Jobsuche über Soziale Netzwerke ist in aller Munde, allen voran werden dabei die beiden Business-Netzwerke Xing und LinkedIn genannt. Doch wie verbessern sie die Jobsuche? Und wie sinnvoll ist KarrierePlanung mit Xing und LinkedIn eigentlich?

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Business-Netzwerke: Pflicht…

Schönes Thema: Denn soziale Netzwerke wie Xing und LinkedIn bieten, richtig genutzt, enorme Chancen für die Karriereplanung. Zur Pflicht für Jobsuchende gehört dabei ein aussagekräftiges, professionelles Foto und ein ebenso aussagekräftiges, übersichtliches Profil. Auch mir passiert es immer wieder, dass sich Menschen lieber in meinem Xing- oder LinkedIn-Profil auf einen Blick über die wichtigsten Fakten informieren als im Blog.

Während Facebook, Twitter oder Instagram eher als Hobby-Netzwerke wahrgenommen werden, sind die Ansprüche, was Profilgestaltung, Photos, aber auch sonstiges Auftreten z.B. in Diskussionsgruppen, in Business-Netzwerken deutlich höher.

Zum Beispiel kann man hier Hobbys und Interessen hineinschreiben, persönliche Extravaganzen gehören aber für die meisten Personaler eher in die „privaten“ Netzwerke. Und man kann z.B. bei Xing angeben, was man sucht und selbst bietet. Auf diese Weise sind Profile auch leicht nach speziellen Keywords durchsuchbar – eine Eigenschaft, die vor allem Personaler sehr schätzen.

… und Kür in Social Media

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Doch auf die Pflicht folgt die Kür: Es geht nicht nur darum, ein Profil anzulegen und brav abzuwarten, was denn da kommt; wichtiger ist, sich selbst zu engagieren, z.B. in Diskussionsgruppen und Themen-Foren ist angesagt, ja es gibt sogar Netzwerk-Stammtische, auf denen man sein Netzwerk auch live treffen kann.

Viele Jobs entstehen praktisch dadurch, dass sich Leute über Themen unterhalten und dann so im Gespräch Ideen für neue Jobs haben – so geschehen z.B. bei Regine Heidorn, – darunter auch Tätigkeiten, an die sie selbst im Traum nicht gedacht hätte.

Warum Xing und LinkedIn mehr bringen als Stellenanzeigen

Genau ist der Vorteil von Netzwerken gegenüber der traditionellen, bequem scheinenden und allseits immer noch beliebten Jobsuche über Stellenanzeige. Die nämlich hat so ihre Tücken und auch die werden am Beispiel von Regine Heidorn klar:  Anforderungen an Berufe ändern sich heute rasant und traditionelle Berufsbezeichnungen werden dem kaum mehr gerecht.

Daher wissen Personaler nicht, wie sie die Stellenanzeige betiteln sollen und Bewerber haben keine Ahnung, wonach sie überhaupt suchen bzw. was sie sich unter dem Titel einer Stellenanzeige vorstellen können. Da wird die Jobsuche schnell zu einer Suche im Begriffewald.

Das wahre Problem von Stellenanzeigen

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Querdenker und Berufebilder-Autor Axel Haitzer, zeigt, wie eine Stellenanzeige aussehen könnte, mit der absolut passende Bewerber gesucht werden: Nämlich am Beispiel des Antarktisforschers Sir Ernest Henry Shackleton, der 1900 Männer für eine gefährliche Reise gegen geringe Bezahlung mit ungewissem Ausgang suchte – und auch fand: Angeblich soll er mehr als 4000 Bewerbungen erhalten haben.

Hätte Shackleton eine schwammige Anzeige nach heutigem Muster formuliert, so folgert Haitzer, hätten sich aber sicher auch eine Menge ungeeigneter Kandidaten beworben – und Sir Ernest Shackleton hätte Zeit und Geld in der Rekrutierung verschwendet oder sogar den Erfolg seiner Expedition gefährdet.

Das Problem mit dem AGG

Doch das Problem ist nicht einfach die Ausdrucksweise. Für die oft ungenau-schwammigen Formulierungen gibt es in der Regel gleich mehrere Gründe:

  1. Nicht alle Personaler, die Stellen ausschreiben, wissen genau was die Fachabteilung des Unternehmens sucht.
  2. Nicht allen ist auch ganz klar, was sie selbst suchen.
  3. Für alle anderen Ungenauigkeiten ist das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verantwortlich.

Wie die Journalisten und Best of HR – Berufebilder.de® -Autoren Florian Vollmers und Anne Jacoby feststellten, wird für viele Stellen eigentlich eindeutig einen Mann oder eine Frau oder Bewerber in einem bestimmten Alter gesucht und am Ende auch ausgewählt. Nur sagen kann das vorher keiner.

Sind Xing und LinkedIn besser als Stellenanzeigen?

Sind also Xing und LinkedIn besser als Stellenanzeigen? Findet man tatsächlich über Soziale Netzwerke besser einen Job?

Nach meiner Erfahrung und Meinung lautet die eindeutige Antwort: Ja. Denn nur im Austausch mit anderen, ohne das lästige Durchkämpfen des Begriffewaldes, finden Bewerber einen Job, der direkt auf ihre Persönlichkeit und Fähigkeit zugeschnitten ist und Personaler den idealen Kandidaten mit dem genau zu den Jobanforderungen passenden Profil.

Erhebliche Branchenunterschiede

Beide hätten sich vielleicht über Stellenanzeigen nie gefunden. Oder anders ausgedrückt: Es passt halt einfach! Social Media könnte also die Jobsuchmaschine der Zukunft werden: Schnell, effizient, übersichtlich. Ob man allerdings mit Social Media seinen Traumjob finden kann, hängt auch vom eigenen Geschick ab.

Dazu hilft es, im ersten Schritt zuerst zu überlegen, wen Sie in Social Medai erreichen wollen und mit welcher Strategie Sie dabei eine Arbeitnehmermarke aufbauen können. Außerdem müssen Sie beachten: Für wen ist das Medium Ihrer Wahl interessant? Für kreative und technische Berufe bieten sich mehr Möglichkeiten, für Banker weniger. Es gibt also Branchenunterschiede!

7 Tipps für die Jobsuche in Social Media

  1. Was machen potenzielle Arbeitgeber? Sind Unternehmen, bei denen Sie gerne arbeiten würden bei Twitter? Folgen Sie diesen und versuchen Sie so einen Kontakt aufzubauen.
  2. Nutzen Sie Soziale Medien zur Informationsgewinnung: Sie können  viele Informationen über potenzielle Arbeitgeber sammeln, z.B. Wie offen ist das Unternehmen, wie geht man mit Kritik um, wie denken die Leute?
  3. Nutzen Sie Social Media, um auf sich aufmerksam zu machen: Wer nur konsumiert, wird nicht wahrgenommen. Daher müssen Sie ständig aktiv bleiben, um auf sich aufmerksam zu machen: Verbreiten Sie interessante Informationen, verlinken sie zu eigenen Blogbeiträgen, stellen Sie Fragen, treten Sie mit Unternehmen in Dialog.
  4. Authentizität ist trumpf: Es geht darum, dass Sie anderen zeigen, wer Sie sind: Also seien Sie stets authentisch und persönlich.
  5. Vorsicht Imageverlust: Auch wenn es um Authentizität geht: Betrachten Sie Ihre Aussagen stets auch aus dem Blickwinkel potenzieller Arbeitgeber – Firmenklatsch oder Wut über den ehemaligen Chef haben im Netz nichts verloren.
  6. Interessanten Menschen folgen und sich mit ihnen vernetzen: Folgen Sie nicht nur Ihrem Wunschunternehmen sondern überhaupt interessanten Menschen und loten Sie aus, wem diese folgen. So stößen Sie vielleicht auf potenzielle Arbeitgeber, von deren Existenz Sie gar nichts wussten.
  7. Nutzen Sie die Kurzbio: Nutzen Sie Möglichkeiten der Kurzbiographie, um knapp das wichtigste über sich und ihr Stellengesuch zu vermerken, so dass jeder alte und neue Follower es lesen kann.


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