Das Job-Portal Projektwerk hat eine nicht repräsentative Umfrage zum Thema Online-Bewerbungen durchgeführt. Ergebnis ist, dass die Online-Bewerbung die Bewerbung per Post bereits verdrängt hat. Im Rahmen dieses Beitrags möchte ich zwei entscheidende Fragen klären: Wie verlässlich sind die ermittelten Zahlen? Und welche Vor- bzw. Nachteile könnte diese Entwicklung haben?

Grafik1

Methodik: Woher kommen die Zahlen?

Insgesamt haben an der Umfrage 672 Menschen teilgenommen. 647 Teilnehmer der Studie wurden intern über den Email-Versand zur Teilnahme an der Studie bewegt. Die restlichen 25 Personen sind durch Social-Media-Kanäle zur Teilnahme motiviert worden.

Den Befragten wurden insgesamt vier Fragen gestellt, deren Auswertung in Form von Kreisdiagrammen erfolgte. Lediglich eine der Fragen ist inhaltlicher Natur. Die anderen drei beziehen sich auf Alter, Geschlecht, Branche.

Wie ist die Umfrage aufgebaut?

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Die größte Zahl der Teilnehmer war zwischen 30 und 60 Jahre alt. Insgesamt 34% waren zwischen 41 und 50 Jahren alt, 27% zwischen 51 und 60 und 21% zwischen 31 und 40 Jahre alt. Jüngere Altersgruppen waren eher selten vertreten genauso wenig wie Personen über 60 Jahre.

Laut Umfrage waren von den 672 Teilnehmern 33% weiblich und 67% männlich. Die befragten Personen stammten aus den Branchen: IT, Kreativwirtschaft, Unternehmensberatung, Gesundheitsbranche, Ingenieurwesen und Andere.

Kritik am Datensatz

Bereits aus dieser knappen Analyse des Aufbaus ergibt sich ein offensichtlicher Missstand der Umfrage, denn ein unverhältnismäßig großer Teil der Befragten stammt anscheinend aus dem Kontaktbuch des Auftraggeber-Portals. Dass diese Gruppe einer verhältnismäßig kleinen Gruppe von externen Befragten gegenübersteht, mindert (formal) die Aussagekraft der Befragung enorm. Hinzu kommt, dass die 25 externen Teilnehmer über die eigenen Social-Media-Kanäle der Firma geworben wurden.

Dies legt den Verdacht nahe, dass auch die Zahl dieser Befragten bereits in gewisser Nähe zu dem Portfolio des Auftraggebers steht. Das legt auch die Branchenverteilung der Teilnehmer nahe. Der gewählte Titel der Umfrage „Online-Bewerbungen heute“ verführt dazu zu glauben, dass die Umfrage eine Beantwortung dieser sehr allgemein gehaltenen Frage leisten könnte.

Wie ausgewogen war die Befragung?

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In Anbetracht der nicht repräsentativen Auswahl der Teilnehmer und Berufsgruppen, kann die Umfrage jedoch höchstens darlegen, inwiefern Personen, die sich thematisch nah am Auftraggeber der Umfrage bewegen, zum Thema Online-Bewerbung stehen.

Die Ungleichverteilung von Frauen und Männern trägt erschwerend dazu bei, dass die Aussagekraft der Umfrage in Bezug auf geschlechtsspezifische Unterschiede gemindert. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Frauen und Männern hätte beispielsweise Erkenntnisse darüber liefern können, ob mehr Frauen oder Männer Online-Bewerbungen nutzen.

Definitiv positiv zu bewerten ist, dass die Teilnehmer der Umfrage altersmäßig verhältnismäßig ausgewogen vertreten sind. Dies ermöglicht zumindest eine Auswertung dahingehend, ob sich das Vorurteil, dass eher junge Menschen Online-Verfahren benutzen als ältere Menschen, bestätigt. Allerdings kann dies nur näherungsweise erfolgen, da eine klare Gegenüberstellung von Alter und Form der Bewerbung nicht in der Umfrage enthalten ist.

Grafik2

Wie haben die Befragten die Frage „Wie bewerben Sie sich am häufigsten?“ beantwortet?

Laut Umfrage bewerben sich 64% der Befragten am häufigsten per eMail. Den Postweg wählen hingegen nur schwache 5% der Befragten. Welche Gründe die Befragten für die bevorzugte Bewerbungsform angeben, war nicht Teil der Umfrage.

Interessant ist jedoch, dass 30% der Befragten aus der IT-Branche stammen, 19% aus der Kreativwirtschaft und 16 % aus der Unternehmensberatung.

Liegen die Gründe für die Beliebtheit von Online-Bewerbungen woanders?

Der Grund warum gerade in diesen Bereichen vornehmlich Bewerbungen per eMail erfolgen könnte darin liegen, dass in diesen Berufssparten die eMail generell als wichtiges Hauptkommunikationsmittel eingesetzt wird.

Wer heutzutage seine Kunden erreichen möchte, greift als erstes zum Telefon oder schreibt schnell eine eMail. Lediglich Amtspost und ähnlich wichtige Schreiben werden heute noch ausschließlich per Post zugestellt. Warum also sollte die eMail nicht auch im Bewerbungsverfahren eine wichtige Rolle spielen? Sind Online-Bewerbungen ein neuer Zukunftstrend?

Online-Bewerbungen als Trend der Zukunft?

Zeichnet sich trotz Kritik am Aufbau der Umfrage ein Trend ab? Ich meine ja. Denn den Trend zur zunehmenden Digitalisierung zu leugnen wäre eine Falschbewertung offensichtlicher Tatsachen.

Auch wenn der Aufbau der Umfrage von Projektwerk kritisiert werden kann, so ist doch die durch sie aufgezeigte Tendenz deckungsgleich mit der Alltagserfahrung. Und: Ob ein Mensch sympathisch ist und die Qualifikationen mitbringt ergibt sich ebenso wenig aus einer analogen, wie aus einer Online-Bewerbung. Daher sollte einer konsequenten Durchführung von Online-Bewerbungen nichts im Weg stehen.


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