Die Diskussion im Fachkräftemangel ist noch in vollem Gange und noch immer ist nicht klar: Gibts ihn nun oder nicht? Klar ist für mich nur Eines: Wäre Personal-Marketing mehr Personalsuche als Marketing, dann gäbe es diese Disussion wahrscheinlich gar nicht.

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Manche können nicht mehr zahlen

Gestern hat Thorsten zu Jacobsmühlen auf Blogaboutjob einen ziemlich guten, ausführlichen Artikel zum Thema Fachkräftemangel gepostet. Gut vor allem deswegen, weil er sich darin bemüht, das Thema differenziert zu betrachten und auch die Arbeitgeberseite zur berücksichtigen. Finde ich gut, auch wenn ich seine Meinung nicht teile – meinen entsprechenden Kommentar mit ein paar Links dazu hat Thorsten leider noch nicht freigegeben.

Thorsten macht auch klar, dass für viele Unternehmen eben kein höheres Honorar drin ist und das man eben lieber monatelang weiter sucht, weil man sich so jemand teueren eben nicht leisten kann:

Auch wenn so manches Unternehmen auf Grund von Standort- oder Arbeitgeberattraktivität mehr zahlen muß als gewollt, so gibt es oftmals eben nicht den Lohn, den sich so Mancher erträumt, nur weil das Unternehmen schon seit 6 Monaten sucht. Viele der Unternehmen können schlichtweg nicht mehr zahlen. Da ist man am Ende der Fahnenstange schon längst angelangt. Ich habe selber einige Pokerrunden erlebt, wo junge, hochqualifizierte Ingenieure am Verhandlungstisch saßen und erstaunt waren, dass der potenzielle Arbeitgeber irgendwann sagte verzichten zu müssen und lieber weitersuche.

Unternehmen müssen egoistisch sein – aber..

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Aus unternehmerischer Sicht als Selbständige kann ich das völlig verstehen: Ein Unternehmen ist eben keine Wohlfahrtsorganisation, dass es seinen Mitarbeiter mit unbefristeten Arbeitsverträgen und sozialer Absicherung Gutes tut, sondern muss an erster Linie an sein eigenes Fortkommen denken. Das ist richtig. Wenn das Unternehmen intelligent ist, denkt es dabei auch an seine Mitarbeiter, behandelt diese gut und profitiert andersherum auch von deren Innovation und Motivation

Weniger intelligente Unternehmen behandeln ihre Mitarbeiter schlecht, wie Deppen und unmündige Kinder – und wundern sich dann, dass diese nicht so funktionieren, wie erwartet. Und das fängt oft schon vor der Einstellung an!

Schlechtes Employer Branding

Denn Unternehmen suchen heute nicht einfach nur nach Personal, sie wollen sich als Arbeitgebermarke präsentieren, um die besten Kandidaten anzulocken. Marketing also, oft auch völlig ineffizient und sinnbefreit (wie aktuell das Beispiel Telekom zeigt), und das bedeutet vor allem auch eines: Man macht sich hübscher, als man ist.

Für Marketingleute (für die PR-Branche gilt das übrigens auch) gehört dieses Aufhübschen zum Alltagsgeschäft und es fällt schon gar nicht mehr auf, ja so mancher rät einfach dazu, gar nichts mehr zu glauben. Das wird schnell zynisch und man ist dann völlig irritiert, wenn die Leute dann das tun, was das Ziel der Marketing-Aktion war: Sie glauben einem.

Wie blöd sind die denn?

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Genau da liegt das Problem: Die potenziellen Arbeitnehmer nehmen das Personal-Marketing-Gedröhne einfach wörtlich. Nur weil Unternehmen sich bei Twitter oder Facebook Super-Hipp präsentieren, sind sie in Wirklichkeit noch genau so konservativ. Ja wie blöd sind potenziellen Bewerber eigentlich, dass sie glauben es sei anders?

Und so ist das auch beim Fachkräftemangel: Mangel heißt im Marketingjargon offenbar nichts anderes, als „Wir haben Angst, dass wir nicht die besten Bewerber finden“. Heerschaaren von idealistischen Abiturienten und Studenten glauben hingegen, mit ihrem Abschluss einen sicheren, gut bezahlten Job zu bekommen – und schauen hinterher irritiert in die Röhre.

Wie es in den Wald hineinschallt…

Muss man sich da wirklich wundern, wenn sich der Frust hinterher in verschiedenen Foren, auf Seiten von Zeitung oder Blogs wie diesem hier entlädt. Doch auch auf Unternehmensseite gibt es Frust: Personalmarketing bedeutet eben nicht, Bewerbern einfach ein Produkt aufzuschwatzen und diese dann auf Nimmerwiedersehen ihrer Wege ziehen zu lassen (so wie sich offenbar noch viele Unternehmen den Verkauf vorstellen.

Nein, viel mehr muss man mit den Leuten, so sie denn auch Mitarbeiter werden, zukünftig auch leben. Und wie soll das gehen mit Bewerbern und Mitarbeitern, die völlig falsche Vorstellungen von ihrem potenziellen Job haben und enttäuscht sind, weil ihre Erwartungen nicht erfüllt wurden?  Und die dann ihren Job unmotiviert und unzufrieden verrichten und so bestimmt keine guten Leistungen erbringen?

Ehrlich währt am längsten

Wäre es nicht von Anfang an besser, den Leuten ein realistischeres, weil ehrlicheres Bild aufzuzeigen? Eines, mit dem sie dann wissen, was im Unternehmen auf sie zukommt? So dass wir uns in Zukunft solche Diskussionen einfach sparen können?

Oder ist es doch so, dass Unternehmen potenzielle Mitarbeiter lieber verarschen und umgekehrt das gleiche von ihren Bewerbern erwarten, wie ich hier mal in einem heftig diskutierten Post schrieb?


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