Auf Karrieremessen, Kongressen und Symposium stehen neue Themen auf der Agenda. Man spricht über die Krise, Verantwortung und Werte. Kritiker misstrauen sogenannten „sozialen Investments“, Banker widersprechen dem. Was ist richtig?

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Was Kritiker sagen

Die Kritiker sagen, der Geldhandel werde nur mit ethischen Werten geschmückt, eigennützige Interessen weiterhin verfolgt.

Die Banker sagen, profitable Anlage und ethische Ansprüche, für die Banker der UBS sollen sie kein Widerspruch sein.

Nachhaltigkeit liegt im Trend

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Sie umwerben ein „vielfältiges Angebot an nachhaltigen Anlagen“, ist in ihren Prospekten nachzulesen. Gemeint sind so genannte Socially Responsible Investments (SRI). Ob Projekte zum Klimawandel, Mobilität, Energie und Wasser oder Demografie, Nahrung und Gesundheit.

Man investiere ausschließlich in Unternehmen, die „innerhalb ihrer Branche eine Vorbildfunktion in Sachen Nachhaltigkeit übernehmen“, heißt es. Die Innovation, die von solchen sozialen Unternehmen ausgehe, biete auch dem Anleger nachhaltige Chancen.

Verdachtsmoment Greenwashing

Vor allem institutionelle Anleger haben Interesse, Versicherungen aber auch Kirchen. Mit dem Ethikfonds „Christian Values“ kooperiert die Credit Suisse sogar mit dem Vatikan. Damit die Zusammenarbeit gelingt, hatte man positive wie negative Standards formuliert.

Negative Kriterien seien Verletzung der Menschenrechte, Waffen oder Pornographie. Positiv dagegen seien Solidarität, Familie oder Umweltschutz. So sagte es Philipp Röh, Portfoliomanager der Zürcher Bank im Sommer 2008, bevor die Finanzkrise mit der Pleite von Lehman Brothers begann.

Deutsche Bank will zu den Guten gehören

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Auch die Deutsche Bank will zu den Guten im Investment-Banking gehören. Gleich zu Jahresbeginn schaltete sie in der Süddeutschen Zeitung eine ganzseitige Anzeige. Darauf zu sehen: Josef Ackermann, Vorstandsvorsitzender. Für viele ist der Schweizer ein vertrautes Gesicht wenn es um Kapitalismus geht.

„Unsere Erfolgschancen sind umso größer, je stabiler die Gesellschaft ist“, ergänzt Nico Reinhold, Sprecher für das Wealth Management, Beratung vermögender Privatkunden. Es liege im „ureigenen Interesse“ der Bank, in die „Stabilität und Prosperität“ der Gesellschaft zu investieren, heißt es auch in der Annonce. Die Deutsche Bank sponsert wie auch die UBS und CS verschiedenste Anlässe. Vom Golfturnier über Hochschulworkshops bis zur Operngala.

Mitte der Gesellschaft

Eliten wüssten das: „Wenn sie sich zu weit vom gesellschaftlichen Diskurs entfernen, werden sie nicht auf Dauer erfolgreich sein“, sagt Udo Steffens. Damit meint er auch Josef Ackermann. Als Präsident der Frankfurter School of Finance unterrichtet Steffens regelmäßig Banker und all diejenigen, die es noch werden wollen, im In- und Ausland.

Es habe einen kleinen, wenn auch kaum spürbaren Dämpfer bei den Einschreibungen gegeben, man werde insgesamt nachdenklicher. Trotzdem: „Banking und Finance bleibt für junge Leute eine attraktive Branche“, sagt Steffens. Mit nach wie vor guten Verdienst- und Karrieremöglichkeiten.

Wirtschaftssoldaten ohne Ideale?

Wenige Fondsmanager träumen weiterhin vom Porsche in der eigenen Garage. Ein paar Klischees seien das, nicht nur aus den Wall-Street-Filmen mit Michael Douglas. Sebastian, Mitte 20, wird bald sein BWL-Studium an der Universität Mannheim abschließen.

Eines weiß Sebastian schon jetzt, was er nicht will. Als ein „stromlinienförmiger Wirtschaftssoldat zu enden“. Und dabei „einstige Ideale und Träume zu vergessen“.

Erst finanzieren, dann nachhaltig sein!

Johannes Czwalina kann diesen Trend bestätigen. Er hat sich als Headhunter in Basel einen Namen gemacht und weiß, was Banker bewegt. Machen sich Manager zu sehr abhängig vom Kapitalstreben, Rendite und Bonus, so werden sie unglaubwürdig. Aber „wenn sie ihre Stimme erheben, kommen zukunftsweisende Ideen besser voran als bisher“.

Die tatsächliche Unternehmenskultur erlebt der Berater meist anders: „Sie fragen zuerst nach der Finanzierbarkeit nachhaltiger Ideen. Großkonzerne handeln immer geldgesteuert, machen sich von Gewinnforderungen ihrer Aktionäre abhängig“, sagt Czwalina. Um das zu ändern, fordert er mehr Überzeugungsarbeit bei den Bankern – und ihren Kunden.


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