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Offenlegung & Urheberrechte: Bildrechte bei BVDW.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 29.11.2012 • Zuerst veröffentlicht am 29.11.2012 • Bisher 4823 Leser, 1124 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Die Berliner BVG-Chefin Sigrid Nikutta, 43, verheiratet und vier Kinder, gehört zu den Vorzeigebeispielen von Frauen in Top-Positionen des öffentlichen Dienstes. Sonst sind Frauen in Führungspositionen des öffentlichen Dienstes allerdings eher unterrepräsentiert, wie eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung nun zeigt. Ein brisantes Thema angesichtes der Diskussion um die Frauenquote in DAX-Unternehmen.
Autorin Julia Schimeta vom DIW empfiehlt in ihrer Studie “Einsam an der Spitze: Frauen in Führungspositionen im öffentlichen Sektor” der Politik hinsichtlich der Frauenquote einmal vor der eigenen Tür zu kehren:
Die rund 14.800 öffentlichen deutschen Unternehmen, die direkt dem Einflussbereich des Staates unterstellt sind, weisen eine jährliche Bilanzsumme von insgesamt 1.364 Milliarden Euro aus.
Laut IAB Betriebspanel sind 15 Prozent der weiblichen Fachkräfte und ein Drittel der hochqualifizierten Frauen in Deutschland in der öffentlichen Verwaltung beschäftigt.
Doch auch wenn dieser Bereich seit geraumer Zeit weitestgehend gleichstellungspolitisch reguliert ist, sind Frauen in Führungsfunktionen im öffentlichen Dienst insgesamt nur zu etwa einem Drittel vertreten. Und mit steigender Hierachieebene sinkt ihr Anteil an den Führungspositionen in den Verwaltungen und Unternehmen noch weiter ab.
In den öffentlichen Unternehmen ist die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen noch stärker ausgeprägt als in den Verwaltungen. In den Beteiligungsunternehmen des Bundes sind sie zu 17,7 Prozent in den Aufsichtsräten, zu 8,2 Prozent in den Vorständen vertreten.
In den Aufsichtsräten der Beteiligungsunternehmen der Landeshauptstädte machen Frauen immerhin 27,9 Prozent aus. Dabei sind deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Städten zu erkennen. Die Spannbreite reicht vom Spitzenreiter Berlin mit 42,8 Prozent bis zum Schlusslicht Kiel mit 11,9 Prozent.
Besonderer Handlungsbedarf besteht im Finanzsektor. Der Frauenanteil von nur 2,5 Prozent in den Vorständen der größten öffentlich-rechtlichen Banken und Sparkassen (2011) ist noch niedriger als der der DAX-30-Unternehmen (3,0 Prozent).
Rein männlich besetzt sind 92,5 Prozent der untersuchten Vorstände. Legt man die Entwicklung der letzten fünf Jahre zugrunde, wird es noch 792 Jahre dauern, bis Frauen und Männer in gleichem Maße in den Vorständen der öffentlich-rechtlichen Banken und Sparkassen vertreten sind.
In den Aufsichtsräten der größten öffentlich-rechtlichen Banken und Sparkassen sind Frauen mit 16,8 Prozent vertreten und damit noch stärker unter- repräsentiert als in den Aufsichtsräten der Beteiligungsunternehmen des Bundes und der Landeshauptstädte.
Diese Werte stehen im Kontrast zur Überrepräsentanz von Frauen unter den Beschäftigten in den öffentlich-rechtlichen Sparkassen.
Die Zahlen zeigen, dass sich die gleichstellungsrechtlich Regularien bei der Festlegung des Geltungsbereichs und bei der Umsetzung meist stärker auf die Kernverwaltungen als auf die Unternehmen konzentrieren.
Doch auch in den Verwaltungen haben die Gesetze ihre Ziele bislang größtenteils nicht erreicht. Die verstärkte privatrechtliche Organisation öffentlicher Unternehmen stellt die Umsetzung der gleichstellungspolitischen Vorgaben vor zusätzliche Herausforderungen.
Die vorliegenden Daten zeigen: Möchte man größere Fortschritte in absehbarer Zeit erreichen, müssen die in den Gesetzen verankerten Instrumente überprüft, angepasst und stärker als bisher mit verbindlichen Controlling-Strukturen unterlegt werden.
Nun hat kürzlichder Deutsche Bundesrat in der Mehrheit für eine 40-Prozent Quote von Frauen in Aufsichtsräten gestimmt. Der aktuelle Führungskräfte-Monitor 2012 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt, warum das notwendig sein könnte: Nur 12 Prozent Frauen sind in Deutschen Aufsichtsräten überhaupt vertreten.
Für Dr. Elke Holst, Forschungsdirektorin und Expertin für Gender Studies am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ist die Entscheidung des Bundesrats ein Schritt in die richtige Richtung – und sie hofft: “Wenn nun auch noch der Bundestag nachzieht, könnte sich dies positiv auf die Karrierechancen von Frauen generell auswirken”.
Denn das Problem ist nach wie vor die Vorbildfunktion: Die Sichtbarkeit erfolgreicher Frauen in hohen Positionen ist nämlich auch wichtig für junge Frauen, die nach Vorbildern Ausschau halten: “Während jüngere Männer sich unter einer Vielzahl von Führungskräften ihre Vorbilder aussuchen könnten, haben Frauen diese Chance bislang nicht”, sagt Elke Holst.
Das DIW Berlin legt jährlich das Managerinnen-Barometer vor. Die aktuelle Ausgabe vom Januar 2012 zeigt, dass in den Aufsichtsräten großer Unternehmen Frauen knapp nur 12 Prozent der Sitze einnehmen, wohingegen auf den unteren und mittleren Ebenen der Anteil von Frauen in Führungspositionen zunimmt.
Der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten ist zwar seit 2006 um 4,1 Prozentpunkte gestiegen, die Frauen hier sind aber vor allem Arbeitnehmervertreterinnen: Sie machen mehr als zwei Drittel der Frauen in dem Gremium aus. Auf der Kapitalseite besteht hingegen Nachholbedarf.
Allgemein hat seit 2001, dem Ausgangsjahr der Betrachtung, der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Privatwirtschaft zugenommen. 2010 lag er bei 30 Prozent (2001: 22 Prozent).
Eine Untersuchung der größten 200 Unternehmen in Deutschland verdeutlicht jedoch, dass Ende 2011 nach wie vor nur 3 Prozent Frauen in den Vorständen vertreten waren. Der internationale Vergleich des Anteils von Frauen in den höchsten Entscheidungsgremien belegt zudem, dass auch rückläufige Entwicklungen möglich sind.
Der “gender pay gap” – also die durchschnittliche Verdienstlücke zwischen Frauen und Männern in Führungspositionen – ging 2010 auf 21 Prozent zurück (2001: 30 Prozent) und lag damit in etwa auf dem Niveau des Verdienstunterschiedes zwischen Frauen und Männern auf dem gesamten Arbeitsmarkt (23 Prozent).
Etwas getrübt wird das Ergebnis, wenn der Medianwert des Verdienstes betrachtet wird. Dieser wird häufig als robustere Größe für die Beschreibung von Einkommensunterschieden gewählt, da er mögliche Verzerrungen aufgrund extrem abweichender Werte minimiert. Auf Basis des Median wurde ein “gender pay gap” von 27 Prozent für 2010 ermittelt (2001: 31 Prozent).
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
Sehr guter Beitrag, das ist wirklich eine Schande!
Frauen in Führungspositionen – sehr wichtiges Thema. Ich bin eher durch Zufall über diese Seite gestolpert und finde sie richtig gut.
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