Vorträge, Reden und Grußworte sind eine Mischung aus mündlicher und schriftlicher Kommunikation. Viele Ratgeber empfehlen zwar, frei vorzutragen, doch mal ehrlich: Nur echten Vollprofis gelingt es, länger frei und überzeugend zu sprechen. Und auch sie brauchen in der Regel ein stichpunktartiges Manuskript wie einen Rahmen.

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Auf den Inhalt kommt es an

Lassen Sie mich mit drei Bemerkungen allgemeiner Art beginnen:

  1. Schreiben und sprechen Sie nur über Themen, die Sie kennen. Bei jedem Redeanlass hat das Publikum eine hohe Erwartungshaltung – Sie müssen Ihren Zuhörern etwas mitteilen, was diese noch nicht wissen. Ein mangelndes Wissen führt automatisch zu einem Autoritätsverlust; spätestens bei der Fragenrunde werden Nicht-Sachkundige enttarnt. Setzen Sie Schwerpunkte also immer dort, wo Sie sich gut auskennen.
  2. Passen Sie auf, was Sie sagen. Welche Inhalte könnten falsch verstanden werden? Auf welche Themen dürfte das Publikum sensibel reagieren? Welche Inhalte werden (sehr) kontrovers diskutiert? Heikle Themen oder solche, die zweideutig sind oder missverstanden werden könnten, sollten Sie vermeiden.
  3. Seien Sie persönlich. Ein guter Redner spricht nicht nur zur Sache, sondern er urteilt, kommentiert, empfiehlt und berichtet aus seinem Leben. Durch Subjektivität wird eine Rede menschlich. Haben Sie also den Mut, eigene Thesen zu äußern und gegebenenfalls die Zuhörer (ein wenig) zu provozieren.

Schritt 1: Beantworten Sie die Grundsatzfragen.

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Schritt 2: Formulieren Sie die zentrale Botschaft

Eine gute Rede lässt sich in einem Satz zusammenfassen, der gleichzeitig die zentrale Botschaft oder das Motto wiedergibt. Ihre Zuhörer sollten sich wenigstens daran erinnern. Dazu drei Beispiele aus bekannten Reden:

Sie müssen die zentrale Botschaft nicht unbedingt wörtlich in Ihrer Rede zum Besten geben – wohl aber sollten Sie sich diesen einen Satz aufschreiben und an Ihrem Monitor oder an anderer Stelle deutlich sichtbar anbringen. So haben Sie beim Formulieren der Rede stets im Blick, auf was Sie hinaus wollen.

Schritt 3: Formulieren Sie einen packenden Einstieg

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Der Redeeinstieg erfüllt verschiedene Funktionen. Er soll zuerst einmal die Aufmerksamkeit des Publikums wecken. Dann soll er den Hauptteil inhaltlich vorbereiten – allerdings tatsächlich nur anreißen, denn eine ausführlichere Einführung ins Thema folgt später mit der Einleitung (siehe Schritt 5). Und schließlich soll der Einstieg die Zuhörer gegenüber dem Inhalt der Rede und dem Redner gewogen machen. Legen Sie also hohen Wert auf den Einstieg, denn der erste Eindruck ist entscheidend.

Hier einige Möglichkeiten, eine Rede zu beginnen: Anekdoten, eigene Erlebnisse und Erkenntnisse, Sternbild oder Horoskop (auch chinesisches Horoskop), Fabeln, Märchen, Sagen, Legenden oder Mythen, Weltrekorde, ungewöhnliche Statistiken, populäre Irrtümer oder historische Ereignisse.

Schritt 4: Formulieren Sie eine kurze Begrüßung

Falls Sie sich wundern sollten: Ja, ich empfehle tatsächlich, zunächst ohne Begrüßung zu beginnen (mit Schritt 3 eben) und erst dann die offizielle Begrüßung folgen zu lassen. Auf diese Weise erzielen Sie ein hohes Maß an Aufmerksamkeit. Ich nenne dies den „James-Bond-Effekt“, denn bei den 007-Filmen wird der Zuschauer unmittelbar in die Handlung gezogen und erst nach ein paar Minuten folgt der Vorspann. Was der Vorspann im Kino, ist die Anrede beim Vortrag.

Auch, wenn es Ihnen schwer fallen sollte: Begrüßen Sie, wenn möglich, nicht mehr als drei Personen namentlich, denn sonst schaufeln Sie gleich zu Beginn ein „Namensgrab“ und verlieren die Aufmerksamkeit wieder. Erwähnen Sie weitere Namen dann lieber im Redeverlauf. Überprüfen Sie vorher stets die korrekte Aussprache von Namen und vergewissern Sie sich, ob Sie die genaue Amtsbezeichnung beziehungsweise die Funktion kennen.

Schritt 5: Formulieren Sie eine kurze Einleitung

Wir haben gelernt: Bei einer guten Rede kommt es auf den Inhalt an. Aber mindestens genauso wichtig ist: Ein packender Einstieg, der die Zuhörer von Anfang an fesselt! Wie das geht, zeige ich hier.

Der vielleicht wichtigste Punkt dabei: Nennen Sie nun das Thema Ihrer Rede, nehmen Sie aber nicht Ihre Meinung vorweg. Am besten ist es, wenn Sie das Thema – beziehungsweise die Kernthese – als Frage formulieren.

Schritt 6: Formulieren Sie den Hauptteil Ihrer Rede

Jetzt geht es an den Hauptteil. Beginnen Sie mit dem schwächsten Argument, um nicht direkt Ihr Pulver zu verschießen, und schließen Sie mit dem besten und stärksten Argument. Insgesamt sollten Sie nur in Ausnahmefällen mehr als fünf Argumente bringen, denn hier greift die Faustregel: Nie mehr Argumente, als Sie an einer Hand abzählen können. Und schließlich gilt: Die Argumente, die Sie anführen, müssen Sie stets begründen.

Wiederholen Sie wichtige Aussagen. Denn: Informationen werden nur dann wirklich verinnerlicht, wenn sie permanent wiederholt werden. Man spricht auch von der „Suggestivkraft der Redundanz“. Wer seine Botschaft mit ähnlichen Formulierungen mit jeweils neuen Beispielen wiederholt, der erzielt bei seinem Publikum die beste Wirkung. Scheuen Sie auch nicht davor zurück, bewusst zu sagen, dass Sie sich wiederholen.

Schritt 7: Formulieren Sie einen fulminanten Schluss

Zögern Sie den Schluss nicht zu lange hinaus und kündigen Sie auch nicht das Ende Ihrer Rede an, im Sinne von: „Bevor ich zum Schluss meiner Rede komme, möchte ich noch…“ Sagen Sie nicht pauschal „Danke für Ihre Aufmerksamkeit“, sondern beenden Sie Ihre Rede am besten mit Ihrem Motto.

Hier sind drei Möglichkeiten, wie Sie Ihre Rede elegant und auf eine Art, die bei den Zuhörern hängen bleibt, beenden können:

Schritt 8: Würzen Sie Ihre Rede

Inhalt und Einstieg sind bei einer Rede wichtig, ebenso wie prägende Kernbotschaften zu formulieren. Prägend allerdings sollte auch der Schluss sein – damit die Botschaft bei den Zuhörern auch hängen bleibt. Würzen Sie ruhig ein wenig nach.

Mit „Würzen“ ist gemeint, dass Sie Ihren Rohtext so überarbeiten, so dass Ihre Rede kurzweilig und „leicht verdaubar“ wird. Hier einige konkrete Empfehlungen: Nichts macht eine Rede so interessant wie ihre Kürze.

Sie machen Ihre Rede daher „würzig“, wenn Sie sich in Verzicht üben. Überlegen Sie also, welche Wörter, Sätze und Abschnitte Sie streichen können, ohne dass Sie dadurch (wesentliche) Inhalte opfern müssen.

Achten Sie auf die Zeitform

Reden werden in der Gegenwart (Präsens) geschrieben – und natürlich auch gehalten. Achten Sie auf kurze Hauptsätze. Sätze, die länger als acht Wörter sind, sollten Sie unbedingt umformulieren. Ebenso tabu sind Nebensätze – diese haben in einer Rede nichts verloren.

Streichen Sie alle Fach- und Fremdwörter. Wenn dies nicht möglich sein sollte, dann erläutern Sie sie – ohne erhobenen Lehrerzeigefinger – bei der ersten Verwendung.

Bringen Sie Beispiele

„Lassen Sie mich meine Aussagen an einem Beispiel fest machen: Einer unserer Kunden hat letztes Jahr unser Produkt XY…“ Erzählen Sie Geschichten. Dies ist eine der wirkungsvollsten Methoden, Zuhörer zu begeistern und Inhalte verständlich zu machen.

Denn Geschichten helfen dabei, den nackten Fakten einen Sinn zu verleihen. Je emotionaler die Geschichte, desto besser ist es, weil dann die Fakten umso besser behalten werden. („Im Jahr 1867 machte Jan Winkman eine schreckliche Entdeckung…“)

Schritt 9: Erstellen Sie ein Redemanuskript

Nun heißt es, alle Aussagen, Zahlenangaben und Quellen zu überprüfen. Gleiches gilt vor allem auch für die genannten Namen, Ämter und Funktionen. Versichern Sie sich auch noch einmal über die Bedeutung und Aussprache von Fremdwörtern und Eigennamen.

Erstellen Sie Ihr Redemanuskript und geben Sie es – wenn möglich – einem Experten zur Durchsicht. Verwenden Sie für das Redemanuskript eine große Schriftgröße und einen großen Zeilenabstand. Nummerieren Sie außerdem die Seiten und heften Sie die Blätter zusammen, damit es zu keinem „Unfall“ kommt.

Schritt 10: Bereiten Sie sich auf eine Diskussion vor

Beschäftigen Sie sich auch mit der Frage: „Welche Argumente könnten Kritiker oder Gegner vorbringen?“ Antizipieren Sie also mögliche Einwände und überlegen Sie sich Antworten darauf.


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