Die Zinsen sind im Keller und einstmals lohnende und zugleich sichere Geldanlagen wie Bundesschatzbriefe gibt es nicht mehr. Wie legt man also sein Geld lohnend an? Ein Überblick!

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Was der Bauer nicht kennt…

»Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht«, heißt ein altes und zugegebenermaßen recht derbes Sprichwort. Erstaunlich genug: Es hat offenbar universelle Gültigkeit. Denn es bezieht sich nicht bloß auf Bauern, sondern auf das Gros der Bevölkerung hierzulande, und die Deutschen setzen nicht nur beim Essen vorwiegend auf Gewohntes, sondern auch beim Geldanlegen.

Eigentlich sind Vorsicht und eine gewisse Skepsis gegenüber Neuem gute Eigenschaften, auch beim Geldanlegen: Schließlich bewahren sie die Menschen vor so mancher Leichtfertigkeit und erst recht vor bösen Erfahrungen mit Anlage­ betrügern. Andererseits aber sind althergebrachte Verhaltensweisen bei der Geldanlage angesichts des aktuellen Niedrigzinsumfeldes vor allem eines: ein Verlustbringer ersten Ranges!

Bankkonten und Versicherungen: Die liebsten Anlageformen der Deutschen

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Im vierteljährlichen Turnus veröffentlicht die Deutsche Bundesbank eine Statistik dazu, in welcher Form die Privathaushalte in Deutschland ihr Geldvermögen halten beziehungsweise anlegen. Fast 40 Prozent des privaten Geldvermögens in Deutschland, und das sind in Summe mehr als 5,5 Billionen Euro, liegen auf irgendwelchen Bankkonten – seien es Giro, Spar, Tages bzw. Festgeldkonten oder auch Sparbriefe und Sparverträge; der Bargeldanteil dürfte vernachlässigbar klein sein. Nahezu den gleichen Anteil an Geld haben die Deutschen in Lebensund Rentenversicherungen oder sonstige privaten Rentenanwartschaften gesteckt. Auf gerade einmal rund 20 Prozent kommen Aktien und Investmentfonds in Summe.

In ihrem Bestreben, nur ja keine Verluste zu machen, folgen die Deutschen einer Gewohnheit, die jahrzehntelang hinreichend gut funktioniert hat. Sie legen ihr Geld auf Bankkonten, wo sie derzeit mit minimalen Zinsen abgespeist werden und schon froh sein müssen, wenn ihnen das Kreditinstitut keine Strafzinsen aufbrummt. Dazu zahlen sie regelmäßig gleichmäßige Monatsraten in Kapitallebens und Rentenversicherungen ein, deren Rendite größtenteils von den hohen Gebühren und den Kosten für den Hinterbliebenenschutz beziehungsweise für die Zusage einer lebenslangen Rentenzahlung aufgefressen wird. Auf diese Weise wissen sie: »Mein Geld hängt nicht vom Wohl und Wehe der Weltbörsen ab. Schon gar nicht ist es von irgendwelchen Konjunktur und Unternehmensnachrichten abhängig, die Tag für Tag die Aktienkurse gewaltig schwanken lassen und auf einen Schlag unsägliche Verluste produzieren können. Mit diesem Wissen können die meisten ruhig schlafen – und merken dabei gar nicht, dass sie eine wichtige Entwicklung verschlafen, die sich gleichwohl mit ihrem Geld vollzieht: nämlich der schleichende Verlust durch Inflation.

Verlustängste führen zu Verlusten

»Lieber magere Zinsen als gar keine«, so lautet das Credo vieler Sparer in Deutschland. Wer aber so denkt, der übersieht, dass die Zinsen, die er erhält, nur ein Teil der ganzen Wahrheit sind. Wenn Sie wirklich wissen wollen, ob sich Ihre Geldanlage rentiert oder nicht, dann dürfen Sie nicht bloß auf die Guthabenzinsen schauen, die ein Bankkonto oder Sparvertrag abwirft. Sie müssen zudem sehr genau darauf achten, wie sich die Kaufkraft Ihres Vermögens entwickelt. Von 100 Euro können Sie sich heute mehr kaufen als in einem Jahr – und erst recht mehr als in fünf, zehn oder gar 20 Jahren. Der laufende Rückgang der Kaufkraft ist – leider! – nichts, was einen konservativen Anleger um den Schlaf bringt. Das sollte er aber! Denn der Traum von sicheren, verlustfreien Renditen mit Zinsanlagen ist längst ausgeträumt, nur dass sich viele das nicht klarmachen. Auf Dauer vollzieht sich auch bei einer moderaten Inflation von nur 2 oder 3 Prozent eine Entwicklung, die ein jeder Sparer und Anleger doch eigentlich vermeiden will: ein Vermögensverlust. Und das, obwohl auf seinem Kontoauszug oder auf der Standmitteilung seiner

Versicherung niemals ein Minuszeichen auftaucht, sondern der Betrag nominal sogar anwächst. Der Verlust vollzieht sich ganz einfach dadurch, dass bei Minizinsen das Vermögen nicht schnell genug wächst, um die laufende Inflation wettzumachen. Oder anders gesagt: Die Summe, die inklusive Verzinsung am Ende aller Sparbemühungen steht, reicht häufig trotzdem nicht aus, um sich davon auch nur annähernd gleich viel zu kaufen wie vom laufend investierten Geld zum Zeitpunkt seiner Einzahlung. Verschärft wird diese Situation dadurch, dass erste Banken dazu übergegangen sind, Negativzinsen zu erheben.

Sicher und rentabel anlegen wie geht das?

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Es ist kein Wunder, dass allenthalben die Unsicherheit um sich greift, wie sich denn heute das eigene Geld noch zugleich sicher und rentabel anlegen lässt. Bankberater und Versicherungsvermittler sind hier meist keine große Hilfe: Denn ihre »Beratung« ist häufig von Provisions interessen gesteuert und damit alles andere als neutral. Daher lohnt es sich, das Thema Geldanlage zur Chefsache zu erklären und sich selbst darum zu kümmern.

Wir wollen Sie dazu ermutigen, den Schritt an die Börse zu wagen. Denn die Scheu der meisten Deutschen vor Börseninvestments ist nicht berechtigt. Wenn Sie es richtig anstellen, dann können Sie Ihr Risiko minimieren und zugleich eine attraktive Rendite für sich herausschlagen. In diesem Buch erhalten Sie viele praktische und handfeste Tipps dazu, wie Sie das bewerkstelligen. Darüber hinaus erfahren Sie, wie Sie Ihre 10 000 Euro mit Geld vom Arbeitgeber und vom Staat weiter aufstocken können – und das ohne übermäßig an Auflagen und gesetzliche Vorschriften gebunden zu sein. Es wird also Zeit, den Renditemotor für Ihre Geldanlage zu starten – packen Sie’s beherzt an!

3 typische Anlageszenarien

Wir möchten Ihnen einmal kurz 3 typische Anlageszenarien vorstellen. Überlegen Sie sich, welches Szenario Ihre Situation am ehesten trifft und beherzigen Sie unsere Tipps – Sie können diese auch abwandeln oder mischen, falls keines der Szenarien 100prozentig zu Ihnen passt:

  1. Sie haben als noch jüngerer Mensch im Alter von ca. 30 Jahren eine Erbschaft von 50 000 Euro gemacht oder eine entsprechende Abfindung erhalten. Dieses Geld wollen Sie langfristig für später anlegen.
  2. Sie sind um die 50 oder schon etwas älter und befürchten, die gesetzliche Rente sowie Ihre vorhandenen Ersparnisse könnten für einen sorgenfreien Ruhestand nicht ausreichen.
  3. Sie sind ca. 65 Jahre alt, sind bereits im Ruhestand oder stehen kurz davor und haben die Auszahlung einer Lebensversicherung erhalten oder durch einen Immobilienverkauf zusätzliche liquide Mittel. Bei Ihnen stehen ein Hinzuverdienst zur laufenden Rente, aber auch der Vermögenserhalt (auch für kommende Generationen) sowie der Schutz vor Währungs und anderen Krisen im Vordergrund.

3 Handlungsoptionen für Ihr Investment

Je länger Sie Aktieninvestments halten, desto sicherer sind diese. Hier drei mögliche Handlungsoptionen:

  1. Sie wählen Ihre Aktien eigenständig aus: Sie wählen EinzeltAktien eigenständig aus
  2. Sie investieren in aktive oder passive Fonds und setzen so verstärkt auf Risikostreuung. Ein Fonds investiert das Anlegergeld in mehrere Dutzend oder sogar mehrere Hundert Aktien.
  3. Sie überlassen alle Entscheidungen einer Maschine, einem sogenannten RoboAdvisor. Mithilfe von künstlicher Intelligenz sol len so die menschlichen Schwächen der Geldanlage (Gier und Angst) ausgeschaltet werden. Viele Banken und Finanzdienst leister bieten diese automatische Hilfe bei Anlageentscheidun gen inzwischen an. Als Kunde beantworten Sie einige Fragen zu Anlagebetrag, Anlagehorizont und Risikoneigung, und schon sucht Ihnen das internetgestützte System eine Geldanlage aus, die angeblich perfekt zu Ihnen passt.

Ihre Optimale Aktienstrategie

Während wir Ihnen den ersten und zweiten Weg bedenkenlos emp fehlen können, raten wir Ihnen bei RoboAdvisors (noch) zur Vor sicht. Computerprogramme sind zwar in fast allen Lebenslagen eine riesige Hilfe – auch bei der Geldanlage. Aber die aktuelle Neigung der Finanzbranche, mit ihren RoboAdvisors möglichst viele Privatanle ger als Kunden einzufangen, stimmt bedenklich.

Unser Rat lautet: Kombinieren Sie die Optionen 1 und 2. Sie können zum Beispiel das Geld aufteilen und einen Teil eigenständig in Einzelaktien anlegen und einen Teil in Fonds oder ETFs investieren. Es wird spannend sein zu sehen, welche Strategie nach zehn Jahren das bessere Ergebnis gebracht hat.

10 Schritte: 10000 Euro richtig anlegen

  1. Wappnen Sie sich von Anfang an gegen provisionsabhängige Vermittler und Berater, für die Sie mit Ihren 10 000 Euro ein attraktives Ziel darstellen. Denn wer Ihnen eine angeblich lu­krative Geldanlage vermitteln will, hat vor allem die eigenen Provisionen im Auge, und auf dem Markt tummeln sich auch viele Betrüger.
  2. Sie legen zunächst alles Geld auf ein Tagesgeldkonto. Dabei achten Sie – abhängig vom allgemeinen Zinsniveau – auf hohe Zinsen und eine hinreichend gute Einlagensicherung.
  3. Ohne Börseninvestments schaffen Sie keine Geldanlage, die auf Dauer auch nur die Inflationsrate schlägt. Sie sind jedoch dem Auf und Ab an den Börsen nicht schutzlos ausgeliefert, sondern haben mehrere Möglichkeiten, das Risiko zu minimieren.
  4. Sie überlegen sich, wie viel Geld Sie als Notreserve für un vorhergesehene Ausgaben (Reparaturen, Strom, Gas oder Neben kostennachzahlungen etc.) brauchen. Als Faustregel gelten hier zwei bis drei Monatsgehälter. Dieses Geld belassen Sie auf dem Tagesgeldkonto. Den Rest investieren Sie auf einmal oder nach und nach in börsennotierte Wertpapiere. Dafür brauchen Sie ein Wertpapierdepot und die Kenntnis darüber, wie Sie diese Wertpapiere kaufen
  5. Infrage kommen vor allem Investmentfonds, ETFs und/oder Aktien. Wenn Ihnen Krisenvorsorge und Vermögensschutz ein besonderes Anliegen sind, dann empfiehlt sich zudem der Kauf von Gold und Silber mit einem DepotAnteil von maximal 10 Prozent
  6. Sie machen sich Gedanken zu Ihrem Anlagehorizont, also der voraussichtlichen Dauer Ihrer Geldanlage. Wie lange können Sie die Differenz zwischen Notreserve und dem Zielbetrag von 10 000 Euro unangetastet für sich arbeiten lassen? Sind das maximal fünf Jahre, investieren Sie am besten alles Geld (außer der Notreserve) oder den größten Teil davon in einen aktiv gemanagten Mischfonds. Sind es dagegen mehr als fünf und idealerwei se sogar mehr als zehn Jahre, dann kaufen Sie am besten eine Kombination aus Mischfonds und Aktien, Aktienfonds bzw. AktienETFs. Die genaue Aufteilung des Geldes richtet sich nach Ihrer Risikoneigung.
  7. Für den Anteil, den Sie in Aktien, Aktienfonds oder AktienETFs investieren möchten, stufen Sie Ihre Börsenerfahrung ein. Haben Sie keinerlei Erfahrungen mit Börseninvestments, dann sind ETFs Ihre erste Wahl. Wenn Sie dagegen schon etwas Erfahrung und Wissen mitbringen, dann kommen auch Einzelaktien für Sie infrage.
  8. Überlegen Sie, ob Sie die betreffende Summe lieber einma lig investieren möchten oder stattdessen nach und nach mit einem Sparplan, den es nicht nur für Fonds und ETFs gibt, sondern auch für Aktien. Ein Einmalinvestment sollten Sie allenfalls dann wagen, wenn Sie sich an der Börse auskennen und sich zutrauen, einen guten Einstiegszeitpunkt zu finden. Ansonsten richten Sie einen Fonds, ETF oder AktienSparplan ein, bei dem Sie monatlich immer gleich bleibende Raten investieren. In rund drei Jahren sollte dann Ihr ganzes Geld abzüglich der Notreserve in diese Wert papiere investiert sein.
  9. Überprüfen Sie, ob sich Ihr Anlagebetrag von 10 000 Euro nicht noch aus Quellen aufstocken lässt, die Sie nicht selbst finanzie ren müssen. Eine unkomplizierte und weithin verfügbare Möglichkeit sind vermögenswirksame Leistungen (VL) vom Arbeitgeber, die bis zu 480 Euro pro Jahr zusätzlich bringen können. Dazu kommt häufig noch die Arbeitnehmersparzulage mit bis zu 80 Euro pro Jahr. VL und Arbeitnehmersparzulage erhöhen Ihren Sparbetrag im Idealfall um über 5 Prozent pro Jahr, deshalb lohnt es sich, diese Möglichkeit auszuschöpfen.
  10. Nutzen Sie alle Sparmöglichkeiten, die es gibt. Ob Steuern oder Transaktionsgebühren – jeder gesparte Euro ist ein Euro mehr auf Ihrer Habenseite. Denken Sie dabei auch an die Steuern Bei jeder Geldanlage verlangt der Fiskus seinen Anteil. Doch es gibt eine Reihe von legalen Möglichkeiten, die Sie zur Steuerreduktion nutzen sollten.


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