wirkung und Sinn.

Diese Veränderung bedingt die innere Sicherheit, auf dem richtigen Weg zu sein. Eine glasklare Strategie zu haben und auch kommunizieren zu können, warum man dahin will. Und dieser Grund sollte fundiert und nicht einfach eine “me-too”-Strategie sein.

… statt nachahmen

Als Unternehmen ein Facebook-Profil zu pflegen, weil alle anderen das auch machen, weil dies doch heute dazu gehört, reicht eben nicht. Man müsse eben mit der Zeit gehen, ist keine strategisch gefällte Entscheidung mit einem klaren Ziel.

Aber sie kann viel über das Unternehmen verraten. Es ist fatal zu denken “Ist ja nur Facebook!” – gerade auf dieser Plattform werden oft Eindrücke gesammelt, um ein Unternehmen “richtig” kennenzulernen. Und wenn hier nicht der normale Marketinganspruch gilt, sondern nur platte Kommunikation stattfindet, wird die Wirkung entsprechend ausfallen.

Sinn implementieren

Bei Mitarbeitern die Wirkung zu erhöhen, funktioniert heute nicht mehr mit plumpem Motivationsgedöns und Tschakka!-Geschrei. Es funktioniert aber, wenn man das Sinn-Thema implementiert:

Warum wir etwas tun. Warum jeder das macht, was er macht. Nicht jeder Mitarbeiter wird sich auf dieses Thema einlassen (können) und der eine oder andere womöglich das Unternehmen verlassen. Aber jeder, der selbstreflektiert und sinnerfüllt arbeitet, bringt ein Unternehmen wirklich weiter.

Mutig selbst aktiv werden

Nicht immer wird diese Wichtigkeit sofort erkannt. Doch Generationenforscher, Philosophen und Unternehmer sind sich heute schon einig, dass die Sinn-Frage immer mehr zur Lebensfrage wird. Und zum Leben gehört auch die Berufung.

Die Frage ist, wie lange man warten möchte und wann man den Mut findet, sich darauf einzulassen. Denn eine Wirkung werden wir so oder so erzielen. Die Frage ist nur welche. Schon aus diesem Grund lohnt es sich nach dem Sinn seiner Tätigkeit zu suchen. Folgerichtig gilt es zu überlegen, wie wir alle mehr Sinn in unserer Arbeit und auch im Privatleben erfahren können. Die Lösung wird nicht immer auf Anhieb erkennbar sein. Doch schon darüber nachzudenken macht “Voll Sinn”.

Zwei Fragen für Sinn-Sucher:

1. Was hält mich davon ab, mehr Sinn in meinem Leben zu erleben oder Sinn bewusster wahrzunehmen?

Wir wünschen es uns insgeheim, aber wir befassen uns nicht damit, mehr Sinn In unserem Tun zu erkennen.

Doch ist diese aktive Auseinandersetzung notwendig, um mehr Sinn in sein persönliches Leben zu ziehen. Was hindert mich also, auf die Suche nach Sinn zu gehen? Dazu muss zunächst das eigene Agieren und die Gründe dafür hinterfragt werden.

2. Was hält Unternehmen davon ab, mehr Sinn in den Mittelpunkt zu stellen?

Veränderungen tun oft zunächst weh und nicht jede Verbesserung ist sofort klar erkennbar. Doch ist diese Hürde genommen, wird der Unternehmer oder die Führungskraft in dem was sie täglich tun, mehr Sinn erkennen.

Zudem wäre ihre Kommunikation wirksamer. Und auch die Mitarbeiter würden von dieser Sinn-Kommunikation profitieren. Ein Nebeneffekt davon wäre, dass die Mitarbeiter nicht mehr mit der “Motivationspeitsche” angetrieben werden müssten. Und schlussendlich lieben wir doch alle – auch als Kunden – Unternehmen, bei denen eine Geschichte mit Sinn oder ein klar kommunizierter Unternehmenszweck erkennbar ist.