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Offenlegung & Urheberrechte: Bildrechte bei via Facebook. Außerdem Die Französische Zentrale für Tourismus hat die Kosten für Flug und Unterkünfte auf diversen Recherchereisen übernommen. Der Tourismusverband der Bretagne unsere Kosten für Flug, Unterkunft und Verpflegung bei diversen Recherche-Reisen übernommen. Bildmaterial selbst erstellt von Verlag Best of HR – Berufebilder.de®.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 15.09.2023 • Zuerst veröffentlicht am 25.06.2012 • Bisher 4389 Leser, 1117 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Spannende Crowdsourcing-Aktionen schreiben Geschichte und müssen gar nicht teuer sein. Doch nicht jedes Unternehmen erkennt ihr Potenzial. 3 spannende Beispiele für mehr oder weniger gelungene Aktionen.
Alle reden von viralem Marketing, alle naselang bekomme ich Links zu angeblich tollen Recruiting– und Marketing-Videos geschickt, die meist auch noch sehr teuer produziert sind.
Dabei lässt sich ein viraler Effekt oft schon sehr einfacher und auch preisgünstiger erreichen: Nämlich schlicht mit einer guten, witzigen Idee. Kreativität statt Kohle! Leider erkennt nicht jeder das Potenzial.
Zum Beispiel mit dieser Aktion von Atout France: Marie, Claude, Gérard und Paul heißen die französischen Quietscheenten, von denen die Französische Zentrale für Tourismus, ATOUT FRANCE, 500 Stück verteilt hat. Jede von ihnen mit typisch französischen Outfits und den dazu passenden Namen: “Marie, die glamouröse Pariserin”, “Claude, der Künstler”, “Gérard, le français” (hier im Bild) und “Paul, der Gourmet”.
Wer bei der Verteilaktion leer ausging, kann übrigens auch seine eigene Ente in Frankreich fotografieren. Als Gewinn winken zwei Frankreich-Touren für jeweils zwei Personen. Wie es geht mit der Teilnahme und dem Gewinnen, steht auf der Website von ATOUT FRANCE:
Die Idee mutete lustig an. So schreibt ATOUT FRANCE:
Nimm eine von unseren oder Deine eigene Quietsche-Ente mit in Deinen nächsten Frankreichurlaub. Fotografiere Deinen Reisebegleiter an Deinem Lieblingsort und poste Dein Bild in der Galerie unseres “Enten-Fotocontests” auf. Die Facebook-Community kührt dann die schönsten Quietscheenten-Schnappschüsse. Eure Fotos dürft ihr natürlich bis zum Ende des Wettbewerbs eingesenden. Unter den 10 beliebtesten Bildern verlosen wir zwei “Enten”-Spritztouren für jeweils 2 Personen: Mit Air France geht es nach Paris und von dort aus weiter ins Burgund oder in die Normandie… natürlich stilecht in Frankreichs sympathischstem Fahrzeug, einer “Ente” (Citroën 2 CV)!
Eine gelungene Aktion und die Fotos auf Facebook machen Lust auf mehr. Schade nur, dass ATOUT FRANCE dabei so eindeutig auf Facebook setzt und nicht z.B. auf der eigenen Website eine Community aufbaut.
Denn das Ziel der Crowdsourcing-Aktion ist, neben Tourismus-Marketing für Frankreich, eindeutig das Bekanntmachen der Facebook-Seite. Doch genau hier zeigen sich die Grenzen von Facebook bei den Gestaltungsmöglichkeiten:
Zwar wurde die Veranstaltung über Facebook angekündigt, der entsprechende Beitrag ist jedoch längst durchgelaufen, auf der Startseite halten kann man ihn ja nicht. Und es gibt eigens eine App mit Bild für den Wettbewerb, die Teilnahmebedingungen oder die entsprechende Website fehlen jedoch.
Fazit: Ich habe länger nach Hinweisen zur Teilnahme suchen müssen und musste schließlich Google betätigen, wo aber nicht etwa die Suche nach Fotowettbewerb, sondern nach “ente frankreich facebook” den erhofften Treffer brachte. Aber vielleicht bin ich auch nur zu blöd, die Hinweise zu finden?
Als gelungen kann man auch diese Aktion der April-Stiftung bezeichnen: Los ging es nämlich mit dem Ergebnis einer Studie der Europäischen Union. Diese zeigte, dass 80% der Europäer sogenannte finanzielle Analphabeten sind. “Das kann doch nicht sein!” sagte eine Gruppe um Keksbäckerin und Traumjob-Beraterin Beate Westphal – und gründete eine gemeinnützige Stiftung mit dem Ziel, die finanzielle Fitness in Deutschland verbessern.
Man sagt ja oft: “Über Geld spricht man nicht” und wenn man nicht darüber spricht, dann merkt es ja auch keiner. “Arm, aber sexy” sagte mal ein Politiker, doch wer will das schon? =der ein finanzieller Analphabet sein Daraus entstand die Idee: Westphal als ehemalige Leistungssportlerin im Hürdenlauf kam in den Sinn, dass ein Trainingsprogramm die Situation schnell verbessern könnte. 30 Tage, also 1 Monat lang finanzielle Fitness trainieren.
Über die Erfahrungen, spannenden Erkenntnisse und verblüffenden Ergebnisse berichtet der Film “Die 8 Geldtypen”. Dazu entsteht ein Begleitbuch, indem auch gleich das 30-Tage-Trainingsprogramm zu finden ist. So kann jeder selber mitmachen und es ist einfach zu verschenken, damit auch unsere Freunde finanziell glücklich werden. In die Konzeption, Dramaturgie, die Technik und den Aufwand bei den Drehtagen sowie den Filmschnitt und dann ja auch für das Layout des Buches wurden dabei 10.000 Euro investiert, die durch Crowdsourcing eingenommen wurden.
Übrigens hat Crowdsourcing ja mit Open Journalism, partizipativem Journalismus & Bürgerjournalismus oder Graswurzel-Journalismus zu tun. Das ist eine Form des Journalismus, bei der Bürger durch eigene Medien am gesellschaftlichen Diskurs teilnehmen können – via Twitter, Facebooks und Blogs.
Die Idee dahinter, getreu dem Motto “Tausende Köpfe denken mehr als einer”: Je mehr Menschen sich an der Wahrheitsfindung beteiligen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, diese auch wirklich zu finden. Wahrheitsfindung per Crowdsourcing sozusagen.
Von Medienvertretern hingegen wird diese Form des Journalismus gerne verspottet, als irrelevant abgetan oder als preiswerte Konkurrenz angesehen. Doch was liegt näher, als Crowdsourcing auch gezielt für die Recherche und das Marketing von Medien einzusetzen?
The Guardian, bekannt dafür, Open Journalism gezielt für die Berichterstattung einzusetzen, hat nun einen TV-Spot gelauncht, der auf amüsante Weise die Vorteile des Open Journalism erklärt.
Dazu nahm sich das Blatt die bekannte Geschichte von den Drei kleinen Schweinchen und dem Wolf vor, der das Haus wegpustet – und drehte sie kreativ um. Im Video nämlich müssen sich kleinen Schweinchen vor einem Gericht verantworten – wegen Mord am Wolf.
Und während eine heftige Diskussion darüber entbrennt, ob die Schweinchen nun unschuldig sind oder nicht, bringt The Guardian Mit Hilfe seiner vielschichtigen Kommunikationskanäle gemeinsam mit Lesern und Nutzern die Wahrheit ans Licht:
Die drei Schweinchen sind nämlich Versicherungsbetrüger, der Wolf hatte Asthma und hätte das Haus der Drei nie wegpusten können. Sieg für die Schwarmintelligenz aus dem Internet! Und Sieg für The Guardian, der so ziemlich kreativ auf die Möglichkeiten des partizipativen Journalismus aufmerksam macht.
Übrigens plant The Guardian im Zusammenhang mit der Campagne weitere kreative Aktionen. Der Spot von Regisseur Ringan Ledwidge wird von britischen TV-Sendern wie Channel 4, E4 und Film4 gesendet.
Eine Plakatkampagne in britischen Städten läuft und man will sogar 24 Stunden lang die britischen Webseite von YouTube übernehmen.
Die Chance zum Virale Marketing hat McDonalds hingegen glatt verpasst. Und das, ohne eine entsprechende Aktion überhaupt initiiert zu haben.
Mir ist natürlich klar, dass Künstler Peter Pink keine Marketing-Aktion im Kopf hatte, als er seine Kartoffeln vor McDonalds am Hermannplatz in Berlin Neukölln aufstellte. Eher vermutlich eine Anti-McDonalds Aktion.
Allerdings hat die witzige Aktion bei Facebook bislang gut 2000 Likes, wurde 644 mal geteilt und etwa 30 mal kommentiert, außerdem ist sie in diversen Blogs zu finden. McDonalds hingegen hat seinem Spitznamen McDoof alle Ehre gemach, wie der Fotograf bei Facebook erzählt:
“Die Aktion endete damit das eine Frau aus McDonalds rauskam und die Protesting Potatoes weg gekehrt hat. Sie sagte ‘Das geht hier nicht, mit den Kartoffeln.’ “
Tja, McDonalds hat offenbar das virale Potenzial einer solchen Aktion nicht erkannt. Aus Künstler-Sicht kann man darüber wahrscheinlich froh sein. Aus Marketing-Sicht ist das einfach nur dämlich.
Offenbar drehte man lieber weiter aufwändig produzierte, langweilige Videos. Während sich der Rest der Welt über Kartoffeln amüsiert.
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
Sehr geehrte Frau Janson,
vielen Dank für diesen Artikel, wir freuen uns, dass Sie unsere Gewinnspielaktion vorgestellt haben!
Da Ihnen der Aufbau unserer Facebook-App, die das Herzstück des Gewinnspiels bildet, offenbar teilweise etwas problematisch erscheint, möchten wir gerne kurz auf einige Punkte eingehen:
Die Aktion richtet sich an die über 8.000 Fans unserer Seite www.facebook.com/UrlaubinFrankreich – an diese hatten wir auf Anfrage kostenlos insgesamt 500 “französische” Quietscheenten verteilt, die für die Teilnahme am Gewinnspiel beim jeweiligen Urlaubsort in Frankreich fotografiert werden sollen. Weitere Enten wurden in 3 deutschen Städten bei Streetmarketing-Aktionen verteilt. Die gesamte Aktion spielt sich auf der App “Foto-Wettbewerb” unserer Facebook-Seite ab – hier können seit dem 2. Mai und noch bis zum 30. September Enten-Schnappschüsse aus Frankreich hochgeladen werden. Unsere Facebook-Community kürt ab dem 14. Juli per Voting die 10 schönsten Bilder, unter denen wir 2 Frankreich-Reisen für das Jahr 2013 verlosen.
Wir halten Facebook für diese sehr interaktive Form von Gewinnspielaktion für eine sehr geeignete Plattform, was sich durch die überaus positive Resonanz unserer Fans bisher bestätigt hat. Die gesamte Aktion und unsere 4 Enten Marie, Claude, Gérard und Paul bleiben hier ständig im Gespräch und unsere Fans posten immer wieder Bilder und kurze Urlaubsberichte von ihren Enten – wir hoffen daher, dasss ich im Laufe des Sommers unsere Galerie noch mit vielen lustigen Bildern füllen wird.
Die Teilnahmebedingungen für das Gewinnspiel finden die User auf jeder Seite der App jeweils im Footer-Bereich in Form eines Links zum ausführlichen Text, außerdem wird der Teilnehmer vor dem Abschicken noch einmal per Link auf die Teilnahmebedingungen und die Hinweise zum Datenschutz hingewiesen, sodass jeder User über den Ablauf und die Bedingungen des Spiels informiert ist.
Wir hoffen, Ihnen damit weitergeholfen zu haben und wünschen natürlich viel Glück, falls Sie doch noch am Gewinnspiel teilnehmen!
Schöne Grüße aus Frankfurt,
Caroline Oberfeld
Marketing – Französische Zentrale für Tourismus
Liebe Frau Oberfeld, danke für Ihren Kommentar.
Nach mehrmaligem Überprüfen Ihrer App habe ich zwischenzeitlich festgestell, dass sich dort tatsächlich etwas tut: Nach einigen Malen Draufklicken hat sich die Navigationsleiste in der App tatsächlich gezeigt, vorher habe ich zig Mal auf das Bild geklickt und nichts ist passiert Zum Zeitpunkt, als ich den Beitrag geschrieben habe, wirkte die App einfach nur wie ein Bild für mich, das hat mich sehr irritiert. Wie ich schon geschrieben habe – vielleicht war ich auch nur zu blöd, die richtige Stelle zum Draufklicken zu finden ;-)
Meine Kritik richtet sich daher gar nicht gegen die Aktion an sich, sondern gegen Facebook und die eingeschränkten Darstellungsmöglichkeiten bzw. eben genau solche Bugs dort. Facebook ist nunmal technisch fehlerhaft, hat in der Gestaltung so seine Tücken. Vom Datenschutz ganz zu schweigen. ich denke da nur an Geschichten, bei denen einfach die Seiten gesperrt oder gelöscht wurden. Und man weiß nicht, was in Zukunft mit FB sein wird, zumal jetzt nach dem Börsengang. Ausführlicher habe ich dieses Thema auch in meinem Buch “Nackt im Netz” behandelt und hier einen Artikel dazu geschrieben.
Ich will da gar keine Angst machen, nur zu bedenken geben, dass es vielleicht nachhaltigere Lösungen gäbe. Ich kann auch gut verstehen, dass man einen gut laufenden Kanal ohne Grund nicht einfach aufgeben möchte – und Facebook ist ja auch in gewisser Weise sehr bequem, man erhält ein schnelles Feedback- es kann aber zum Problem werden.
Zudem hat ein Blog langfristig den Vorteil, dass man die Rechte an seinen Einträgen und Bildern behält und diese übersichtlich archivieren kann – und dann erhält man plötzlich Interview-Anfragen zu Themen, über die man schon seit Jahren schreibt oder Hunderte von Likes zu einem alten Artikel erhält, weil das Thema plötzlich hochkocht. Facebook hingegen ist wie ein Durchlauferhizter: Läuft durch, kocht hoch und ist dann nicht mehr auffindbar.
Vermutlich hat da jeder so eine Präferenzen ;-)
Gruß
Simone Janson
Das ist echt eine süße Idee. Teilnehmen könnte sich da tatsächlich lohnen :)
Dann viel Glück!
Foto-Gewinnspiel-Aktion von ATOUT FRANCE: Crowdsourcing mit Ente #Business
Foto-Gewinnspiel-Aktion von ATOUT FRANCE: Crowdsourcing mit Ente: Gerade wurde ja unser Crowdsourcing-Report ver…
Foto-Gewinnspiel-Aktion von ATOUT FRANCE: Crowdsourcing mit Ente #g
Foto-Gewinnspiel-Aktion von ATOUT FRANCE: Crowdsourcing mit Ente #g
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