Neue Strategien für mehr MINT-Absolventen (in den Fächern Mathematik, Informatik, Natur- und Technikwissenschaften) sind laut einer aktuellen Studie des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft dringend notwendig, um die künftige Lücke bei MINT-Fachkräften zu schließen.

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Mehr Frauen in MINT-Berufe

Der Grund für die Nachwuchsmisere liegt im demografischen Wandel: In Deutschland gehen jedes Jahr deutlich mehr Ingenieure in Rente, als neu in den Beruf einsteigen, und die Schere wird mit jedem Jahr größer.

Auch Frauen sollen zukünftig mehr gefördert werden: Der VDI erhofft sich durch das 2008 gestartete Projekt MINT Role Models, das Vorbildfrauen in Ingenieurdisziplinen aufzeigt und den weiblichen Nachwuchs bei der Studien- und Berufswahl unterstützen soll, einen Schub für Frauen in Ingenieurberufen.

Deutschland am Schluss der Rangliste

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Deutschland liegt mit diesem Trend weiter am Schluss der Rangliste aller OECD-Länder. Das sei besonders deshalb dramatisch, weil die Bundesrepublik einen deutlich höheren Industrieanteil am Bruttoinlandsprodukt hat als fast alle anderen führenden Industrienationen.

Die Krise beeinflusst die großen strukturellen Trends kaum, umgekehrt gilt das aber leider nicht. Deutschlands Vorsprung bei den zukunftsträchtigen Effizienztechnologien droht nach Aussage von Experten zu schmelzen, weil es am Nachwuchs in diesen interdisziplinär geprägten Branchen fehlt.

Da die Absolventen der MINT-Fächer stark zu Forschung und Innovation beitragen, könnte sich, so warnen Experen, fehlender Nachwuchs besonders nachteilig auf die zukünftige Innovationskraft Deutschlands auswirken.

Was dagegen tun?

Daher wird man jetzt aktiv: Mit einem neuen Wettbewerb wollen der Stifterverband und die Heinz Nixdorf Stiftung daher die Hochschulen ermuntern, nachhaltige Strategien für mehr MINT-Absolventen zu entwickeln.

Die Hochschulen sollen mehr Studienanfänger für die MINT-Fächer begeistern, den Studienerfolg erhöhen (also Abbruchquoten senken) und mehr ausländische Studierende gewinnen und halten. Bis zum 10. Oktober 2009 können sich Hochschulen um insgesamt 1,6 Mio. Euro Fördergelder bewerben. Es sollen bis zu sechs Hochschulen gefördert werden. Mehr Informationen:

Förderun der MINT-Fächer speziell für Frauen

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Die Förderung der MINT-Fächer ist indes etwas, das sich auch die Bundesagentur für Arbeit auf ihre Fahnen geschrieben hat – und zwar gerade bei Frauen:. Mit Initiativen wie sollen verstärkt weibliche Interessenten für diese Fächer gewonnen werden.

An sich eine schöne Idee, für mich aber wirkt das immer ein bisschen so, als wolle die Bundesagentur der Arbeit mit solchen Aktionen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Weniger arbeitslose Frauen auf der einen Seite, weniger freie Stellen auf der anderen und schon ist die Statistik wieder glatt. Ob solche Programme nämlich wirklich mehr Frauen für MINT-Fächer begeistern können, ist fraglich.

Zahl arbeitsloser Ingenieure erstmals wieder gesunken

Im Juni 2009 ist die Zahl der arbeitslosen Ingenieure seit sechs Monaten erstmalig wieder gesunken. Im Vergleich zum Vormonat nahm die Zahl leicht um 0,2 Prozent auf bundesweit rund 25.000 ab. Im Juni konnten etwa 59.000 Ingenieurstellen nicht besetzt werden. Die Ingenieurlücke belief sich im Beobachtungszeitraum auf 35.000 Personen.

Bezogen auf die einzelnen Berufsgruppen gab es die größte Lücke mit knapp 16.000 weiterhin bei den Maschinen- und Fahrzeugbauingenieuren, bei den Elektroingenieuren stagnierte sie bei 8.700. Regional betrachtet wies Baden-Württemberg wie schon im Vormonat mit 7.600 Ingenieuren die größte Lücke auf – gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Bayern.

Rheinland-Pfalz und das Saarland verzeichnen einen Anstieg der offenen Stellen

Der Ingenieurmonitor des Monats Juni fokussiert die Bundesländer Rheinland-Pfalz und das Saarland. Hier zeigt sich seit April wieder eine positive Entwicklung der offenen Ingenieurstellen – im Juni 2009 waren es 4.000 und damit 76 Prozent mehr als beim Tiefstand im März dieses Jahres. Aufgrund der Zunahme der vakanten Stellen und sinkender Arbeitslosenzahlen ist die Ingenieurlücke in Rheinland-Pfalz und dem Saarland entgegen dem allgemeinen Trend gewachsen und betrug im Juni 3.100 Personen.

Auch in diesen Bundesländern ist der Bedarf an Maschinen- und Fahrzeugbauingenieuren (1.757) am größten, denn sowohl das Saarland als auch Rheinland-Pfalz sind bedeutsame Standorte der Automobil- und -zulieferindustrie. Die umsatzstärkste Branche in Rheinland-Pfalz ist die chemische Industrie. Auch hier werden vor allem Maschinenbauingenieure gesucht.

Monatlich aktuelle Daten: Ingenieurmonitor des VDI und IW Köln

Der „Ingenieurmonitor“ liefert monatlich umfangreiche Daten und Fakten zum Ingenieurarbeitsmarkt und wirft jeweils ein Schlaglicht auf ein Bundesland oder eine Region. Betrachtet werden sowohl das gesamtwirtschaftliche Stellenangebot im Ingenieursegment, Arbeitslosenzahlen und Fachkräftelücken als auch der Vergleich zum Vormonat. Außerdem fokussiert der Ingenieurmonitor in einer Region den Ingenieurarbeitsmarkt und zeigt die Entwicklungen über die letzten neun Jahre auf.

Der Monitor ist kostenlos erhältlich und kann online ( vdi.de/studien ) oder als Broschüre abonniert werden. Die Zusammenstellung wird vom VDI in Kooperation mit dem Institut der deutschen Wirtschaft in Köln angeboten.


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