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Offenlegung & Urheberrechte: Dieser Artikel erschien zunächst in der Finanacial Times Deutschland. Bildmaterial von hier.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 27.08.2024 • Zuerst veröffentlicht am 02.02.2014 • Bisher 8497 Leser, 1149 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Frauen gründen anders. Auch dann, wenn Sie sich in einer Männerdomäne selbständig machen. Was treibt Gründerinnen an? Tatsache ist: Der Weg zur erfolgreichen Unternehmerin ist kein Zuckerschlecken.
„Darüber wurde schon so viel geschrieben; Frauen machen es halt einfach anders“, antwortet Bundestagsabgeordnete Antje Lezius leicht genervt auf die Frage, was Unternehmerinnen besser oder schlechter machen als Männer. Lezius war selbst 10 Jahre lang Geschäftsführerin der Frühauf Tanken und Rasten GmbH in Idar-Oberstein, einer echten Männerdomäne also. Später gab sie Ihre Erfahrungen an kleine und mittelständischen Unternehmen, schwerpunktmäßig an Tankstellen, weiter: Sie arbeitete als Unternehmensberaterin. Heut schließlich sitzt sie für die CDU im Bundestag.
Ihre Erfahrung: „Frauen erkennen Schwierigkeiten eher, sprechen Dinge an und suchen Hilfe, wenn es nicht so läuft. Außerdem sehen sie Zusammenhänge und handeln vorausschauender.“ So wie 1997, als die Bundesstraße, an der ihr Familienunternehmen seit 40 Jahren existierte, verlegt wurde. Lezius beschloss mit Bruder und Mutter kurzerhand, an anderer Stelle eine neue Tank- und Rastanlage mit Bistro und Shop zu bauen „größer, moderner und technisch auf dem neuesten Stand.“ Ihr Motto dabei: Wenn schon investieren, dann richtig! Kostenpunkt: 4,5 Millionen Mark. Der Kredit dafür war nicht einfach zu bekommen: „Einige Banken haben uns das nicht zugetraut – nicht weil der Chef weiblich war, sondern weil wir vorher einfach viel kleiner gewesen waren“, berichtet die Unternehmerin. Überzeugen konnte sie schließlich mit einem ausgeklügelten Businessplan, der auch eine Co-Finanzierung durch eine Öl-Gesellschaft und eine Fast-Food-Kette einschloss.
Ernste Akzeptanzprobleme bei Männern hatte sie ohnehin selten. „Zwar fragten Lieferanten und Kunden öfter nach dem Chef – und waren dann erstaunt, dass ich es selbst bin, aber dann war es O.K.“, berichtet sie. Eher sieht die Mutter zweier Töchter das Problem bei den Frauen selbst: „Viele glauben perfektionistisch, sie müssten das Unternehmen, Kinder und Haushalt alleine schmeißen, statt Aufgaben zu delegieren“, erklärt Lezius, die auch erst lernen musste, Schichtpläne auszuarbeiten und für Kinderbetreuung zu sorgen. Ein weiterer Nachteil sei das mangelnde weiblich Selbstbewusstsein:
„Wir denken oft, dass uns noch Fachwissen fehlt, statt auf unsere Erfolge zu blicken und einfach loszulegen mit dem Geld verdienen,“ so die Unternehmensberaterin, die hier die Gründe für den geringeren Verdienst vieler Frauen sieht: „Männer haben da einfach mehr Erfahrung und konzentrieren sich sehr darauf, Umsatz zu machen, während Frauen für die gleiche Leistung oft weniger fordern.“ Helfen könne da vor allem, dass Frauen sich auch gegenseitig unterstützen – so Lezius, die sich u.a. bei den Business– und Professional Woman Germany e.V., einem Netzwerk für berufstätige Frauen, stark macht.
Auch für Julika Bleil hängt der Erfolg als Unternehmerin vor allem vom Selbstbewusstsein ab. „Meine Ziele habe ich meist erreicht. Denn wenn ich glaube, dass etwas klappt, bin ich sehr überzeugend.“, erklärt die geschäftsführende Gesellschafterin des Hamburger Start-up’s allyve.com. Vom Erfolg der Idee, eine Startseite für verschiedene Internetdienste mit integriertem Passwortmanager, war Bleil selbst so überzeugt, dass Sie und ihr Geschäftspartner vor knapp einem Jahr ihre gut dotierten Berater-Jobs bei einer großen Consulting-Firma kündigten: „Selbständigkeit war mein Traum. Ich wollte selbst etwas gestalten und eigene Entscheidungen fällen, statt nur die Projekte anderer Leute voranzutreiben“, begründet Bleil die Entscheidung. Das Geld für die Umsetzung kam von einem Investor.
Die Jungunternehmerin sieht keine Schwierigkeiten, sich in der Männerdomäne IT durchzusetzen: „Natürlich gibt es Männer, die eine Chefin nicht gewohnt sind, aber die Sprüche muss man locker nehmen oder Grenzen aufzeigen“, berichtet sie. Eingeschnappt herumzuzicken habe hingegen wenig Sinn „und mit der Zeit siegt die Kompetenz.“ Die ist ohnehin der Pluspunkt der Diplom-Wirtschaftsingenieurin: „Die Leute merken gleich, dass ich im Thema drin stecke. Da zeigt sich, wie wichtig eine gute Ausbildung ist.“
Daneben kann sie auch im Geschäftsalltag ihre typisch weiblichen Stärken ausspielen: „Bei Verhandlungen höre ich zunächst zu und versuche, im entscheidenden Moment den richtigen Punkt zu finden. Und im Büro rieche ich Probleme oft rechtzeitig“, sagt Bleil, macht aber klar: „Auch als Chefin muss man akzeptieren, dass einen nicht alle mögen.“ Wenn überhaupt, dann sei das die weibliche Schwäche: „Für Frauen ist es wichtig, wer sie mag, für Männer eher, wie erfolgreich sie sind – und jeder setzt hier seine Prioritäten.“
Das hat die siebenundzwanzigjährige schon in der Gründungsphase festgestellt: „Während mein Geschäftspartner eher versuchte, ein breites fachliches Netzwerk an Kontakten einzubringen, die uns mit Informationen und Erfahrungen sehr weitergeholfen haben, war mein Netzwerk enger und persönlicher gestrickt und hat mir dafür auch emotional den notwendigen Rückhalt gegeben.“
Nur ein Drittel aller Unternehmer ist weiblich, 70 % davon als Soloselbständige. 56 % der Frauen gründen im Dienstleistungsbereich, nur 10 % im Technologiesektor. Zwar haben Gründerinnen ein hohes Bildungsniveau – am häufigsten gründen Akademikerinnen – doch studieren immer noch vergleichsweise wenige Frauen mathematische und technische Fächer. Gerade diese Studiengänge bringen allerdings proportional mehr Gründerinnen hervor.
Frauen gründen eine Nummer kleiner: 86 % der Personengesellschaften sind weibliche Gründungen mit ein bis zwei Beschäftigten, während Männer sechs bis zehn Mitarbeiter einplanen. Gründerinnen setzen einen niedrigeren Kapitalbedarf an (20 % starteten 1997 mit weniger als 2600 €) und investieren in das laufende Unternehmen im Schnitt um die Hälfte weniger als Männer (2685 € pro Jahr). Allerdings startet ein Drittel der Männer auch mit mehr als 50.000 € Eigenkapital – nur jede zehnte Frau. Diese bevorzugen statt Krediten daher meist informelle Geldquellen (z.B. Familienangehörige). Auch beim Honorar sind die Damen bescheidener – Beispiel IT-Bereich: Laut GULP Datenbank verlangen Frauen fast zwei Euro weniger pro Stunde. Nur so lassen sich die Einkommens-Unterschiede erklären: Lediglich 35 % der Unternehmerinnen erzielen 2001 monatlich mindestens 1.534 € netto. Ein Grund für die Bescheidenheit könnte sein, dass Frauen sich gerne nebenberuflich Selbständig machen und bevorzugt gründen, wenn Sie durch einen Partner ohnehin materiell abgesichert sind.
Frauen als Unternehmerinnen in einer Männerdomäne stellen sich in der Regel viele Fragen. Wir haben die wichtigsten in einer Checkliste zusammengestellt.
Sich als Frau in einer Männerdomäne selbständig zu machen ist noch immer kein Zuckerschlecken – das haben meine Recherchen eindrucksvoll belegt.
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
danke, wirklich sehr schöner und ausführlicher Artikel. Und wieder mal wieder zeitlich perfekt passend.
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