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Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 13.12.2010 • Zuerst veröffentlicht am 13.12.2010 • Bisher 4389 Leser, 1103 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Es scheint mittlerweile normal zu sein, als Promi für die BILD-Zeitung zu werben. Wenn aber eine Bundesministerin das tut, ist es grenzwertig – und besonders, wenn die Bildungsministerin ist.
Via Twitter wurde ich darauf aufmerksam, dass auch Bundes-Bildungs-Ministerin Anette Schavan für die Iphone-App der Bild-Zeitung wirbt (bitte durchklicken). Damit reiht sich Schavan in die lange Reihe von Promis ein, die für die Werbekampagne ihren Kopf hinhielten und zu denen seltsamerweise auch Alice Schwarzer gehörte. Besonders pikant: Nebenbei wirbt sie damit auch noch gleich gegen das freie Internet!
Schwarzer musste seinerzeit dafür viel Kritik einstecken, ich finde die Sache bei Frau Schavan allerdings noch eine Spur schlimmer: Schließlich ist nicht irgendein Promi, sondern für die Bildung in diesem Land verantwortlich und wirbt hier für ein Medium, das nachweislich nicht dazu beiträgt, differenziertes Denken und Bildung in diesem Land zu fördern.
Ich habe mich schon immer gefragt wieviel Geld die Promis dafür bekommen und frage mich, ob eine Bundesministerin so etwas nötig hat. Aber mal abgesehen von der Debatte über die Nebenjobs von Politikern, die man jetzt anfangen könnte: Selbst wenn sie kein Geld dafür bekommen hätte, wäre die Geschichte krass.Was hat sie sich nur dabei gedacht?
Denn das Statement, dass mit dieser Werbung unterschwellig vermittelt wird, ist alles andere als begeisternd: Mit der Aussage „Mit meinem neuen IPad kann ich überall meine Lieblingszeitung lesen“ bekennt sich Frau Schavan nicht zu dem Springer-Produkt, nein sie adelt es auch nocht als Lieblingsmedium.
Was soll uns das nun sagen? „Schaut her, ich lese Bild, andere Zeitungen muss man nicht lesen, um gebildet zu sein“ oder „Ich spare die Bildung auf Bild-Zeitungs-Niveau kaputt“ – oder vielleicht doch: „Mein eigner IQ reich nur zur Bildzeitung“?
Ich habe das mal bewusst übertrieben: Ich vermute mal ganz stark, da wurde einfach nicht gut genug überlegt, welches Signal von so einer Werbung ausgehen könnte. Vielleicht hat man gehofft, auf diese Weise auch bildungsferne Schichten zu erreichen und ihnen die moderne Technik nahe bringen zu können. Ich glaube ja immer an das gute im Menschen!
Pikant ist allerdings ein zweiter Aspekt, der ebenfalls diese Woche bekannt wurde (und zwar wieder via Facebook und Twitter): Offensichtlich hat die Bild-Zeitung die Website für den iPad-Browser gesperrt. Stattdessen wird man, wenn man die Seite mit dem iPad-Browser ansurft, auf eine Seite geleitet, auf der dem Nutzer die (natürlich kostenpflichtige) iPad-App empfohlen wird. Das ist offenbar auch beim iPhone so.
Man will also im Hause Springer den Leser dazu zwingen, die App zu kaufen, statt die Seite frei nach belieben ansurfen zu können. Die Autoren von macnews, die diese Nachricht verbreiteten, denken das ganze auch noch einen Schritt weiter: Bild könnte erst der Anfang sein, weitere Zeitungen könnten folgen. Einen Tipp, wie man das umgeht, gibst aber auch gleich…
Der Wunsch, als Verlag Geld verdienen zu wollen in allen Ehren, aber das ist ein weiterer Schritt weg vom freien Internet wie wir das kennen – übrigens ein Thema, das ja gerade mit dem JMStV, der Wikileaks-Debatte und der Diskussion um Netzneutralität im Internt für viel Aufregung sorgt.
Und auch bildungspolitisch sicher kein Schritt in die richtige Richtung, denn das Internet könnte wie kein zweites Medium zur Verbesserung der Bildungssituation in diesem Land beitragen.
Es fühlt sich an wie Wiki-Leakd
Wenn Frau Schavan für so eine App-Werbung macht – und ich vermute mal, das was Bild mit seiner App da macht, war ihr gar nicht klar – hat das in der aktuellen Debatte einen noch negativeren Beigeschmack.
Ein Leser hat uns daraufhin ein Schreiben übermittelt, wonach das Bildungsministerium eigentlich keine kommerziellen Anbieter unterstützt – ein wenig fühlt es sich an wie Wikileaks. Und nun gibt es einige Fragen!
Schon schlimm genug, das Anette Schavan für die Bildzeitung und deren App wirbt – sie weiß offenbar auch noch ganz genau, dass das eigentlich nicht korrekt ist. Das jedenfalls zeigt ein Schreiben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Mein Leser, der lieber unerkannt bleiben möchte, betreibt ein Portal, auf dem er einen Katalog mit derzeit etwa 60 Bildungsangeboten verzeichnet. Auf der Seiten sind die Screenshots, eine kurze Beschreibung sowie die Kosten für den User dargestellt.
Eine Übersichtsdatenbank also, die mir im übrigen eher wie ein idealistisches Projekt denn wie ein kommerzielles Online-Angebot mit Gewinnerzielungsabsichten daher kommt. Sicher, es wird auch um Sponsoren geworben: Indes ist auf der Seite weit weniger Werbung zu finden als z.B. bei mir im Blog.
Mein Leser hat nun die Bundesbildungsministerium Anette Schavan im August 2010 um ein Grußwort für seine Seite gebeten, das sicher auch einen Werbeeffekt gehabt hätte. Nach beinahe zwei Monaten kam – die Absage.
Genannt werden drei Begründungen, darunter auch die Aussage, dass kommerzielle Anbieter nicht unterstützt werden können. Ich stelle hier den Brief zur Verfügung, habe aber die Stellen, die meinen Leser verraten könnten, geschwärzt.
Um es gleich zu sagen: Bei der Begründung dürfte es sich um Textbausteine handeln, bei denen sich Ministerialdirigent Dr. Stefan Luhr noch nichtmal die Mühe gemacht hat, diese auf den vorliegenden Fall anzupassen.
Warum in dem vorliegenden Fall keine Zuständigkeit für Berufliche Aus- und Weiterbildung bzw. kein Übergang der Bildungsbereiche vorliegt, ist mir schleierhaft. Auch von einer Förderung zu sprechen, ist in diesem Falle falsch, schließlich wurde Frau Schavan nicht nach finanziellen Fördermitteln gefragt.
Aber nun gut, wenn man das Wort „Förderung“ großzügig als „Unterstützung“ auslegt und also verstehen will, dass das Bildungsministerium keine kommerziellen Anbieter unterstützen möchte, was ich prinzipiell auch nicht falsch finde – dann, ja dann tun sich im Zusammenhang mit der BILD-Werbung dann doch einige Fragen auf:
Bei den letzten beiden Punkten spiele ich darauf an, dass Alice Schwarzer, die ja auch für die Bild-Zeitung geworben hat, für diese auch als Journalistin tätig ist – nach eigenen Angaben, weil sie das Massenpublikum der Bild schätzt. Danke an @Lukaswan für diesen Tweet!
Und Danke natürlich an meinen Leser für das Schreiben und dass ich es hier veröffentlichen durfte!
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
Mich erinnert die Diskussion an das alte, römische Wort: „Divide et Impere !“, „Teile und Herrsche !“, denn die Bildungsszene in Deutschland bedarf dringend einer Erneuerung.
Wenn aber weiter das Chaos von unterschiedlichen Lehrplänen und den bürokratiebedingten „Nichtanerkennungen“ von Abschlüssen zwischen den einzelnen Ländern bestehen bleibt, „Wie soll das gehen ?“.
Da haben Sie recht! Das ist natürlich noch ein ganz anderes Problem.
@alekscee @SenseiDesign @enypsilon Manchmal gibts auch echt brauchbare Kommentare #crowdsourcing
RT @Jobcollege: Bildungsministerin Schavan wirbt für BILD, aber nicht für kleine Bildungsportale: Mit zweierlei … …
Frisch gebloggt: Bildungsministerin Schavan wirbt für BILD, aber nicht für kleine…
Bildungsministerin Schavan wirbt für BILD, aber nicht für kleine Bildungsportale: Mit zweierlei …
RT @simonejanson Veröffentliche ein Schreiben d. Bildungsministeriums, das mir am WE zugespielt wurde #schavan #BILD-App
Mache heut mal einen auf #Wikileaks &veröffentliche Schreiben d.Bildungsministeriums-am WE zugespielt #schavan #BILD-App
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