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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Martin Theyer (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 19.05.2024 • Zuerst veröffentlicht am 13.07.2012 • Bisher 4314 Leser, 2138 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Finanzkrisen kommen im Laufe der Geschichte immer wieder vor. Doch was können wir konkret zu ihrer Prävention tun?
Ganz besonders faszinierend für mich war zu sehen, wie sich die Finanzkrise von 2009 in Raum und Zeit ausbreitete und wie sich Ereignisse, die scheinbar losgelöst voneinander stehen, sich plötzlich zu einem Gesamtbild zusammenfügen.
Es begann mit den Geschehnissen rund um Bankers Trust und Andy Krieger im Jänner 1988. Eine interne Bankprüfung ergab, dass der Optionshändler Andy Krieger auf kreative Weise sein Handelsergebnis verschönerte. Um einen öffentlichen Skandal zu vermeiden, wurden mit Hilfe der internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst und Young das Ereignis verschwiegen und die Bücher manipuliert.
Obwohl nur wenige betroffen waren und niemand zu Schaden kam, sollte es sich als großer Fehler erweisen, dass die Welle hier nicht gestoppt wurde. Da der Fall zu komplex für die Staatsanwaltschaft war, kam es zu keiner Anklage. Damit wurde ein klares Signal in den Kapitalmarkt geben – das Manipulieren von Büchern zahlt sich aus! Und die Welle konnte volle Fahrt aufnehmen.
Keine fünf Jahre später erfasste die Welle ihre ersten unschuldige Opfer – Im Dezember 1994 musste infolge von komplexen Zinsspekulationen Orange County, ein Bezirk im US-Bundesstaat Kalifornien, Bankrott anmelden. Der damalige Treasurer Robert L. Citron spekulierte durch innovative Anleiheprodukte, die von Salomon Brothers und Credit Suisse First Boston entwickelt wurden, auf gleichbleibende Zinsen.
Dabei übersah er komplett das Risiko, dass die Zinslandschaft sich von heute auf morgen verändern kann. In Folge musste Orange County Konkurs anmelden und die Bürger von Orange County mussten erheblich Kürzungen der Staatsleistungen als auch höhere Steuern hinnehmen. Erstmals hatte die Welle Wähler erfasst, die, obwohl sie nicht an den Spekulationen beteiligt waren, zur Kasse gebeten wurden
Nun sollte es nicht einmal mehr vier Jahre dauern, bis die Welle das gesamte Finanzwesen der Vereinigten Staaten zu kippen drohte. Was war passiert? – Long-Term Capital Management“ (LTCM) war ein 1994 von John Meriwether (früherer Vize-Chef und Leiter des Rentenhandels bei Salomon Brothers) gegründeter Hedgefonds. 1998 setzte die russische Regierung die Zahlung auf Anleihen aus und wertete den Rubel massiv ab.
LTCM verlor über Nacht ein Vermögen und konnte nur aufgrund des Eingreifens der amerikanischen Notenbank – unter der Leitung von Alan Greenspan – gerettet werden. Im April 1999 musste Präsident Bill Clinton einen Bericht über die Finanzkrise veröffentlichen.
Zum ersten Mal stand das gesamte Bankensystem in den Vereinigten Staaten von Amerika vor dem Kollaps und damit wären Millionen von Bürgern um ihre Ersparnisse gebracht worden.
Nur Dank des raschen Eingreifens der Notenbank und des Präsidenten der USA konnte das Schlimmste noch einmal verhindert werden. Aber abermals wurde die Welle nicht gestoppt, sondern breitete sich ungestört weiter aus.
Nachdem die Welle in den USA nicht eingedämmt wurde, konnte sie sich nun ungestört und mit voller Kraft auf Europa ausdehnen. Was wir heute im nachhinein als den Anfang der Finanz-Krise bezeichnen, ist in Wirklichkeit ihre Fortsetzung! Richard Fuld, der CEO von einer der größten Investmentbanken Amerikas, machte mit dem Weiterverkauf von Immobilien Darlehen an europäische Banken das große Geschäft.
Doch was sich zu Anfang als sicheres Investment darbot, löste sich bald in Rauch und Schall auf. Auf Grund der hohen Verluste und Abwertungen des Creditportfolios musste Lehman Brothers am 15. September 2008 Konkurs anmelden und leitete damit die schwerste Weltwirtschaftskrise seit den 20er Jahren ein.
Eine Verstaatlichungswelle beginnt, als verzweifelter Versuch der Politiker, das Finanzsystem und damit die Realwirtschaft zu retten. Jedoch vergeblich. Immer mehr Banken müssen zwangsverstaatlicht und immer mehr Steuergeld n das marode Finanzsystem gepumpt werden.
Nun sind wirklich alle Bürger der alten und neuen Welt betroffen. Staatshaushalte werden gekürzt, Millionen von Arbeitsplätzen vernichtet und soziale Unruhen heraufbeschworen. Die Welle hat ihren Höhepunkt erreicht und ein Ende ist noch nicht in Sicht
Was wir aus diesen Beispielen lernen: sie alle sind miteinander verbunden und zeigen, dass die Welle immer größere Kreise zieht und weltweit immer mehr Menschen mit ihrer zerstörerischen Kraft erfasst.
Waren am Anfang der 90er Jahre nur wenige mittelbar von der Welle betroffen, so sind mittlerweile wir alle direkt oder indirekt den zerstörerischen Kräften der Welle ausgesetzt!
Die Frage, die sich stellt: Muss das so sein? Die Antwort ist schlicht „Nein“. Gegen solche Wellen lassen sich im Wesentlichen 8 Schritte unterneDas ist die Frage, die sich hier dringlich stellt.hmen. Doch wie können wir alle etwas gegen solche Wellen unternehmen?
Oder genauer: Was muss in Zukunft getan, was unterlassen werden, um ein neuerliches Tsunami-Desaster zu vermeiden? Kann jeder einzelne von uns etwas dazu beitragen?
Das Tsunami Modell zeigt sehr deutlich auf, dass die bisherige Vorgangsweise nicht sinnvoll ist. Anstatt das Problem bei der Wurzel zu packen und die Welle zu stoppen. wird immer mehr Geld dem System zugefügt und damit die Welle weiter ausgedehnt.
Der erste und wichtigste Schritt wäre daher Geld aus dem System zu nehmen und nicht ständig neues zuzuführen. Das bedeutet konkret dass die Zinsen angehoben werden müssen, damit einmal das Geld verteuert wird.
Wir alle sind derzeit von der Droge des billigen Geldes abhängig geworden. In der Theorie soll damit der private Konsum und die Investitionen in Arbeitsplätze gefördert werden. Nur leider wird das Geld nicht für Arbeitsplätze und langfristige Investitionen verwendet, sondern primär, um Gläubiger zu bedienen.
Meiner Meinung nach müssen wir diese Denke ändern. Wir müssen an der Zinsschraube drehen und damit wieder zu einem gesunden Verhältnis von Schulden und Konsum kommen.
Genauso falsch wie die Idee mit Schulden die Krise zu bekämpfen ist der zweite Ansatz, sich gesund zu sparen. Staatshaushalte kurzfristig zu sanieren, indem man radikal die Ausgaben-Seite vermindert und an der Einnahmenseite schraubt, hat bis jetzt noch nie funktioniert.
Der Staatshaushalt kann nur durch Innovation und Wachstum nachhaltig saniert werden. Wie wir aus der Geschichte lernen und heute durch Griechenland deutlich sehen, führt ein zwanghaftes Streichen des Staatsausgaben zu sozialen Unruhen und steht daher in keiner Kosten– Nutzen-Relation.
Vielmehr ist es sinnvoll, die Mittelverteilung zu verändern und in langfristig wertschaffende Projekte zu investieren und der Verschwendung Einhalt zu gebieten. Dies erfordert aber ein hohes Maß an Weitblick und Staatsverhalten von den handelenden Politikern und Interessensgemeinschaften.
In einer vernetzten Welt ist es durchaus sinnvoll dass jeder einzelnen von uns mehr Verantwortung übernimmt und auf die Verwendung der Steuermittel direkt oder indirekt Einfluss nimmt.
Ein fataler Irrtum, dem alle Politiker und Bankenchefs in Europa unterlagen, ist die These, dass man systemrelevante Banken unterstützen muss, damit sich die Krise nicht weiter ausbreitet. Dies ist eindeutig der falsche Weg.
Gerade dadurch, dass Banken und Finanzdienstleister, die kein gesundes Geschäftsmodell mehr haben, mit Milliarden Steuergeldern künstlich am Leben erhalten werden, gewinnt die Krise weiter an Kraft.
Die Politiker und Regulatoren müssen dringend Möglichkeiten schaffen, Banken in den geordneten Konkurs schicken zu können und aufhören, unser gutes Geld schlechtem nachzuwerfen. Dabei sollen die Sparguthaben der Bürger gesichert werden und die Spekulationsschulden einer Bank einfach gestrichen werden.
Somit würden jene Institute und Banken, die bisher sehr viel mit dem Verkauf von strukturierten Produkten verdient haben, nun auch für das Risiko einstehen müssen.
Wir als Mut– Bürger müssen uns endlich gegen die falsche Verwendung unseres Steuergeldes verwehren, indem wir mehr Mitsprache bei der Verwendung unsere Steuergelder fordern.
So sollte es in Zukunft, wie von der Finanzministerin in Österreich vorgeschlagen, zweckgebundene Abgaben geben, die mittelfristig den Wettbewerb stärken und neue Arbeitsplätz schaffen.
Jeder Steuerzahler sollte das Recht eingeräumt selbst über die Verwendung eines Teiles seiner Abgaben zu bestimmen. Das klingt vielleicht utopisch, wird bei uns in Österreich jedoch bereits eingehend diskutiert und sollte meines Erachtens auch umgesetzt werden.
Nur wenn wir es schaffen, das Finanzsystem von Grund auf zu verändern, indem wir die Gier und den negativen Seiten der Innovation einen Riegel vorschieben, mit bestehenden Paradigmen wie dem „Schulden- Machen“ und dem „Gesundsparen“ brechen und uns für eine nachhaltige Verwendung der Steuer– Mittel einsetzen, werden wir gestärkt aus dieser Krise hervorgehen. Es liegt – auch – in unseren Händen!
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Martin Theyer ist Manager beim größten Leiterplattenhersteller Europas, Finanzexperte, Buchautor und Vortragsredner.Mag. Martin Theyer ist Betriebswirt, Vortragsredner und Finanzexperte. Er hat das Konzept des „Tsunami Modells“ der Finanzkrise entwickelt. Es basiert auf seinen intensiven mehrjährigen Recherchen in den USA, in der Schweiz und an der London Business School. Das Tsunami Modell bietet neue Ein- und Ansichten zum Ursprung und zur Entwicklung von Finanzkrisen und deren langfristige Auswirkungen. Martin Theyer war schon immer im „Zentrum des Geschehens“ der Finanzwelten anzutreffen. Seine 12 Jahre mit Shell – davon drei in London – ermöglichten ihm, die internationalen Finanz-Märkte besser zu verstehen – und einschätzen zu lernen. Von 2006 bis 2009 war er Leiter der Konzernentwicklung der Volksbank AG in Wien. Heute ist er „Director Strategy Development und Communication“ bei ATundS, dem größten Leiterplattenhersteller Europas. Darüber hinaus berät er Unternehmen in wichtigen finanzstrategischen Fragen. Seit 2001 hält Mag. Martin Theyer zum Thema Corporate Governance Vorlesungen an der Karl Franzens Universität in Graz. Er ist Autor des Buches „Verlorenes Vertrauen – Das Tsunami Modell der Finanzkrise“ und bloggt zu den aktuellen Ereignissen an den Finanzmärkten unter www.mtconsult.blogspot.de. Alle Texte von Martin Theyer.
Die #Finanzkrise als #Tsunami- schon Teil 3 der spannenden Serie von Autor Martin #Theyer @mtconsult
Die #Finanzkrise als #Tsunami- schon Teil 3 der spannenden Serie von Autor Martin #Theyer @mtconsult
Dritter Teil meiner Serie "Die #Finanzkrise als #Tsunami – Die #Welle breitet sich weiter aus.
Die Finanzkrise als Tsunami – Teil 3: Die Welle breitet sich aus | Berufebilder by Simone Janson via @sharethis
Dreiter Teil meiner Serie "Die #Finanzkrise als #Tsunami – Die #Welle breitet sich weiter aus.
Die Finanzkrise als Tsunami – Teil 3: Die Welle breitet sich aus #Business
Die Finanzkrise als Tsunami – Teil 3: Die Welle breitet sich aus: Ganz besonders faszinierend für mich war zu se…
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