Viele Bewerber legen sich mit „hochglanzpolierten“ Bewerbungsunterlagen ins Zeug. Doch das alleine bringt sie noch längst noch nicht zum Ziel: Vielmehr gilt es, im zweiten Durchgang, dem Jobinterview oder Vorstellungsgespräch, zu überzeugen und mit teilweise fiesen Fragen umzugehen. 5 Tipps.

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Fragen im Vorstellungsgespräch – von Bewerbern oft vernachlässigt

Eigentlich sollte man meinen, dass es zum Thema Vorstellungsgespräch genügend Literatur gibt und sich auch nicht wirklich Grundlegendes ändert. Meist wird der Fokus auf die Bewerbungsunterlagen, Bekleidung etc. gelegt.

Das Vorstellungsgespräch wird dabei oft vernachlässigt und von den Bewerber*innen unterschätzt. Leider ist diese Sicht vielen Bewerber*innen nicht bewusst bzw. sie machen sich oft ein falsches Bild von den Abläufen, die hinter einem Auswahlprozess stehen.

Vorbereitung auf das Jobinterview: 5 Tipps zu fiesen Fragen

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Bewerber müssen allerdings wissen, welche Arbeitgeberfragen sie im Vorstellungsgespräch erwarten. Es gibt da einfach bestimmte Standards in den Abläufen und auch bei den Fragen, über die man Bescheid wissen sollte, damit man nicht auf einmal völlig überrascht wird.

Daher schadet es nicht, etwas mehr Gehirnschmalz und Überlegungen in die Vorbereitung des Vorstellungsgespräches zu investieren und damit mehr Informationen zur Verfügung zu haben – auch wenn man nicht alle im Gespräch gebrauchen kann.

1. Kuriose Fragen…

Die Personaler sind kreativ. Es war ziemlich witzig, als ich einmal in meiner Community und bei den Teilnehmer*innen meiner Veranstaltungen nach außergewöhnlichen Fragen gefragt habe. „Sie betreten einen leeren Raum mit Stuhlreihen. Wohin setzen Sie sich?“ Oder: „Es steht die Wahl zum „Mitarbeiter des Jahres“ an. Wie würden Sie in einer Rede für sich werben?“ Wer da selbstbewusst und schlagfertig ist, hat dann natürlich gute Karten – es ist nur die Frage, ob das für den Job relevant ist.

Während die Antworten auf diese Fragen ja noch eine gewisse Aussagekraft haben können, sieht das mit anderen Fragen schon anders aus: Ein Seminarteilnehmer erzählte, dass er als PostDoc im Alter von 35 Jahren nach seiner Matheabiturnote gefragt wurde, die nicht den Erwartungen des Gesprächspartners entsprach. Der Kandidat war dann so perplex, dass er nicht mehr erfolgreich ins Gespräch fand und die Stelle auch nicht bekam.

Letzten Endes ist diese Frage aber natürlich vollkommen willkürlich und kaum aussagekräftig,

2. Standardfragen: Gibt es die?

Viele Vorstellungsgespräche ähneln sich, was die Fragen anbetrifft. Natürlich gibt es Abweichungen und auch kürzere oder längere Varianten, zum Beispiel auf einer Jobmesse oder bei einem Assessment Center. Da hilft es, sich nicht nur auf Fragen vorzubereiten, sondern allgemein eine Vorstellung von dem Auswahlprozess in Unternehmen zu entwickeln.

Aus diesem Grund ist eine gute Vorbereitung und Recherche zum Unternehmen, zur Branche und am besten auch zu den beteiligten Gesprächspartnern unerlässlich. Wenn man eine gute Vorstellung davon hat, was die genauen Anforderungen sind, kann man auch mit überraschenden Fragen besser umgehen.

3. Selbstbewusst bleiben

Daher ist es auch wichtig, sich mit der eigenen Haltung und der Herangehensweise an ein solches Gespräch zu beschäftigen.

Bewerber*innen sollten selbst-bewusster an diese Gespräche herangehen. Denn das Wissen über das eigene Können und Wollen, ermöglicht es, auch selbstsicher nach außen zu transportieren, warum man auf eine bestimmte Stelle passt.

Gleiches gilt natürlich auch für Unternehmen. Auch hier sollte man sich im Klaren sein, welche Fähigkeiten jemand wirklich mitbringen muss, um eine bestimmte Aufgabe zu übernehmen. Hier wird es sicher helfen, wenn in Unternehmen zunehmend über das eigene Netzwerk rekrutiert wird – und das Ganze systematisch angegangen wird.

4. Verbotene Fragen

Auf der einen Seite gibt es natürlich Fragen, die verboten sind. So dürfen im Vorstellungsgespräch keine privaten Fragen gestellt werden. Also keine Fragen zur Familienplanung etc. Ein Arbeitgeber kann nämlich kein sachlich berechtigtes Interesse daran haben, wie die Rechtsanwältin Nina Diercks zu diesen Fragen ausführt.

Fragen nach Schwangerschaft, Religion, Krankheiten, sexueller Orientierung etc. haben nicht zu interessieren, es sei denn, es gibt begründete Ausnahmen. So darf zum Beispiel in einer katholischen Kindertagesstätte sehr wohl nach der Religionszugehörigkeit gefragt werden.

5. Sinnlose Fragen

Auf der anderen Seite gibt es eine ganze Reihe von Fragen, die sich der Recruiter sparen sollte, weil sie keinen Erkenntnisgewinn bringen: so den Klassiker nach den Stärken und Schwächen.

Diese Frage ist mittlerweile so bekannt, dass sich jeder Bewerber super darauf vorbereiten kann – und das in der Regel auch macht. Es ist ratsamer, mit Beispielen zu arbeiten und konkrete Situationen mit dem Kandidaten durchzugehen und anhand festgelegter Antwortschemata Aussagen zur Eignung treffen.


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