Small Talk – kann ich nicht, denken viele. Gerade in Deutschland, wo es einen Hang zu möglichst tiefgründigen Gesprächen gibt. Dabei heißt Small Talk nicht, sein gegenüber bedingungslos zuzuquasseln: Viel mehr geht es um Empathie und Liebe.

Best of HR – Berufebilder.de®

Ungeteilte Aufmerksamkeit

Es ist vielleicht die aufschlussreichste Erkenntnis zum Thema Small Talk, die Best of HR – Berufebilder.de®-Autorin Cornelia Topf da in Ihrem Beitrag liefert:

Wenn wir in einer Runde stehen, jeder mit Cocktailglas in der Hand, gibt es nichts Schöneres, Wärmeres und Erhebenderes als das Gefühl: „Wow! Die hören mir alle zu! Und die finden mich toll! Die lieben mich!“ Wer das noch nicht reflektiert hat, wird nie dahinter kommen, warum wir uns alle so sehnlich eine hohe Small-Talk-Kompetenz wünschen. Es ist das mächtigste aller menschlichen Motive: ungeteilte, unverfälschte, ehrliche Anerkennung.

Small Talk gekonnt für die Karriere einsetzen

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Der Haken ist, dass man diese Aufmerksamkeit nur schlecht quasi planmäßig gewinnen kann. Und dass wir meist gar nicht wissen, wie wir in ein nettes, eher belangloses und positives Gespräch einsteigen.

Gerade Small-Talk-Situationen können helfen, wichtige Kontakte zu knüpfen und so die eigene Karriere voranzutreiben – wenn man ein paar Regeln beachtet.

Typische Situationen

Insgeheim beneidet man die Kollegen, die es schaffen, gut gelaunt stets ein freundliches Wort auf den Lippen zu haben, die bei allen beliebt sind – und die dadurch auch noch stets die interessantesten Projekte bekommen. Stattdessen sieht die Realität meist ziemlich peinlich aus:

Wer reden kann, ist klar im Vorteil

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Dabei ist, wer reden kann, klar im Vorteil. Studien zeigen, dass beruflicher Erfolg nur zu 10 Prozent von der Leistung, 30 Prozent vom Image und zu 60 Prozent vom Bekanntheitsgrad bei Vorgesetzten abhängt.

Wer also Small Talk betreibt, macht sich so bei Kollegen und Vorgesetzeten bekannt und fördert so seine Karriere. Und welche Momente wären besser für Small Talk geeignet als die vielen kleinen Leerzeiten, in denen man ohnehin mit den Kollegen zusammentrifft?

Druck macht Gespräche schwierig

Dass es dennoch vielen Leute so schwer fällt, die Gesprächspausen zu füllen, liegt daran, dass man sich oft selbst unter Druck setzt: Statt unvoreingenommen einfach eine Unterhaltung zu beginnen, glaubt man häufig, etwas besonders Sinnvolles sagen zu müssen.

Nicht wenige haben Angst, was die anderen von ihnen denken könnten, wenn sie sich eine Blöße geben. Dabei wird oft übersehen: Niemand erwartet tiefschürfende Bemerkungen über Wissenschaft, Politik oder Kunst. Die meisten Leute wollen beim Small Talk entspannen, keine anstrengenden Probleme lösen.

Keine Angst vor dem Fettnapf

Selbst wer doch mal ins Fettnäpfchen tritt: Andere Leute haben so etwas schneller vergessen, als man denkt. Selbst eine Ablehnung ist kein vernichtendes Urteil über die Person. Wer hingegen noch über sich selbst Lachen kann, zieht die Sympathien auf seine Seite. Die Peinlichkeit findet also in der Regel vor allem im eigenen Kopf statt.

Small Talk ist wichtig für die Karriere. Wir zeigen Ihnen anhand einiger Beispiele, wie Sie in typischen Situationen des Büroalltags ein einfaches Gespräch anfangen. Der wichtigste Grundsatz: Haben Sie keine Hemmungen, einfach ein loszulegen!

Small Talk richtig anfangen: 10 Tipps für die perfekte Reaktion

  1. Im Aufzug: Im Aufzug ist keiner abgelenkt, aber den meisten ist die Situation unangenehm. Steigen Sie genau hier ein: „Wir begegnen uns ja ständig hier. Dauert zwar nur zehn Etagen, aber immerhin. In welcher Abteilung arbeiten Sie denn?“
  2. Auf dem Parkplatz: Auf dem Parkplatz bietet sich gerade für Männe ein optimales Gesprächsthema: Autos. Fragen Sie den Kollegen doch einfach: „Oh, Ihnen gehört dieser tolle Wagen? Den bewundere ich schon die ganze Zeit!“
  3. An der Bushaltestelle oder auf dem Bahnhof: Sie treffen jeden Tag den selben Kollegen im Zug oder Bus, wissen aber nicht was reden? Schimpfen Sie gemeinsam über den Zug – das verbindet: „Der Zug kommt zwar ab und zu mal zu spät, aber es ist doch stressfreier als mit dem Auto – finden Sie nicht?“
  4. Vor dem Meeting: Auch in der Zeit vor einem Meeting sitzen die meisten Teilnehmer nur herum und warten auf den Beginn. Eine gute Gelegenheit, über das Thema des kommenden oder letzen Meetings zu reden: „Letzte Woche haben wir wirklich viel erreicht. Ich bin mal gespannt, wie es heute läuft.“
  5. Auf dem Flur: Der Flur ist ein guter Ort, um schnell mal mit dem Kollegen ins Gespräch zu kommen. Sprechen Sie darüber, wie es bei der Arbeit so läuft. Oder was es heute in der Kantine gibt: „Na Stress gehabt heute? Ich bin mal gespannt, was es heute gutes zu Essen gibt. Das haben wir uns redlich verdient.“
  6. Im Kopierraum: Im Kopierraum lässt es sich meist ganz herrlich gemeinsam über die Technik ärgern: „Jetzt gibt es ja schon wieder Papierstau. Wissen Sie wie das geht?“
  7. In der Kantine: Das Essen ist ein gutes, weil unverfängliches Gesprächsthema. Fragen Sie doch mal den Kollegen in der Schlange vor sich: „Was würden Sie empfehlen: Die Tortellini oder die Hähnchenbrust?“ Vielleicht ergibt sich daraus eine nettes Tischgespräch über italienisches Essen oder italienische Tischkultur.“
  8. Auf dem Betriebsfest: Reden Sie über die Erfolge des Unternehmens. Oder einfach über die Musik, das Essen, die Getränke usw. Wichtig: Immer positiv, nie über Vorgesetzte lästern: „Ist das nicht toll, was unser Chef da organisiert hat? Er hat ja auch gerade allen Grund zur Freude, wo es so gut läuft. Die Musik ist wirklich super! Aber sind noch Lachsbrötchen da?“


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