Auch Fatalismus kann uns davor bewahren, uns mit unbequemen Veränderungen auseinander setzen zu müssen. Da bleibt man lieber wie unter einer Glasglocke sitzen – das erscheint im Moment sicherer.

- Wie auf der Titanic
- Schiffe und Jobs, die zum Untergang verurteilt sind
- Die Logik des Sicherheitsprimats
- Das Sicherheitsbedürfnist ist unerschiedlich ausgeprägt
- Der Totstellreflex
- Wenn das Großhirn regiert
- Nur keine Panik!
- Das Gehirn ist noch in der Steinzeit
- Und welcher Typ sind Sie?
- Top Bücher zum Thema
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Wie auf der Titanic
Dieser Typus Mensch erinnert ein wenig an einen Passagier auf der Titanic. Motto: Ich weiß sehr gut, dass mein Job mich unzufrieden und vielleicht irgendwann krank macht. Möglich, dass mein Leben besser und ausgefüllter sein könnte. Aber wer garantiert mir, dass mir ein anderer Job genauso viel Sicherheit gibt? Keiner! Und deshalb bewege ich mich lieber gar nicht.
Stellen Sie sich vor, jemand reist schon eine Weile auf einem Kreuzfahrtschiff, das jetzt leider leckgeschlagen ist. Durch ein Loch dringt Wasser – nicht viel, aber dummerweise zu viel für die Pumpen. Die meisten Passagiere haben sich schon in Rettungsbooten abgesetzt.
Schiffe und Jobs, die zum Untergang verurteilt sind
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Aber dieser Jemand weigert sich, von Bord zu gehen, und verweist darauf, dass das Schiff doch bisher ein sicherer und komfortabler Ort gewesen ist. Welche Gefahren mögen in so einem kleinen Boot auf dem Ozean drohen? Das Kreuzfahrtschiff hat sich schließlich bewährt, und wer weiß schon, ob es wirklich untergehen wird! Bestimmt wird der Reiseveranstalter dafür sorgen, dass bald Hilfe kommt, davon ist er überzeugt. Warum also unnötige Risiken eingehen?
Eine absurde Geschichte. Natürlich. Wer würde sich jemals so ver- halten? Na ja, ich kenne eine Menge Menschen, die sich zwar vielleicht nicht an untergehende Schiffe, aber an Jobs klammern, die auf absehbare Zeit mit ziemlich hoher Sicherheit “ihr Untergang” sein werden.
Die Logik des Sicherheitsprimats
Und genau wie unser Kreuzfahrer folgen sie der “Logik des Sicherheitsprimats”. Ich habe ja schon beschrieben, dass der Gedanke an Veränderung bei den meisten Menschen Angst auslöst. Das Unbekannte beurteilen wir anscheinend automatisch erst einmal als gefährlich.
Dieser Mechanismus ist ja auch sinnvoll, um uns davor zu schützen, leichtfertig unser Leben aufs Spiel zu setzen, er sorgt für unsere Sicherheit. Sein natürlicher Gegenspieler ist unser Streben nach Glück, Aufregung, neuen Erfahrungen und Wachstum. Beides ist in jedem von uns angelegt – individuell sehr unterschiedlich ist aber, wer in uns die Oberhand hat.
Das Sicherheitsbedürfnist ist unerschiedlich ausgeprägt
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Für den einen reicht ein geringes Maß an Unzufriedenheit und Stagnation, um sich sofort auf die Suche nach neuen Möglichkeiten zu machen. Sein “innerer Sicherheitsbeauftragter” wird sich erst einmischen, wenn die Risiken ihm existenzbedrohend scheinen.
Ein anderer Mensch braucht viel mehr Veränderungsdruck und Leiden, bis er sich auf den Weg macht. Und auch dann ist er immer darauf bedacht, die Lösung mit dem scheinbar geringsten Risiko zu wählen – sein Sicherheitsbeauftragter ist immer wachsam und übernimmt häufig die Kontrolle.
Der Totstellreflex
Ob wir eher zu der einen oder anderen Seite neigen, hängt von unseren Erfahrungen, der Persönlichkeit und auch vom jeweiligen Thema ab: Denn möglicherweise sind wir zum Beispiel im Privatleben bereit, höhere Risiken einzugehen als im Beruf oder umgekehrt. Je sicherheitsorientierter wir sind, desto mehr Stress bedeutet eine mögliche Veränderung für uns.
Und ein typischer Reflex auf Stress ist die “Totstellreaktion” (alle Lebewesen reagieren auf Gefahr entweder mit Angriff, Flucht oder Totstellen): Sie bewirkt, dass ich mich nicht mehr bewege oder orientiere, sondern nur noch verharre, wo ich bin, bis die Gefahr vorüber ist.
Wenn das Großhirn regiert
Eine recht archaische Reaktion, die natürlich nicht unbedingt den Anforderungen der Situation genügt. Aber unser Großhirn gibt gern vor, Herr der Lage zu sein (auch wenn es an der Stressreaktion kaum beteiligt ist), und findet schnell viele gute Argumente, die anderen und uns selbst erklären, dass wir das Bestmögliche und Vernünftigste tun.
Auch wenn wir gerade ein totes Pferd reiten oder mit unserem Schiff untergehen… Stress führt außerdem dazu, dass wir den Status quo grundsätzlich als eher sicher bewerten und Gefahren, die eine Veränderung mit sich bringen könnten, eher überschätzen.
Nur keine Panik!
Erstaunlich oft erlebe ich, dass Menschen angesichts einer beruflichen Veränderung Angst haben, alles zu verlieren und völlig mittellos auf der Straße zu landen – obwohl sie dieses Risiko dann rational bei genauerer Betrachtung als doch eher gering einschätzen.
Diese Tendenz zur Risikoüberschätzung mag unseren Vorfahren vor Zigtausenden von Jahren beim Überleben geholfen haben. Denn tödliche Gefahren zu vermeiden war bestimmt viel wichtiger, als etwas Neues zu entdecken.
Das Gehirn ist noch in der Steinzeit
Nur werden wir heute – jedenfalls im Berufsleben – nicht mehr von so vielen tödlichen Ge- fahren bedroht. Leider hat sich unser Gehirn auf diese “neue” Situation noch nicht eingestellt. Wie wir es auch drehen und wenden: Die Suche nach Neuland wird immer mit einem gewissen Maß an Risiko verbunden sein.
Wenn ich aus Angst reflexhaft nur darauf schaue, in jeder Situation ein Maximum an Sicherheit zu haben, ist mein Bewegungsradius sehr, sehr klein. Mit so wenig innerem Spielraum werde ich kaum eine wirklich neue Lösung finden können. Viel eher werde ich mich häufiger auf sinkenden Schiffen wiederfinden.
Und welcher Typ sind Sie?
Natürlich gibt es auch Menschen, denen Sicherheitsdenken fremd ist und die gern hohe Risiken eingehen, wenn ihr Leben dadurch nur nicht eintönig und gleichförmig ist. Sie würden wohl niemals so lange warten, bis ihr Pferd tot ist…
Wie schätzen Sie sich ein? Welche Rolle spielt Sicherheit für Sie, wenn es um Ihre berufliche Neuorientierung geht? Könnte es Ihnen auch passieren, dass Sie auf einem toten Pferd noch ein bisschen sitzen bleiben, weil es Ihnen so schön sicher erscheint?
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