Frauen erhalten weniger Gehalt als Männer. Wie viel weniger, zeigt eine aktuelle Erhebung der Vergütungsanalysten von Compensation Partner. Es gibt aber auch kleine Ausnahmen.

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Was bedeutet das neue Gesetz zur Transparenz von Entgeltstrukturen?

Nach dem Weltfrauentag und dem equal pay day ist das Thema der Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern erneut in aller Munde. Am 31. März fanden die zweite und dritte Lesung im Bundestag zum Gesetz zur Förderung der Transparenz von Entgeltstrukturen  statt und es wurde angenommen. Grund zu feiern also?

Wie bei allen Gesetzesvorhaben mangelte es auch bei diesem Entwurf nicht an Kritik. Es ginge nicht weit genug, dem Tiger wurden die Zähne gezogen. Doch Kritik hin oder her – Fakt ist, dass es eine Ungleichheit im Entgelt gibt und Handlungsbedarf besteht. Das neue Gesetz zur Lohngleichheit ist ein erster Schritt.

Studie wertet 241.987 Gehaltsdaten aus!

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Eine aktuelle Untersuchung zum Thema liefert die neueste Studie „Entgeltmonitor 2017“ von Compensation Partner. Die Vergütungsanalysten werteten 241.987 Gehaltsdaten aus und überprüften diese hinsichtlich der Lohnungleichheit. Demnach beträgt die unbereinigte Lohnlücke über 25 Prozent. Dieser Wert ist jedoch mit Vorsicht zu genießen.

Das heißt, dass sich zum Beispiel Abteilungsleiter und Fachkräfte ohne Personalverantwortung gegenüberstehen. Kein Wunder also, dass große Gehaltslücken entstehen. Diese gehen aber auch immer zu Lasten von Frauen. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass es eben (noch) zu wenige Frauen in Führungspositionen gibt.

Die Bereinigung der Entgeltlücke

Spannend ist die Ermittlung der „umbereinigten“ Entgeltlücke. Dazu müssen diverse Parameter angeglichen werden, um eine möglichst genaue Vergleichbarkeit zu erzielen. Hierzu gehören zum Beispiel gleiche Berufe, gleiches Alter, gleiche Funktionen usw.

Für die Bereinigung der Daten haben die Experten von Compensation Partner einen eigenen Ansatz gewählt und nur Berufe analysiert, in denen zum Zeitpunkt der Auswertung jeweils ausreichend Männer- und Frauengehälter vorlagen und die sich in Bezug auf Angebot und Nachfrage ähnlich verhalten. Es wurden außerdem ausschließlich Beschäftigte ohne Personalverantwortung betrachtet.

Unterschiede zwischen Gering- und Besserverdienenden

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Darüber hinaus bildeten sie zwei unterschiedliche Gehaltsklassen – eine mit einem Jahreseinkommen von 30.000 bis 35.000 Euro und eine zweite mit einem Gehalt zwischen 50.000 und 66.000 Euro im Jahr.

Der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen bei der geringer vergüteten Gruppe beträgt 2,1 Prozent, also im Verhältnis zu der Gehaltshöhe schon gering. Ganz anders die Situation bei den Besserverdienern. In dieser Gruppe erhalten Frauen über 9 Prozent weniger Gehalt, was bei höheren Löhnen natürlich viel Geld sein kann.

Entwicklung der Lohnlücke im Alter

Die Lohnlücke von Beschäftigten mit hohem Einkommen beträgt bei 20- bis 29-Jährigen 5,1 Prozent. Sie steigt mit zunehmendem Alter kontinuierlich an. Bei über 60-Jährigen liegt sie bei 9,3 Prozent.

In der geringer vergüteten Verdienstklasse beträgt die Entgeltlücke bei den 20- bis 29-Jährigen 4,2 Prozent. Sie erreicht ihren Höhepunkt mit 4,4 Prozent im Alter von 30 bis 39. Danach sinkt sie konstant und beträgt mit über 60 Jahren nur noch 0,9 Prozent.

Frauen verdienen in geringer vergüteten Berufen mehr

Überraschende Ergebnisse gab es bei der Betrachtung von Branchen, denn hier wurden Segmente identifiziert, in denen Frauen mehr Geld verdienen als Männer. Insbesondere in den geringer vergüteten Berufen.

Dazu zählen unter anderem die öffentliche Verwaltung (-2,9 Prozent) und die Tourismus- und Freizeitindustrie (-6,2 Prozent). Anders die Situation in höher vergüteten Berufen: Mit knapp 13 Prozent zeigt sich hier die Werbe- und PR-Branche mit der größten Entgeltlücke, dicht gefolgt vom Gesundheitswesen mit 12,4 Prozent.

Entgeltlücken nach Berufen

Eine Untersuchung der Entgeltlücke nach einzelnen Berufen ist ebenfalls Bestandteil der Analyse. Dabei wurden Krankenpfleger, Erzieher, Beschäftigte im Einkauf, im Kundendienst, in der Softwareentwicklung sowie im Vertriebsinnendienst genauer unter die Lupe genommen.

Weniger überraschend: In allen Berufen ermittelte Compensation Partner Entgeltlücken zu Ungunsten der Frauen. Den größten Unterschied machten die Vergütungsanalysten beim Vertriebsinnendienst mit 6,4 Prozent aus – den geringsten beim Kundendienst mit nur 2,4 Prozent.

Fazit: Frauen verdienen fast überall weniger

Ganz gleich, wie wir uns der Entgeltproblematik widmen. Bis auf wenige Ausnahmen steht fest: Frauen verdienen weniger als Männer. Zwar nicht über 20 Prozent weniger, doch fünf Prozent bestimmt – vor allem in besser bezahlten Berufen macht sich ein solcher Unterschied deutlich bemerkbar.


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