In „vergifteten“ Organisationen (nach Daniel Goleman) werden in großem Stil menschliche Ressourcen und Talente verschwendet. Dort findet sich eine beklemmende Atmosphäre mit strengen Vorschriften, scharfen Kontrollen und beißender Kritik. Ein langsamer Zersetzungsprozess ist die Folge.

Vergiftete Unternehmenskulturen sind dem Tode geweiht

Jeder misstraut jedem, und alles ist überschattet von Angst

Intrigen, Geheimniskrämerei, Günstlingswirtschaft, Eigennutz, Willkür und viele andere unschöne Dinge, über die ich hier gar nicht groß reden mag, sind in einer „vergifteten“ Unternehmenskultur an der Tagesordnung. In einem solchen Klima misstraut jeder jedem, und alles ist überschattet von Angst.

Dort werden Menschen gekränkt und erniedrigt. Sündenböcke und Bauernopfer werden gesucht. Egoistische Ziele werden verfolgt und Energie in aggressive Bahnen fehlgeleitet: Zynismus, Verhärtung, Feindseligkeiten, Ränkespiele, Boykott von Anweisungen, Verhinderung von Wandel, Selbstbedienungsmentalität und Sabotage.

Die Suche nach Sündenböcken

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„Die Suche nach Sündenböcken ist von allen Jagdarten die einfachste“, hat der US-amerikanische Politiker Dwight D. Eisenhower einmal gesagt. Opportunismus und Seilschaften sind in einem solchen Umfeld die beste Überlebensstrategie. Diejenigen, die können, nehmen schleunigst Reißaus. Und bei denen, die bleiben, ist der Fokus nach innen und oben gerichtet, anstatt auf den Kunden.

Eine düstere Wolke legt sich über alles, sobald man ein „vergiftetes“ Unternehmen betritt. Die Gesamtmotivation ist niedrig. Fehler werden vertuscht oder gemeinsam unter den Teppich gekehrt. Überall wird miese Laune verbreitet und die Gerüchteküche beheizt.

Vergiftete Unternehmen erzeugen eine Sonnenfinsternis im Herzen

So verbringen in manchen Organisationen die Mitarbeiter bis zu einer Stunde pro Arbeitstag damit, gemeinsam über Bosse und Firma herzuziehen. So ein Klima macht die Leute ganz krank. Doch mit kranken Mitarbeitern kann man kein gesundes Unternehmen aufbauen. Und mit unglücklichen Mitarbeitern keine glücklichen Kunden gewinnen.

Herrscht schlechte Stimmung, wird selten eine gute Dienstleistung daraus. Mitarbeiter sind ja keine Zauberer. Es ist schier unmöglich, eine negative Stimmung im Unternehmen in eine gute Stimmung beim Kunden zu verwandeln. Und wo man sich unwohl fühlt, da geht man nie wieder hin, da kauft man auch nichts! So kommt langsam aber sicher eine Todesspirale in Gang – ein Vergiftungsprozess im wahrsten Sinne des Wortes.

Angst-Druck-Kontroll-Mechanismen führen auf Dauer ins Aus

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Viele Manager halten den Angst-Druck-Kontroll-Mechanismus immer noch für die bessere Wahl. Doch dieser Weg führt höchstens in die Mittelmäßigkeit – und damit auf Dauer ins Aus. Absolute Exzellenz auf Spitzenniveau wird sehr viel eher in einem positiven Umfeld erreicht, vor allem dann, wenn die Anspruchslatte für alle hoch gelegt wird.

Denn Menschen sind – jeder auf seine Weise – beseelt von dem Wunsch, einen Beitrag zu leisten und ihre eigene Wirksamkeit zu erleben. Hingegen verabscheuen sie den Gedanken, ein bedeutungsloses Leben gelebt zu haben. Deshalb benötigen Mitarbeiter immer wieder neue Aufgaben – seien es andersartige oder schwierigere – um sich diesen mit Kreativität, Konzentration und Hingabe eigenverantwortlich widmen zu können.

Die Evolution honoriert vor allem das Überwinden von Herausforderungen. Unsere Motivationssysteme werden erst hochgeschaltet, wenn wir uns um eine Sache verdient gemacht haben. Für das hingegen, was wir tun müssen statt wollen, gibt es keine Momente des Glücks. Und das, was wir unter Druck lernen, kann nicht sinnvoll abstrahiert werden.

Verängstigte Mitarbeiter erzeugen höchstens Mittelmaß

Wir alle sind als Individuen mit einem freien Gestaltungswillen geboren worden, um ein Leben voller Sinn zu führen – und nicht, um im Menschen-Schach verheizt zu werden. Wer sich minderwertig oder in eine Statistenrolle gedrängt fühlt, reagiert darauf mit einem lähmenden Ohnmachtsgefühl.

Ohnmächtig, also fremdbestimmt und ohne Macht zu sein, das macht uns ganz klein. Hingegen blühen Mitarbeiter auf und beginnen, unternehmerisch zu handeln, wenn man ihnen Spiel-Raum im wahrsten Sinne des Wortes gibt. Ein weiteres Plus ist der „Mein-Baby-Effekt“: Was man selbst (mit)entwickelt hat, das unterstützt man mit Engagement und Zielstrebigkeit.

Nur in kreativen Freiräumen können Spitzenleistungen entstehen. Denn Kreativität – die Schlüsselressource der Zukunft – braucht Weite. Und Entspannung im Hirn, also Heiterkeit. Wo Lachen ist, verschwindet die Angst. Verängstigte Mitarbeiter hingegen haben die unangenehme Eigenschaft, allerhöchstens mittelmäßige Arbeit abzuliefern.

Großunternehmen sind vom Vergiftungsprozess am meisten betroffen

Je größer eine Organisation, desto größer ist auch die Gefahr, zu einem vergifteten Unternehmen zu werden. Die dort fortschreitende Arbeitsverdichtung, Dauerbefehle von Oben, Bereichsegoismen, die Sintflut festgezurrter Regelwerke, der Wachstumswahn, willkürlich gesetzte Zielvorgaben, Budgetstarre und Kennzahlenmanie unterstützen den Vergiftungsprozess.

„Wenn Überlastete nur noch das Dringendste tun können, arbeiten sie absolut vordringlich an den Entschuldigungen für die Folgen ihrer Überlastung“, schreibt der Ex-IBM-Cheftechnologe Gunter Dueck in seinem Buch „Schwarmdumm”. Dies hat – neben der Burnout-Gefahr – vor allem Lug und Systembetrug zur Folge. Manipulationen sind an der Tagesordnung und ein Absicherungswettrüsten beginnt. Die Mitarbeiter arbeiten nicht mehr im Wollen, sondern für die Kontrollen.

Wenn Menschen zerbröseln

Der Überstress lässt schließlich das Gute im Menschen zerbröseln, die Arbeit fühlt sich an wie ein Dauerkampf, Prozesse und Mitarbeiter verblöden. Innovationen sind in diesem Szenario gar nicht mehr möglich. Zudem muss auch noch überall gespart werden, bloß das Management verpulvert einen Großteil aller Ressourcen mit dem Managen seiner selbst.

Traditionelle Konzerne mit starken Hierarchien und einem stahlharten Streben nach Maximalrenditen sind übrigens von der Zersetzung am meisten betroffen.


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