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Von Dr. Susanne Eckel (Mehr) • Uta Rohrschneider (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 09.12.2024 • Zuerst veröffentlicht am 30.10.2018 • Bisher 4823 Leser, 1806 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Unter Chefs finden wir introvertierte und extravertierte Persönlichkeiten. Für Zweitere können sich besondere Herausforderungen ergeben, wenn sie introvertierte Mitarbeiter führen müssen. 10 Tipps für einen Perspektivwechsel.
Unter Chefs finden wir introvertierte und extravertierte Persönlichkeiten. Beides ist per se weder gut noch schlecht. Wer wo besser hinpasst, entscheidet der Job. Beide haben unterschiedliche Herausforderungen in ihrer Führungsarbeit. Für Chefs mit mehr extravertierten Persönlichkeitsanteilen können sich besondere Herausforderungen ergeben, wenn sie introvertierte Mitarbeiter führen müssen. Denn hier bedarf es Verständnis und einen Perspektivenwechsel.
„Wir leben in einem Wertesystem, das vom „Ideal der Extraversion“ geprägt ist […], dem allgegenwärtigen Glauben, der Idealmensch sei gesellig, ein Alphatier und fühle sich im Rampenlicht wohl.“ Die Autorin Susan H. Cains hat früh erkannt, dass die Bedeutung von introvertierten Menschen häufig unterschätzt wird. Schon in ihrem Buch „Still. Die Bedeutung von Introvertierten in einer lauten Welt“ (2011) plädiert sie für die Neuentdeckung des introvertierten Menschentypus. Denn seine Stärken gehen häufig unter in einer vom Ideal der Extraversion geprägten Umwelt.
Die Fragen, die sich Führungskräfte heute stellen müssen, lauten daher: Wie binde ich zurückhaltende Mitarbeiter stärker ins Team ein? Wie komme ich in einen guten Kontakt und Austausch mit ihnen? Wie kann ich einen guten Rahmen schaffen, damit ruhigere Kollegen ihre spezifischen Stärken gut einbringen können? Für die richtigen Antworten müssen Chefs sich klarmachen, wie der introvertierte Menschentypus überhaupt tickt.
Typischerweise Folgendes: Vorsicht und Bedachtsamkeit im Kontakt, Freude an ruhigen, allein zu bearbeitenden Aufgaben, Aufgeschlossenheit für den fachlichen Austausch, genaue inhaltliche Auseinandersetzung und eine ruhige, freundliche Höflichkeit. Im Umgang mit Gefühlen bevorzugen introvertierte Personen einen moderaten Stil. Das gilt sowohl beim Offenbaren der eigenen Emotionen, aber auch für die Gefühlsäußerungen von anderen. Zu Introversion neigende Menschen zeigen starke Emotionen erst spät und häufig nur bei hohem Druck von außen.
An schlechten Tagen verstärken sich die sonst guten Fähigkeiten ins Negative. Das Umfeld erlebt die introvertierte Person dann als kühl und distanziert. Sie wirkt misstrauisch, verschlossener und unentschlossener als sonst. Sie meidet aktiv den Kontakt und zieht sich zurück. Das hat dann unterschiedliche Auswirkungen im Arbeitsalltag.
Oft wird behauptet, dass introvertierte Menschen Veränderungen ablehnend gegenüberstehen. Das stimmt so nicht. Sie prüfen vielleicht nur kritischer und sorgfältiger die darin liegenden Chancen und Risiken. Oder sie handeln einfach, ohne viele Worte dazu zu verlieren. Andere bekommen es deswegen vielleicht gar nicht mit.
Die meisten introvertierten Menschen bevorzugen es, in kleinen Teams oder auch alleine zu arbeiten. So erleben sie ihre eigene Arbeitsweise als produktiver und weniger kräftezehrend. Sind sie im Alltag mit vielen (extravertierten) Menschen im Kontakt, persönlich oder auch über ein Medium, erleben sie das öfter als anstrengend. Auch bei vielen Schnittstellen im Tagesgeschäft kann einem introvertierten Menschen schnell alles als zu viel erscheinen. Nicht selten führt das auch im eigenen Team zu Missverständnissen. So kann es sein, dass bei einem Kollegen, der gerne und produktiv im Team arbeitet, der Eindruck entsteht, dass das eher introvertierte Gegenüber desinteressiert ist. Dass das so nicht stimmt, zeigt folgendes Beispiel:
Ein Team diskutiert über das alljährliche Weihnachtsdinner. Die Frage steht im Raum, ob stattdessen nicht lieber im Januar eine Kick-off-Veranstaltung passender wäre. Die extravertierten Mitarbeiter dominieren die Diskussion. Am Ende setzen sich die lauteren Vertreter mit der Kick-off-Veranstaltung durch. Die ruhigeren Teamkollegen hatten sich zurückhaltend am Gespräch beteiligt, jedoch keine Präferenz deutlich gemacht.
Das Ergebnis: Am Tag der Kick-off-Veranstaltung erscheinen die zurückhaltenden Kollegen nur teilweise. Der Grund: Sie fühlten sich bei der Entscheidung überrollt. Die Abwesenheit sorgte wiederum für Enttäuschung beim Rest des Teams, das sich für die Verschiebung starkgemacht hatte. Unverständnis breitet sich aus: „Warum halten die sich nicht an unsere Vereinbarung? Die haben einfach kein Interesse am Team.“
Um weitere Irritationen im Team zu vermeiden, sollte diese Situation gut und zügig aufgeklärt werden. Hier ist die Führungskraft gefragt, für gegenseitiges Verständnis zu sorgen. Es gilt, fair beide Perspektiven mit ihrer Bedeutung für das Team zu erläutern. Dabei ist es wichtig, die eigenen Präferenzen zu reflektieren, um das Verhalten der introvertierten und der extravertierten Kollegen wertfrei diskutieren zu können.
Gleiches gilt bei der Leistungseinschätzung. Nicht selten werden ruhigere Menschen unterschätzt, weil sie weniger sprechen, ihre Leistungen und Erfolge weniger präsentieren, ruhiger agieren und dadurch nicht so dynamisch wirken. Führungskräfte, die spontan, kontaktfreudig und lösungsorientiert sind, schildern immer wieder die eigene Ungeduld im Umgang mit diesen Mitarbeitern. Teilweise ertappen sie sich dabei, um sie „herum zu arbeiten“. Sie delegieren weniger Aufgaben an diese Kollegen, weil es für sie scheinbar schneller und unkomplizierter geht, wenn sie es selbst machen. Manchmal kommt dazu die Befürchtung, den Mitarbeiter zu überlasten – doch unter Umständen weiß die Führungskraft gar nicht, wie belastbar der Kollege wirklich ist.
Was von der Führungskraft gut gemeint ist, entfaltet häufiger nicht bei allen Mitarbeitern die gewünschte Wirkung. Zu oft schließen Chefs zu sehr von sich auf das Gegenüber. Beispiel: Themen werden bewusst im Team besprochen und das Ganze als Brainstorming gestaltet. Alle sollen die gleiche Chance zum Mitmachen haben. Introvertierten gelingt es jedoch nur selten, sich in diesen Settings einzubringen. Entweder sind sie zu zurückhaltend, scheuen die Wortmeldung oder sind der Meinung, dass von anderen schon genug gesagt wurde. Damit nehmen sie keinen Einfluss auf das Ergebnis, obwohl sie könnten. Grund dafür ist jedoch nicht Schüchternheit, sondern eine klare Abwägung, dass weitere Wortmeldungen keinen Mehrwert bedeuten.
Wie begegnen Sie also introvertierten Teammitglieder am besten? Hier zehn Tipps, um diesen Mitarbeitern auch als extravertierte Führungskraft ein gutes Umfeld zu schaffen.
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Dr. Susanne Eckel ist Beraterin, Managementtrainerin und Coach bei der grow.up. Managementberatung. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Gestaltung und Begleitung von Veränderungsprozessen, strategischer Führungskräfte-Qualifizierung und der Gestaltung von Entscheidungsprozessen. Vor ihrem Wechsel in die Beratung war sie mehr als zehn Jahre in verschiedenen Wirtschaftsbranchen tätig, darunter mehrere Jahre in operativen Geschäftseinheiten. Alle Texte von Dr. Susanne Eckel.
Uta Rohrschneider ist geschäftsführende Gesellschafterin der grow.up. Managementberatung.Sie berät nach langjähriger Erfahrung in der Personal- und Führungskräfteentwicklung seit fünfzehn Jahren Kunden bei der Implementierung eines nachhaltigen HRM. Sie ist Autorin von über zwanzig Publikationen zu den Themen Führung und HRM. Gemeinsam mit Sarah Friedrichs, Hanna Haarhaus und Marie-Christine Lohmer hat sie das Buch „Erfolgserprobte Einstellungsinterviews. Wie Sie mit professionellen Fragen die passenden Mitarbeiter finden“ geschrieben. Mehr Informationen unter concheck.de Alle Texte von Uta Rohrschneider.
Toller Beitrag, wirklich. Bin selbst introvertiert und finde das Spitze!
Gute Tipps, aber warum die nur dann gelten, wenn der Chef extrovertiert ist, wird nicht so ganz klar.
Introvertierte Chefs können das ganz genau so umsetzen, und genau diejenigen sind es auch die solche Listen überhaupt brauchen und das nicht so „automatisch aus dem Bauch heraus“ können.
Wie man feststellt, ob jemand introvertiert ist, wäre auch noch eine interessante Frage, so eine eindeutig binäre Fragestellung dürfte das nicht sein. Es dürfte auch nicht sinnvoll sein, ruhige Arbeiter zu geschwätzigen Angebern umzuerziehen. Wenn man mit etwas fertig ist, macht man ein Häkchen auf der ToDo-Liste und posaunt nicht herum wie toll man doch ist, das man es geschafft hat.
Danke für den konstruktiven Kommentar.
Wenn unterschiede zwischen extrovertierten und introvertierten klar wären, und man sich das durch Denken erschliessen könnte, müßte man ja keine Artikel darüber schreiben, oder ?
„Man“ ist ein unpersönliches Pronomen, ersetzbar durch jede beliebige Person. Es muss ja eine Methode geben, um festzustellen, wie jemand ist. Nach 1 Jahr Zusammenarbeit erschliesst sich das vielleicht, aber vielleicht gibts ja auch einen Kurztest, gleich bei der Einstellung ? Gerade im Vorstellungsgespräch, wo man die Person konkret anspricht, da merkt man es ja gerade nicht, das ist ja der Weg jeden aus der Reserve zu locken.
Es soll sogar Chefs geben, die kleinlaute schüchterne Mitarbeiter bevorzugen, die ihm nie widersprechen. DAs ist zwar nicht gut für die Firma, aber für das Selbstwertgefühl des Chefs.
Es scheint sich wohl sowieso nur um Bürojobs zu handeln, bei denen es sich um Besprechungen und Kommunikation handelt.
Am Fliessband oder in der Großküche ist das vielleicht weniger relevant. Ein Pflegedienstleiter hat wohl gar nicht so viel Gelegenheit zu beobachten, ob ein Pfleger in- oder extrovertiert ist.
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