Eine Unfallversicherung greift immer nur bei Unfällen, nicht bei Krankheiten. Grundsätzlich ist es Aufgabe der Unfallversicherung, Sie gegen Invalidität zu versichern. Viele Zusatzleistungen sind da überflüssig und erhöhen nur unnötig die Prämie.

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Versicherungen im Test

Die Stiftung Warentest hat zunächst 2007 4000 Unfallversicherungen getestet (Stand 0April 2007), die Sie hier ) kostenpflichtig abrufen können. Insgesamt am Besten abgeschnitten hat die Haftpflichtkasse Darmstadt ). Das Ergebnis ist jedoch nicht verbindlich, denn der Testsieger sowie einige andere getestete Versicherungen haben schon angekündigt, Änderungen am Tarif vorzunehmen.

Einige Versicherungsgesellschaften werben mit einer sogenannten Beitragsrückgewähr. Klingt erstmal gut, lohnt sich aber nicht! Bei einem solchen Modell zahlen Sie deutlich höhere Beiträge, von denen Sie später einen Teil mit ca. vier Prozent verzinst und abzüglich diverser Bearbeitungsgebühren zurückerhalten. Anders als der Name glauben machen will, werden die eigentliche Versicherungsprämien für den Unfallschutz also nicht zurückgezahlt, sondern Sie kombinieren die Versicherung lediglich mit einem Sparvertrag bzw. einer Kapitallebensversicherung mit geringer Rendite und oft hohen und undurchsichtigen Bearbeitungsgebühren. Legen Sie Ihr Sparguthaben lieber separat an!

6 Tipps für die Suche

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Suchen Sie nach einer möglichst kompletten Versicherung, die wahrscheinliche Risiken, aber nicht die unwahrscheinlichen Extras übernimmt. Teil 1 der folgenden Übersicht zeigt Ihnen, worauf Sie achten und worauf Sie verzichten können:

  1. Progression: Sie können eine progressive Invaliditätsstaffel vereinbaren. Das heißt, ab einer Invalidität von 25 Prozent wird der Prozentsatz verdoppelt, ab 50 Prozent verdreifacht usw. Abhängig von den Vereinbarungen im Versicherungsvertrag steigt der Prozentsatz bei Vollinvalidität auf 300 (Tarif P300) oder gar 500 (Tarif P500) Prozent. Es wird also bei Vollinvalidität das drei- bzw. fünffache der Versicherungssumme ausgezahlt. Allerdings zahlen Sie für eine hohe Progression selbstverständlich auch höhere Prämien. Dennoch bieten diese Tarife in der Regel ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis. Allerdings: Bei einer Invalidität bis 25 Prozent leistet der normale lineare Tarif in der Regel gleich viel wie eine Police mit hoher Progression.
  2. Dynamik: Wenn Sie hingegen Dynamik festlegen, erhöht sich die Versicherungssumme dynamisch nach einem vereinbarten festen Prozentsatz pro Jahr. Entsprechend erhöhen sich natürlich auch die Prämien. Gedacht ist diese Dynamik für Berufsanfänger, die zunächst nur niedrige Prämien zahlen können. Eine Einsteiger-Police sozusagen. Allerdings steht im Bedarfsfall nur eine geringere Versicherungssumme zur Verfügung. Gerade Berufseinsteiger haben aber keine andere Absicherung, sind aber häufig aktiver und damit verletzungsanfälliger. Sie sollten deshalb lieber gleich eine ausreichend hohe Versicherung abschließen.
  3. Krankenhaustagegeld/Genesungsgeld/Unfallgeld: Sie können darüber hinaus vereinbaren, dass Sie ein Krankenhaustagegeld oder, nach der Entlassung aus dem Krankenhaus, Genesungsgeld bekommen. Möglich ist auch die Zahlung eines Unfalltagegeldes, das nach dem Grad der Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit geleistet wird. Diese Leistungen lohnen sich jedoch nur, wenn Sie als Selbständiger bei Ihrer Krankenkasse einen Tarif vereinbart haben, nachdem Sie kein Krankengeld oder – in der privaten Krankenkasse – Krankentagegeld bekommen.Und: Die entsprechenden Tarife der Krankenversicherungen sind in der Regel günstiger sind, weil es dort auch Geld bei krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit gibt.
  4. Sofortleistungen: Einige Versicherungen bieten an, bei bestimmten schweren Verletzungen feste Kapitalbeträge (Sofortleistungen) oder ein Schmerzensgeld zu zahlen. Als weitere Leistungen sind Zahlungen für kosmetische Operationen bei Entstellungen, Unfall oder von Bergungskosten möglich, die von den Krankenkassen nicht oder nur teilweise übernommen werden. Außerdem werden bestimmte Betreuungs-Serviceleistungen angeboten wie Einkaufen und Hausputz. Viele dieser Leistungen werden auch über Krankenversicherungen abgedeckt.
  5. Teilversicherungen: Solche Ausschnittversicherungen bieten nur für bestimmte, klar definierte Unfälle Versicherungsschutz: Beispiel Insassen-Unfallversicherung: Sie können Mitfahrer eines bestimmten Kraftfahrzeugs versichern nach Pauschalsystem (sämtliche Plätze des Fahrzeugs sind versichert) oder dem Platzsystem (nur bestimmte Plätze sind versichert). Die Risiken dieser Zusatzversicherung werden jedoch zum Teil auch durch die Krankenversicherung oder die Kfz-Haftpflichtversicherung abgedeckt. Oder Unfalltod-Zusatzversicherungen: In der Regel deckt eine Risiko-Lebensversicherung alle Todesfälle ab. Daher lohnen solche Ausschnittsversicherungen oft nicht, da sie eben nur sehr spezielle Risiken abdecken. Auch wenn die Beiträge auf den ersten Blick niedrig erscheinen, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis in der Regel schlecht.

Welche Gefahrengruppen gibt es?

Vor Versicherungsgesellschaften sind längst nicht alle Menschen gleich. “Schuld” daran sind vor allem die Versicherungsmathematiker, die unterschiedliche Risiken errechnet haben. Nach denen tragen gefährliche Berufe und jüngere Menschen die größten Risiken. Ein wichtiger Faktor bei der Berechnung Ihrer Versicherungsbeiträge ist die Gefahrengruppe, in die Sie von der Versicherung eingeordnet werden.

Als Richtwert für eine gute Unfallversicherung gilt: Bei einer Versicherungssumme von 100.000 Euro und einer Progression von 350 Prozent sollte eine Frau oder ein Mann der Gefahrengruppe A nicht mehr als 180 im Jahr Zahlen.

Und wenn Sie als Mann in Gefahrengruppe B mehr 300 Euro und mehr zahlen sollen, ist die Versicherung ebenfalls ungünstig. Im einzelnen bedeuten die beiden Gefahrengruppen:

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Darüber hinaus gibt es verschiedene Gruppen, die von der Versicherung unterschiedlich behandelt werden. Daraus folgt: Es gibt keine Versicherung, die wirklich für jede Personengruppe den besten Schutz anbietet;

Viel mehr müssen Sie je nachdem, welchem Personenkreis Sie angehören, die Versicherungen individuell vergleichen. Für einige Gruppen bieten die jüngsten Testergebnisse der Stiftung Warentest (Stand 0April 2007, Änderungen vorbehalten), die Sie hier ) kostenpflichtig abrufen können, allerdings eine erste Orientierung:

  1. Manche Versicherungen schließen riskante Berufe, etwa Dachdecker oder Gerüstebauer, Sprengmeister oder Zirkusartisten einfach ganz von der Versicherung aus oder gewähren ihnen nur eine Freizeit-Unfallversicherung. Andere Gesellschaften erheben deutlich höhere Beiträge: Die besten Tarife für solche gefährlichen Berufe bietet die Interrisk ): Für den Tarif P300 AUB99-XL zahlen Sie hier 202 Euro, für den Tarif P500-AUB99-XL 24Beide Tarife wurden von der Stiftung Warentest mit der Note 1,4 bewertet.
  2. Einige Versicherungen verlangen bei bestimmten Hobbys wie Motorradfahrern, Bergsteigen, Tauchen, Fliegen und Reiten Risikozuschläge. Andere Versicherungen kürzen bei Unfällen, die durch solche Hobbys verursacht werden, die Leistungen. Vergleichen Sie hier also die Angebote ganz genau.
  3. Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst zahlen in speziellen Tarifen oft einen geringeren Beitrag.
  4. Generell nicht versicherbar sind Menschen, die bereits schwerbehindert oder pflegebedürftig sind. Auch Menschen mit geistiger Behinderung können sich normalerweise nicht versichern.
  5. Menschen mit Vorerkrankungen haben ebenfalls Nachteile – zwar nicht bei Abschluss der Versicherung, wohl aber wenn es um die Invaliditätsleistungen geht: Wenn beispielsweise jemand, der schon vor einem Unfall eine Arthrose im Knie hatte, durch den Unfall nun ein steifes Knie davon trägt, kann es passieren, dass die Versicherung den dafür vorgesehenen Invaliditätsgrad nicht anerkennt, wenn der Anteil der Erkrankung 25 Prozent oder mehr an der Invalidität beträgt. Der Versicherte bekommt dann weniger als die vereinbarte Versicherungssumme. Einige Gesellschaften, etwa die NV in ihren Unfall-Maxx-Bedingungen (mehr dazu siehe oben im Abschnitt zu Gliedertaxe) ziehen aber für Krankheiten erst dann etwas vom Invaliditätsgrad ab, wenn diese zu mehr als 50 Prozent an der Erkrankung mitwirken.
  6. Auch Senioren ab dem 66. Lebensjahre haben manchmal Schwierigkeiten, eine geeignete Versicherung zu bekommen oder diese zu bisherigen Konditionen fortzuführen. Oder aber Sie erhalten die Leistung im Schadensfall nicht als einmalige Auszahlung, sondern als monatliche Rente. Diese sogenannten Seniorentarife bieten für schwächere Leistungen oft höhere Beiträge. Hier kommt es auf das Verhandlungsgeschick des Einzelnen an, bei dem gewünschten Tarif zu bleiben und sich nicht in einen Seniorentarif drängen zu lassen.
  7. Gerade jüngere Menschen sind Sie oft aktiver, z.B. beim Sport, und ihr Unfallrisiko ist entsprechend hoch. Empfehlenswert ist es daher, mit 30 Jahren das sechsfache, mit 40 Jahren das fünffache und mit 50 Jahren das vierfache Ihres monatlichen Einkommens als Versicherungssumme zu vereinbaren – dann sind Sie auch in den nächsten Jahren entsprechend abgesichert. Natürlich sind bei einer höheren Versicherungssumme auch die Beiträge entsprechend höher.
  8. Frauen können sich in der Regel zu den gleichen Konditionen versichern wie Männer, bei einigen versichern sogar deutlich günstiger. Bei vielen Anbietern werden Sie zudem unabhängig vom Beruf zur Gefahrengruppe A gerechnet. Die besten Tarife für Frauen bietet die Ammerländer ), deren Exklusiv-Tarife fast alle mit Note 1,4 bewertet wurden: Für einen P300-Exklusiv-Tarif zahlen Frauen 100 Euro im Jahr, mit steigender Progression (P350, P400, P500), sind es jeweils sechs Euro mehr.
  9. Kinder sind häufig schon im Kindergarten oder in der Schule versichert oder in der Police der Eltern bereits enthalten. Daher sind die Beiträge für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren deutlich niedriger als für Erwachsene: Den günstigsten Tarif, der als einziger mit Sehr gut (Note 1,5) bewertet wurde, bietet die VHV (www.vhv.de): Der P500-Tarif Exklusiv kostet 83 Euro im Jahr. Wenn Sie mehr als 100 Euro für eine Kinder-Unfallversicherung zahlen sollen, ist das zu teuer – sehen Sie sich nach einer anderen Versicherung um.


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