An der Börse lässt sich mit Aktien gutes Geld verdienen, die gleichzeitig auch einen besseren Schutz gegen die Inflation bieten als das oft als so sicher geglaubte Sparbuch. Allerdings ist es wichtig, die Grundlagen zu kennen.

Einfach Geld verdienen mit Aktien? Die Grundlagen der Wertpapier-Anlage-Strategie

Ist die Rente noch sicher?

Einst wurde uns von unseren Politikern gesagt: Die Rente ist sicher. Aber stimmt das auch? Wer genauer hinschaut, gewinnt einen gegenteiligen Eindruck. Finanzexperten kritisieren zunehmend die Politik der Notenbanken. Demnach ist der Wert unseres Geldes – und damit der Wert von Versicherungspolicen, Sparkonten und Rentenansprüchen – in Gefahr, ja das ganze Finanzsystem seit massiv bedroht. Den Grund darin sehen die Experten in der massiven Geldschöpfung der Zentralbanken nach der Finanzkrise, die eine Geldflut schuf, die nun zu einem immer stärkeren Inflationsdruck führt.

Wer sich dennoch absichern will, muss privat investieren, um seine Rente zu sichern. Und zwar nicht in Riesterverträgen, die zunehmend unrentabler werden. Sondern selbst und mit einem gewissen Risiko an der Börse. Denn nur Sachwerte wie Aktien, aber auch Gold, bieten einen gewissen Inflationsschutz. Für die Berechnung dieser privaten Rente haben die Finanzexperten eine einfache Formel errechnet: Sie müssen, so berechnen Experten, über ein Vermögen von mindestens einer Million Euro verfügen. Damit soll es möglich sein, mit einer durchschnittlichen Rendite von 8-10 Prozent sein Kapital sogar alle paar Jahre zu verdoppeln.

Psychospiele an der Börse: Dem Druck standhalten

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Klingt auf den ersten Blick einfach, doch wie so oft gibt es den berühmten Haken: Die Börse kann stark schwanken. Und das ist nichts für schwache Nerven. Um auf dem Aktienmarkt investiert zu bleiben, muss man wissen, wie sich die Aktienkurse von den Fundamentaldaten der Unternehmen unterscheiden. So muss man zum Beispiel in der Lage sein, die emotionalen Höhen und Tiefen des Marktes auszusitzen, denn dann bieten sich die meisten Gelegenheiten, günstig zu kaufen und teuer zu verkaufen.

André Kostolany, der bekannte Investor, empfahl, Blue-Chip-Aktien zu kaufen und in die Apotheke zu gehen, um Schlaftabletten zu kaufen. Nach fünf oder sechs Jahren Schlaf würde man dann aufwachen und sich über einen schönen Gewinn freuen. Sein Rat war psychologisch, ein Weg, sich vor dem oben erklärten schlechten Verhalten zu schützen.

Die Grundprinzipien des Investierens verstehen

Doch beim Investieren geht es nicht nur darum, sein Geld in den Aktienmarkt zu stecken und auf das Beste zu hoffen. Es ist auch wichtig, die Grundprinzipien des Investierens zu verstehen, wie zum Beispiel die Diversifizierung, um die richtigen Aktien für Ihr Portfolio zu finden. Wenn man beginnt, Online-Anlageplattformen zu besuchen, sieht man auf jeder Seite, dass es viele verschiedene Anlagestrategien und verschiedene Arten von Finanzprodukten gibt. Man weiß nicht, wo man anfangen soll und wie man mit all dem umgehen soll.

Wenn Sie über die Börse, als den Aktienmarkt, in ein Unternehmen investieren, wollen Sie Stabilität. Eine Möglichkeit, diese zu erreichen, besteht darin, in Unternehmen zu investieren, denen man vertraut. Deshalb ist es wichtig, in bewährte Unternehmen zu investieren. Sie sollten hingegen nicht in Aktien investieren, die derzeit populär, aber unerprobt sind oder die im Trend liegen, wie z. B. Rohstoffe oder erneuerbare Energien.

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Der Grund: An solchen Hype-Titeln kann man sich schnell die Finger verbrennen. Der Finanzsektor hat wohl auch gewisse Eigen-Interessen daran, dass solche Hypes oder euphorischen Phasen entstehen. Gerade unerfahrene Privatanleger und Impulskäufer verlieren dann schnell Geld, wenn es bei plötzlichen Kursrutschen zu Panikverkäufen kommt – und sie verpassen ebenso schnell die guten Gelegenheiten zum Wiedereinstieg.

Man muss kein genialer Investor sein, um am Aktienmarkt Geld zu verdienen. Und selbst die bekanntesten und besten Investoren irren auch mal. Sie können mit realen Werten verdienen, mit produktivem Kapital, mit dem Vehikel, das Ihnen einen Anteil am Wirtschaftswachstum gibt. Geldforderungen – Anleihen, Festgelder oder Versicherungsprodukte – werden diese Art von Rendite nicht erzielen. Aktien hingegen sind produktives Kapital. Sie geben Ihnen Anteile an einem Unternehmen und seinen Erträgen. Und dadurch wächst auch ihr Vermögen.

Dich wichtigsten Zutaten einer guten Geldanlage

Die Anlage in Aktien ist eine der besten Möglichkeiten, ein Vermögen aufzubauen. Doch als allerwichtigste Regel gilt zu beachten: „Verlieren Sie kein Geld.“ Sie können Ihr Geld auf Kurs halten, indem Sie in zuverlässige Unternehmen wie investieren. Diese Unternehmen haben eine lange Geschichte, oft eine jahrhundertelange Unternehmensgeschichte und zehntausende von Mitarbeitern. Aber das ist nicht genug, um Geld zu verdienen. Man muss seine Aktien auch zum richtigen Zeitpunkt kaufen. Wenn Sie in solche Unternehmen investiert hätten, hätten Sie vor einigen Jahren nicht viel oder gar kein Geld verdient. Es ist wichtig, sie zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen und sie bei Bedarf zu verkaufen. Nur dann sind Aktien auch wirklich sinnvoll.

Geduld ist also wichtig. Denn nur mit der Zeit wächst und gedeiht Ihre Kapitalanlage auch. Außerdem gibt es einige hilfreiche Kniffe, die Ihnen helfen werden, langfristig erfolgreich zu sein, indem Sie kleine, regelmäßige Beträge in einen Sparplan einzahlen. Es gibt dabei zwei Hauptmethoden, mit denen Sie Ihre Investitionen effektiver gestalten können. Die quantitative Lockerung (ZinseszinsEffekt) und der Durchschnittskosteneffekt (CostAverageEffekt) helfen Ihnen, mehr aus Ihren Investitionen herauszuholen.

So verdoppeln Sie Ihr Vermögen

Aktien guter Unternehmen sind Produktiv und Sachvermögen mit Inflationsschutz. Bei der Aktienbewertung wird sollte allerdings immer eine gründliche Fundamentalanalyse durchgeführt und festgestellt werden, ob das Unternehmen an der Börse unter- oder überbewertet ist. Auf diese Weise handelt auch Warren Buffett, der seinen Fonds seit seiner Auflegung um durchschnittlich 22 Prozent pro Jahr wachsen ließ.

Selbst wenn Sie nur Kostolanys „Schlaftablettenstrategie“ anwenden, können Sie außergewöhnliche Gewinne erzielen – verglichen mit einem Sparbuch. Jea nach Art der Titel können etwa 8-11 Prozent drin sein. Damit können Sie alle sieben bis neun Jahre ihr Geld sogar verdoppeln. Jeremy Siegel von der University of Pennsylvania untersuchte die Aktienmarktrenditen der letzten zwei Jahrhunderte und stellte fest, dass die reale Rendite von Aktien – nach Abzug der Inflation – bei 6,6 bis 7 % lag. Vor der Inflation hätten Aktien eine Rendite von 10 % erzielt.

Regelmäßig investieren mit Fondssparplan

Am einfachst geht die Investition mit einem Aktienfondssparplan oder ETF: Wenn Sie diese regelmäßig, d. h. einmal im Monat oder alle 3 Monate, besparen, investieren Sie in einen Fonds mit einem monatlichen Betrag. Die meisten Banken und Investmentgesellschaften bieten Sparpläne ab einem monatlichen Betrag von 50 Euro an. Dieses Geld fließt in den Fonds, und Sie erhalten einen Anteil an dem Fonds entsprechend dem aktuellen Kurs.

Viele Banken bieten auch Sparpläne an, mit denen Sie schon ab 25 Euro im Monat regelmäßig investieren können. Wenn Sie es nicht selbst tun wollen, können Sie einen Finanzberater oder einen automatischen Anlagedienst, soganennate Roboadvisor, in Anspruch nehmen.

Wie funktioniert ein Aktienfond?

Eines der gängigsten Anlageprodukte ist ein Investmentfonds. Ein Investmentfonds ist eine Sammlung von Aktien verschiedener Unternehmen, die von einem Fondsmanager zusammengestellt werden. Ein derart verwalteter Fonds ist eine Sammlung von Aktien, die von einem Fondsmanager ausgewählt werden.

Der Manager wählt und verkauft Aktien auf der Grundlage seiner eigenen Analysen, Erwartungen und Bewertungen. Er kann die Positionen seines Aktienportfolios flexibel umschichten. Das Ziel des Fondsmanagers ist es, den Wert des Fonds zu steigern, indem er Aktien auswählt, die im Preis steigen können. Wenn der Fondsmanager erfolgreich ist, steigt der Wert des Fonds und damit auch der Wert Ihrer Aktien, die Sie über einen regelmäßigen Sparplan erwerben.

Planvoll reich werden: Mit kleinen Beträgen ein Vermögen aufbauen

Wie gut die Kapitalgenerierung und der Vermögensaufbau mit relativ kleinen monatlichen Sparbeträgen funktionieren, verdeutlicht nichts so gut wie die Legende von der Erfindung des Schachspiels:

Es war einmal ein weiser Brahmane namens Sissa, der ein Spiel erfand – Schach. Er schenkte es dem tyrannischen Herrscher Shihram um ihn auf seine Denkfehler aufmerksam zu machen. Der Herrscher war so beeindruckt, dass er Sissa einen Wunsch erfüllte. Sissa wünschte sich Getreide: ein Korn auf dem ersten Feld des Schachbretts, zwei auf dem zweiten, vier auf dem dritten und so weiter – jedes Feld verdoppelte sich von einem zum nächsten.

Weisheit kann man nicht kaufen

Shihram war amüsiert und verärgert zugleich über Sissa, aber er erklärte sich bereit zu helfen. Aber er hatte einen Fehler gemacht, indem er die Exponentialfunktionen unterschätzt hatte. Die benötigte Menge an Weizen konnte nicht in seinem gesamten Königreich gefunden werden. Um alle 64 Felder des Schachbretts mit Weizen zu füllen, bräuchte man über 18 Billiarden Körner – das sind etwa eine Milliarde Tonnen Weizen.

Nicht nur hatte der Gelehrte seinem König eine Lehre erteilt, nämlich dass man Weisheit mit keinem Reichtum der Welt erkaufen kann. Die Geschichte verdeutlicht auch sehr schön, wie der Zinseszins-Effekt funktioniert:

Reich werden mit dem ZinsesZins-Effekt

Angenommen, Sie bekommen statt der 100% Zinsen, die der Gelehrte Sissa verlangt, „nur“ 10 % mehr pro Spielfeld bzw. pro Jahr für Ihr Kapital, dann wächst nicht nur Ihre Anfangsinvestition mit 10 % pro Jahr, sondern auch Ihr Gewinn. Nach einem Jahr ist Ihre Anfangsinvestition von 1.000 Euro auf 1.100 Euro angewachsen. Nach zwei Jahren liegt der Zuwachs bei 1.210 Euro. Nach drei Jahren sind es 1.331 Euro.

Und so geht es weiter: Im zehnten Jahr ist Ihr Startkapital von 1.000 Euro auf mehr als 2.600 Euro angewachsen. Obwohl Sie nur 10 % Zinsen pro Jahr erhalten haben, hat sich Ihr Startkapital um 160 % erhöht, also um 16 % pro Jahr. Der Grund dafür ist, dass Sie nicht nur 10 % Zinsen pro Jahr auf Ihr investiertes Kapital erhalten haben, sondern auch auf die im Vorjahr gezahlten Zinsen. Dies ist eine exponentielle Wachstumskurve.


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