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Von Anke Ernst (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 24.10.2024 • Zuerst veröffentlicht am 17.06.2012 • Bisher 4926 Leser, 1356 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Anke Ernst ist mittlerweile in Asien und berichtet über ihren japanischen Freund Hiro: Über seinen verantwortungsbewussten Job, aber auch seinen Humor, mit der er Vorstellungsgespräche mit Kater und zerknautschtem Anzug wie auch Tauchgänge mit Haifischen überlebte.
Hiro aus Japan wurde schlagartig erwachsen als er mit 14 Jahren in ein australisches Jungeninternat zog. Heute ist er promovierter Luftfahrtingenieur und lebt in Boston.
Im Jahr 2002 traf ich den damals 25jährigen Hiro drei Mal zufällig in Bangkok. Wir interpretierten die Begegnungen als Wink des Schicksals und beschlossen, Emailadressen auszutauschen. Unsere Freundschaft hat sich seitdem über Kontinente hinweg bewährt. Dass wir uns kurzzeitig auf demselben Erdteil befinden nutzen wir – und so kommt mich Hiro von Boston aus für ein Wochenende in San Francisco besuchen.
Hiros Kindheit klingt abenteuerlich. Er wuchs in Japan, Zaire und den Philippinen auf. Als die Eltern mit seinen sechs jüngeren Geschwistern wieder nach Japan zogen, weigerte er sich, mitzukommen. Sein internationaler Hintergrund machte es ihm unmöglich, sich wieder in die kleine, uniforme japanische Welt zu zwängen, die, wie er sagt, nicht sähe, was in der Welt passiert.
Daher ging er auf ein Jungeninternat in Australien, eine Empfehlung eines Freundes der Familie. Bei sieben Kindern war seinen Eltern eins weniger wahrscheinlich gar nicht so unrecht, scherzt er. Die Bedingung, die sein Vater ihm stellte aber war, dass er anschließend studieren würde. Hiro hat sogar seinen Doktor in Luftfahrttechnik gemacht.
Für ihn war das Stipendium für die Doktorarbeit wie ein Geschenk. Überhaupt ist er für jede Möglichkeit, zu lernen und sich fortzubilden dankbar, was er durch seine Arbeit zurückgeben möchte. Das tut er heute als leitender Ingenieur in einer Firma, die Flugzeugantriebe, insbesondere deren Hochleistungskomponenten wie beispielsweise die rotierenden Turbinenteile, testet. Einen Fehler zu machen würde Menschenleben kosten.
Dabei klingt sein bis zu 14-Stunden-Tag gar nicht so spektakulär, wohl aber nach einer Menge Verantwortung. Hiro erzählt, dass ihn bereits morgens drei bis fünf Kollegen um Rat fragen, bevor er sich überhaupt an seinen Schreibtisch setzen und die dringensten eMails beantworten kann. Er steuert die Arbeit seiner Mitarbeiter, trainiert jüngere Ingenieure und leitet und koordiniert die Zusammenarbeit mit den Experten externer Partnerunternehmen.
Den halben Tag lang sitzt er in Kundenmeetings, um deren detaillierte Anforderungen zu verstehen und die notwendigen Entwicklungsschritte auf fachlicher und finanzieller Ebene zu evaluieren, damit jeder zufrieden ist. Er ist es, der die letzte Entscheidung trifft.
Hiro lebt nach dem Motto „work hard, play hard“. 100% geben, egal ob es Arbeit oder Freizeit ist. Und gilt das auch für Beziehungen? Hiro hat sich erst vor kurzem von seiner Freundin getrennt, an eine neue Partnerschaft hat er noch nicht gedacht.
Bei Gefühlen, sagt er, hat er im Gegensatz zur Arbeit keine Kontrolle über das, was passiert. Er lässt die Dinge lieber auf sich zukommen. Wenn er jemanden trifft und sich verliebt, dann wird er sich darüber freuen und die Zeit genießen.
Nichtdestotrotz wünscht er sich bald eine Familie – nachdem er sich seinen großen Traum erfüllt hat: Ein Mal in die Antarktis zu fahren. „Meine Frau wird mich wahrscheinlich nicht da hin lassen, es sei denn, sie ist verrückt.“ Hiro will diese völlig andere Welt, in der nur Eis und Kälte, Reinheit und Einfachheit herrschen, am liebsten mit einem Schneeschlitten erkunden.
Er ist davon überzeugt, dass Reisen und dabei in die neue Umgebung einzutauchen einem die Augen für die Möglichkeiten der Welt öffnet. Ein Beispiel? Unsere Freundschaft, sagt er grinsend. Sie zeige ihm immer wieder, wie Unerwartetes das Leben bereichern kann und es interessant macht. Das würde nicht gehen, wenn man alles plane und nur auf ausgetretenen Pfaden wandle.
Auch deshalb beschloss er, obwohl ihm Sydney ans Herz gewachsen ist, nach seiner Doktorarbeit in Europa nach Arbeit zu suchen. Er bewarb sich in England, Deutschland und Frankreich und kombinierte die Vorstellungsgespräche mit einer Europarundreise. Seine Art zu reisen ist kreativ und scheint zu funktionieren. Die von den Unternehmen angebotenen Hotels lehnte er ab und kam in Backpacker-Hostels unter.
Als er sich in Nürnberg verlief und unvermutet in einem Rotlichtviertel landete, nutzte er die Gesprächsbereitschaft der Prostituierten, um nach dem Weg zum Hostel zu fragen. Zu einem Vorstellungsgespräch trat er mit einem Kater an. Er verpasste drei Züge, um zu einem Termin zu erscheinen. Ein Vorstellungsgespräch stand er im zerknautschten Anzug durch. Dennoch konnte er alle Unternehmen von sich überzeugen.
Was aber am Ende des Tages sein Leben wahrhaftig bereichert und inspiriert, sind seine Familie und Freunde. Sie sind es, die ihn glücklich machen und die ganz klar an erster Stelle stehen.
An Hiro bewundere ich seine Fähigkeit, komplizierte Probleme und Zusammenhänge erst zu akzeptieren, dann zu durchschauen und anschließend eine nachvollziehbare, klare Lösung vorzuschlagen. Dabei bleibt er immer freundlich und geht auf seine Mitmenschen ein. Hiro nimmt die Menschen ernst, unabhängig von ihrem Bildungsgrad und ihrer gesellschaftlichen Position. Ich glaube er hat es beruflich unter anderem so weit gebracht, weil er den Menschen losgelöst von gesellschaftlichen Strukturen sieht und schätzt. Sich selbst eingeschlossen.
Vor kurzem schrieb er mir beispielsweise, dass er sein Wochenende damit verbracht hat, auf Freiwilligenbasis in den Bergen eine Hütte zu bauen. Hiro hat keine Angst vor dem Unbekannten, im Gegenteil. Er geht einfach darauf zu und vertraut auf seine Fähigkeit, das Beste aus der neuen Situation zu machen, sei es in der Antarktis oder im Rotlichtviertel in Nürnberg. Ich werde nie vergessen, wie er mir von seinen Tauchgängen in Australien erzählte während denen er auf lebensbedrohliche Tierarten stieß.
Die meisten Menschen wären sicherlich in Panik geraten, doch sein Verhalten war im Grunde viel effektiver, denn er erkannte die Gefahr, schwamm seelenruhig weg und lachte sich hinterher darüber kaputt. Mit seinem Humor kommt er eben überall gut durch – auch im Haifischbecken.
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Anke Ernst ist Chefredakteurin des Düsseldorfer Kunstmagazins INDEX und freiberufliche Journalistin für Reise, Kunst und Kultur.Sie wurde in Togo geboren, wuchs in Panama und Spanien auf, absolvierte einen Freiwilligendienst in Thailand als Tänzerin und Ballettlehrerin in Bangkok. Sie hat ein Magisterstudium der Vergleichenden Literaturwissenschaft, Spanischen und Französischen Philologie in Bonn und Paris absolviert und spricht fließend Deutsch, Spanisch, Französisch, Englisch und hat Grundkenntnisse in Griechisch, Russisch und Thai. Ihre bisherigen Arbeitgeber waren u.a. der Fernsehsender PHOENIX, das Sprachlernzentrum der Universität Bonn, die Oper Bonn und Deutsche Post DHL. Mehr Informationen unter www.anke-ernst.net/ Alle Texte von Anke Ernst.
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