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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 10.06.2024 • Zuerst veröffentlicht am 29.12.2020 • Bisher 5602 Leser, 1809 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Die Quantified-Self-Bewegung findet weltweit immer mehr Anhänger. Kein Wunder, wenn bereits Kinder für diesen Trend begeistert werden. Ein krasses Beispiel dafür habe ich Estland gefunden.
Ich gebe es zu: Die Begeisterung dafür, sich selbst in allen Details zu vermessen und Selbstverbesserung zu betreiben, ist mir schlicht ein wenig unheimlich – auch wenn die Self-Tracker auf diese Weise sicherlich Ergebnisse gewinnen, die ihnen bei der Selbstoptimierung und Effizienzsteigerung behilflich sind.
Das ist denn auch das Hauptargument der Self-Tracker, sich diesen Stress – wie ich persönlich finde – anzutun. Nun kann das jeder Erwachsene halten, wie er will. Als ich nun kürzlich auf einer Pressereise in Estland das ICT-Democenter besuchte, in dem uns Funktionsweise und Organisation des elektronischen Staates erklärt wurde, stellte ich fest, dass hier bereits die Kinder zu einer Art “Quantified Self” erzogen werden – und das stimmt mich sehr, sehr nachdenklich.
E-School heißt das Tool, das ein Großteil der Esten nutzt, und das zunächst einmal nichts anderes als eine Art Klassenbuch zu sein scheint – aber in elektronischer Form. Die Lehrer können hier z.B. eintragen, was im Unterricht durchgenommen wurde, welche Hausaufgaben sie aufgegeben haben, aber auch die Noten. Neu ist, mit welcher Geschwindigkeit die Daten an die Eltern übermittelt werden: nämlich sofort. Unter anderem auch per SMS.
Auf der Website dazu liest sich die PR folgendermaßen – samt einem netten Video zum Thema:
Nun wird der eine oder andere sagen: “Wie praktisch. Es entfallen nervige Elterngespräche. Und man kann sofort gegensteuern, wenn etwas nicht rund läuft.” Stimmt. Und das waren auch die Argumente, die uns die begeisterten Esten dafür genannt haben, dass nahezu jeder in Estland dieses Tool nutzt – sofern die Schule, die für diesen Service bezahlt, es anbietet.
“Wenn das Kind nicht in der Schule ankommt, bekommen die Eltern eine SMS” hieß es. Das mag noch sinnvoll sein. Wie sieht es aber aus, wenn das Kind mit dem Tischnachbarn geschwatzt und einen Eintrag ins “Klassenbuch” erhalten hat? Ist es wirklich sinnvoll, wenn Eltern jederzeit über jeden Schritt ihrer Kinder informiert werden? Wie seht Ihr das?
Ein Vater erzählte uns, dass er sich zunächst auch Sorgen gemacht habe, seine Tochter könne sich überwacht fühlen. Die aber habe ihren Vater von sich aus gebeten, noch einmal zu überprüfen, welche Hausaufgaben sie aufhat. Eine Big-Brother-Situation hat sie offenbar gar nicht gesehen – vielmehr wurde der Überwacher zum Sekretär gemacht.
Das Kind sieht offenbar vor allem seinen praktischen, persönlichen Effizienz-Gewinn in der Situation. Alles gut also? Ich finde, man sollte dennoch ein paar Überlegungen machen:
Man muss allerdings sagen: Diejenigen Esten, mit denen ich gesprochen habe, fanden das Tool alle super – und meinten, es werde zumindest von einem Großteil der Esten genutzt. Vielleicht sind meine Unkenrufe also völlig daneben?
Ich denke nicht. Denn: Kinder werden hier sehr früh damit vertraut gemacht, dass eine ständige (Selbst)Überwachung normal und nicht zu hinterfragen ist. Was aber macht das mit einer Gesellschaft, in der völlig kritiklos mit diesem Thema umgegangen wird?
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
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