Denken Sie nicht an eine lila Kuh! Woran denken Sie gerade? Macht es “Muh” und Schokolade? Dann könnten Sie einem sogenannten “ironischen Prozess” auf den Leim gegangen sein: Nehmen wir uns vor, an etwas nicht zu denken, kann uns genau dieser Gedanke regelrecht verfolgen.

Der Wunsch nach Kontrolle
Dabei sind lila Kühe noch das geringste Problem. Aber wie oft wollen wir unser Leben kontrollieren, indem wir etwas nicht tun, zum Beispiel die Tafel Schokolade mal nicht gleich ganz aufessen?
Oder an etwas nicht denken, zum Beispiel kurz vorm Einschlafen an die unverschämten Sprüche der Kollegin von heute Morgen? Wer sein Leben auf diese Weise kontrollieren möchte, sollte zumindest etwas mehr über das Phänomen des ironischen Prozesses wissen.
Das weiße-Bär-Experiment
Im klassischen Experiment dazu bittet man Probanden, nicht an einen weißen Bären zu denken. Dann sollen sie fünf Minuten lang ihrem sogenannten “Bewusstseinsstrom ” (“Stream of Consciousness”) freien Lauf lassen:
Ununterbrochen laut denken und alles vor sich hin plappern, was ihnen gerade in den Sinn kommt. Also das, was manche unserer geschätzten Mitmenschen ohnehin den ganzen Tag tun. Jedes Mal, wenn sie “weißer Bär” sagen oder denken, sollen sie mit einer Glocke auf dem Tisch vor ihnen klingeln.
Sie dürfen, also denken Sie!
Dann dreht man die Anweisungen um: Nun sollen die Probanden ganz gezielt an einen weißen Bären denken. Und wieder ihren Bewusstseinsstrom kundtun und wieder die Glocke läuten, wenn der weiße Bär auftaucht.
Unterschiedliche Gruppen bekommen diese beiden Anweisungen in unterschiedlicher Reihenfolge: Gruppe 1 soll erst den Gedanken an den Bären unterdrücken, dann bewusst an den weißen Bären denken. Gruppe 2 soll erst gezielt an den weißen Bären denken und dann den weißen Bären aus ihren Gedanken verbannen.
Gedanken kann man nicht unterdrücken
Niemandem gelingt es dabei, seine Gedanken zu unterdrücken: Im Schnitt mindestens einmal pro Minute denken die Probanden an den verbotenen Bären, während sie es nicht sollen. Das ist ganz schön oft für etwas, das man nicht tun will!
Besonders interessant ist aber: Wer in Gruppe 1 ist, also den weißen Bären zuerst unterdrücken soll, der denkt hinterher noch wesentlich häufiger an den Bären als jemand, der von vornherein die Aufgabe hat, möglichst oft an das Tier zu denken – also in Gruppe 2 ist.
Rückfall im Gehirn
Offenbar hat das Gehirn einen Nachholbedarf, wenn es eine Zeitlang versucht hat, einen Gedanken zu unterdrücken:
Es erleidet einen regelrechten Rückfall, bei dem es sogar noch viel öfter den verbotenen Gedanken denkt als vorher. Unterdrücken wir etwas, wirkt sich diese Mühe also später genau in ihr Gegenteil aus.
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