Im nächsten Evolutionsschritt des Mobile Recruiting steht nicht mehr die Selbstbezogenheit der Arbeitgeber, sondern die Wirkung einer Stellenanzeige auf den Empfänger (Bewerber) der Karrierebotschaft in den Mittelpunkt. Wie sieht die optimale Candidate Experience von morgen aus?

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Mobile Nutzung nimmt zu

Tatsache ist: Die Nutzung des Internets verlagert sich zunehmend auf mobile Endgeräte wie Tablet-PCs und Smartphones. Immer mehr Fachkräfte suchen auf diese Weise nach Jobs. So prognostizierte das IT-Marktforschungsunternehmen Gartner, dass mobile Endgeräte bis den PC sogar verdrängen werden.

Dank zahlreicher Labor-Untersuchungen wie Eye-Tracking, Umfragen zu Mobile Recruiting wie von Prof. Wolfgang Jäger oder Erhebungen der Nutzungsgewohnheiten von SmartPhones ist es offensichtlich, dass erheblicher Handlungsbedarf besteht.

Bereits heute haben, so zeigt eine Studie von Google, 29 Prozent der Deutschen ein Smartphone, mehr als Hälfte der Smartphone-Besitzer greift fast täglich damit auf das Internet zu. Und 14 Prozent suchen mobil gezielt nach neuen Jobs – Tendenz steigend.

Unternehmen sind nicht vorbereitet

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Die deutsche Wirtschaft ist jedoch – von Ausnahmen abgesehen – nicht auf den mobilen Internettrend vorbereitet, erst recht nicht bei der Personalsuche. Die Unternehmen selbst schenken Mobile Recruiting kaum Beachtung, wie die Atenta Mobile Recruiting Studie zeigt.

Die Studie hat nur vereinzelt positive Tendenzen festgestellt. Laut Untersuchung fällt das Gesamtergebnis im internationalen Vergleich zwar ähnlich schlecht aus, dennoch, so die Autoren der Studie, sollte sich die deutsche Wirtschaft nicht darauf ausruhen, denn die Talente seien bereits „mobile ready“.

Was Unternehmen besser machen können

Als Innovation für die Zukunft schlägt die Studie vor, eine bessere Gestaltung der Stellenanzeigen umzusetzen. Schlagworte wie Wischoptik, Tag Cloud, Organigramm und Suchfeld stehen dabei im Mittelpunkt der Diskussion.

Untersuchungen hinsichtlich der Candidate Experience gibt es auch von der Jobbörse Jobware. Mit dem „Eye-Tracking-System” untersuchte sie die Lesegewohnheiten des Bewerbers.

Wie sollten Stellenanzeigen mobil gestaltet werden

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Ziel dieses Labor-Tests: Die neu gewonnen Erkenntnisse sollten bei der Gestaltung von Stellenanzeigen berücksichtigt werden.

Dabei nahmen die Probanden, die unter Labor-Bedingungen beim Lesen von mobilen Stellenanzeigen beobachtet wurden, kein Blatt vor den Mund.

Ey-Tracking Tests

Urteil der Zielgruppen über die Umsetzung von Stellenanzeigen für das Mobile Recruiting fiel dann ziemlich vernichtend. Die häufigsten Kritikpunkte waren:

Recruiter: Dem technologischen Fortschritt Tribut zollen

Die RecruiterBranche kann sich nicht mehr selbstgerecht mit der 1:1-Fortschreibung alter und lieb gewonnener Praktiken beschäftigen, sondern muss auch bei der Bewerberansprache dem technologischen Fortschritt Tribut zollen.

Die Technologie-Brücke von Indeed MoBolt entschlackt die mobile Stellenanzeige mit einem minimalistischen Informationsansatz.

Interface-Technologie und Entschlackungskur

Sie zeigt außerdem auf, wie Online-Bewerbungen vom SmartPhone des Kandidaten durch eine Interface-Technologie ohne Medienbruch direkt in das Bewerbermanagementsystem des Arbeitgebers transferiert werden können.

Eine inhaltliche „Entschlackungskur” überfrachteter Stellenanzeigen demonstriert nun Jobware mit seinem neuen Konzept der „mobil optimierten Stellenanzeige (MopS)”.

Was wirklich wichtig ist

Die Konzentration auf die wirklich relevanten Inhalte einer mobilen Stellenanzeige wird in den Vorderung gestellt.

  1. Über die Stelle: Was, wann wo
  2. Über das Unternehmen
  3. Über den Standort

Das Bauklötzchen-System über den Haufen werfen

Bemerkenswert bei dem Jobware-Lösungsansatz ist der Verzicht auf die 1:1-Fortschreibung einer Stellenanzeige auf reduzierte Display-Bedingungen – so wie es von vielen Mediengestaltern betrieben wird.

Jobware wirft alle „Bauklötzchen” der Stellenanzeige über den Haufen und konstruiert dann aus den einzelnen Komponenten die neue, mobil optimierte Stellenanzeige.

Mobile Stellenanzeigen: Das Primat der Relevanz

Dabei wird konsequent das Wichtige vom Nebensächlichen unterschieden. Am Ende steht eine neu konstruierte Stellenanzeige: Das Primat der Relevanz.

Bei erfolgreich optimierten Stellenanzeigen geht es nicht nur um die Anpassung der optischen Elemente an neue, strengere Display-Bedingungen auf dem SmartPhone. Konzeptionelle und strukturelle Änderungen sind notwendig – alles steht unter dem Primat der inhaltlichen, funktionalen und technischen Relevanz.

Die wichtigsten Änderungen im Überblick

Qualitätskontrolle ist angesagt

Eye-Tracking-Labortests mit Desktop-füllenden Stellenanzeigen sind gegenüber SmartPhone-Lesetests wie ein Kindergeburtstag im Vergleich zu einer Szene-Party im Berliner Techno-Club Berghain.

Der Kult-Party-Palast lebt von einer strengen Qualitätskontrolle, in diesem Falle von Türstehern, die auf strengste Einhaltung des Berghain-Party-Gens bei der Einlasskontrolle von Gästen achtet.

Wider die goldene Runkelrübe

Vielleicht könnte die Recruiting-welt auch von solchen Kontrollen profitieren und nur mobil optimierten Stellenanzeigen im Web publizieren, die solche Türsteher-Kontrollen erfolgreich passierten.

Das bleibt eine Wunschvorstellung – zumindest solange sich die von Jannis Tsalikis und Henner Knabenreich initiierte „Goldene Runkelrübe” noch nicht ins kollektive Gedächtnis der Recruiter vorgedrungen ist.


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