Vieldiskutiert auf Best of HR – Berufebilder.de® wurde Analyse von Mariano Mamertino über die Zukunft des Arbeitsmarktes im Zuge der Automatisierung. Machen Drohnen und Roboter die Berufsausbildung besser?

drohnen-handwerk-industrie-4-0-change

Die Angst der Digitalisierungs-Skeptiker

Der Beitrag von Mariano Mamertino hat auch spannende Diskussionen ausgelöst. Denn sofort regte sich in den Kommentaren Widerspruch nach dem Motto “Ich glaube ja nicht, dass diese oder jene menschliche Fähigkeit durch Maschinen zu ersetzen ist.”

Nun lehrt aber ein Blick in die Geschichte,  dass solche negativen, eher fortschrittskritischen Meinungen am Ende fast immer von der Realität eingeholt wurden – ganz gleich ob man dem Fortschritt nun positiv oder negativ gegenüber steht.

Digitaler Wandel voll im Gange

Die zwischen Befürwortern und Gegnern der Digitalisierung sehr heftig geführte Diskussion zeigt unterdessen auch eines sehr deutlich: Dass der Digitale Wandel zu dem, was wir so nett als Industrie 4.0 beschreiben, in vollem Gange ist.

Obgleich mich dann immer wieder Zweifel beschleichen, ob das in Deutschland wirklich ernst gemeint ist – spätestens dann, wenn ich von Veranstaltungen zu digitalen Themen höre, auf denen es kein WLAN gibt oder wenn ich Zug fahre.

Entwicklungszyklen für Innovationen werden immer kürzer

Die Innovationsschübe und Entwicklungszyklen technischer Neuerungen werden immer kürzer – und sie werden, da unsere Gehirne auf ähnliche Erfahrungen kaum zurückgreifen können, auch regelmäßi drastisch unterschätzt.

Umgekehrt wird aber auch gerne mal vergessen, dass die Digitalisierung eben nicht nur die hippen Kreativberufe betrifft, sondern auch dabei ist, traditionelle Handwerksberufe gehörig umzukrempeln:

Industrie 4.0 auch in Traditionsberufen

Da wird aus dem KFZ-Mechaniker ein KFZ-Mechatroniker, der Anlagenmechaniker setzen Smart-Home-Technik ein und die ersten Dachdeckerbetriebe inspizieren Gebäude mithilfe von Quadrocoptern und Weitwinkelkameras, statt Mitarbeiter auf das Dach klettern zu lassen.

Das verlangt einerseits von den Auszubildenden nicht mehr nur handwerkliches Geschick sondern auch digitale Fähigkeiten, andererseits auch von den Unternehmen auch gezielte Investititonen, um hier ausbilden zu können.

74 Mio. Euro vom BMBF

Spannend fand ich daher, dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung kurz darauf bekannt gab, Digitalisierung in der beruflichen Bildung gezielt fördern zu wollen – und zwar mit einem Sonderprogramm.

Überbetriebliche Berufsbildungsstätten (ÜBS), die die Ausbildung im Betrieb durch praxisnahe Lehrgänge ergänzen, sollen an die neuesten technologischen Erfordernisse angepasst werden. Dafür stellte das Bundesbildungsministerium zwischen 2016 und 2019 bis zu 74 Millionen Euro bereit.

Was wir gefördert?

Gefördert wurden dabei ausgewählte Ausstattungsgegenstände, die in der Ausbildung eingesetzt werden, zum Beispiel Drohnen, 3-D-Drucker oder Assistenzroboter zum Schweißen, Bohren und Drehen.

Mit einer zweiten Förderlinie unterstützt das Bundesbildungsministerium Pilotprojekte, in denen die Einflüsse der Digitalisierung auf die überbetriebliche Ausbildung durch innovative berufspädagogische Konzepte erprobt werden.

Die Meinung der Bundesbildungsministerin

Dazu sagt Bundesbildungsministerin Johanna Wanka:

“Aus traditionell maschinengesteuerten oder handwerklichen Jobs werden zunehmend IT-basierte Tätigkeiten. Mit dem Sonderprogramm reagieren wir auf diese Entwicklung und fördern die Digitalisierung schon in der Ausbildung. Wir werden nicht nur Mittel für eine moderne Ausstattung in den überbetrieblichen Berufsbildungsstätten zur Verfügung stellen, sondern gleichzeitig die Ausgestaltung der Lehr- und Lernprozesse betrachten, die durch die Digitalisierung betroffen sein können.”[zitat-ende]

Wir dürfen gespannt sein, wie diese Förderung umgesetzt wird.