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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 31.05.2012 • Zuerst veröffentlicht am 31.05.2012 • Bisher 5397 Leser, 1628 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Das Centrum für Hochschulentwicklung hat gemeinsam mit dem Unternehmensverband Queb e.V. die Praxistauglichkeit von Bachelor- und Masterstudiengängen in der Informatik unter die Lupe genommen und dabei festgestellt: Viele bereiten nicht gerade auf den Job vor. Allerdings muss man sich fragen: Ist Praxisbezug wirklich so sinnvoll, wie es klingt?
Über den Verein Quality employer Branding, kurz Queb und seine Aktivitäten zur Ökonomisierung der Hochschulen hatte ich schon in der Vergangenheit berichtet. Queb e.V. ist ein Unternehmensverband, dem 44 Firmen wie die Allianz, die BASF oder die Deutsche Bahn angehören und das sich als Kompetenznetzwerk versteht.
Gemeinsam mit dem renommierten Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) hat Queb e.V. einen Praxis-Check für Bachelor- und Masterstudiengänge konzipiert. Dessen Ziel ist es, herauszufinden, ob ein Studiengang Methoden– und Sozialkompetenz der Absolventen stärkt und inwieweit er praxisbezogen ist.
Das Ranking soll Schülern und Studenten zeigen, wo sie besonders praxisorientiert ihr Studium beginnen bzw. fortsetzen können. Erhoben wurde es erstmals im Jahr 2006 und ist seit 2011 in das CHE-Hochschulranking integriert. Die Aktualisierung der Daten erfolgt im Turnus alle drei Jahre für ausgewählte Studiengänge.
In diesem Jahr standen nun die Informatikstudiengänge auf dem Prüfstand. Denn genau hier liegt der unterschied zum traditionellen Hochschul-Ranking: Das Augenmerk liegt nicht auf der Hochschule an sich, sondern auf den einzelnen dort angebotenen Studiengängen.
Das ist wichtig, da es durchaus vorkommt, dass Hochschulen in einem Studiengang ganz oben im Ranking rangieren und mit dem anderen ganz unten. Zum anderen stehen beim Praxis-
Check die fachübergreifenden Kompetenzen im Blickpunkt, während die fachliche Qualität des Studiengangs beim Ranking außen vor gelassen wird.
Für die einzelnen Kompetenzbereiche (Vermittlung Methodischer Kompetenzen, Sozialer Kompetenzen und des Praxisbezugs) werden die jeweiligen Anforderungen bzgl. der dort erfassten Kriterien definiert. Für das Erfüllen dieser Anforderungen werden jeweils Punkte vergeben. Mehr Infos zur Methodik hier.
Bei einigen Kriterien wurden quantitative Mindestzahlen vorausgesetzt (z.B. für den Anteil an Lehre für externe Praktiker). Orientierungsgrundlage war dabei in der Regel der Median in der Gesamtstichprobe; bei einigen Kriterien, z.B. der Praxiserfahrung der Lehrenden und dem Anteil der Lehre durch Praktiker von außerhalb der Hochschulen wurden für Universitäten bzw. Fachhochschulen unterschiedliche Maßstäbe angelegt, da sich beide Hochschultypen hier beträchtlich (z. T. auch aufgrund gesetzlicher Vorgaben) unterscheiden.
In die Gesamtbewertung gehen die drei Teilbereiche gleichgewichtig ein. Daher wurden die Einzelbewertungen, die aufgrund unterschiedlicher Zahl an Kriterien mit unterschiedlichen Maximalpunktzahlen versehen sind, vor der Berechnung der Gesamtpunktzahl einheitlich auf einen Wert von jeweils 15 Punkten standardisiert.
Auf dieser Grundlage sind aus den drei Teilbereichen maximal 45 Punkte zu erzielen, aus denen ein Gesamtranking von *** bis * erstellt wurde. *** gab es ab 30 Punkte, ** ab 15 bis unter 30 Punkte und * unter 15 Punkte.
Wie auch in den anderen Fächern, ergab sich in der Informatik insgesamt ein heterogenes Bild. Während einige Studiengänge großes Augenmerk auf die Vermittlung außerfachlicher beschäftigungsrelevanter Kompetenzen legen, spielen diese an vielen Hochschulen nach wie vor gegenüber den Fachinhalten keine große Rolle.
Bei der Praxisorientierung der Informatik-Studiengänge zeigen sich, in Übereinstimmung mit den traditionellen Profilunterschieden der beiden Hochschultypen Fachhochschule und Universität, die stärksten Unterschiede zwischen den beiden Hochschularten. 42 Prozent der FH-Studiengänge wurden diesbezüglich mit ** oder *** bewertet.
Umgekehrt spielen die in die Bewertung eingeflossenen Aspekte an Universitäten keine so große Rolle (15 Prozent bewertet mit ** oder ***). Auch die Förderung methodischer Kompetenzen ist an den Fachhochschulen stärker ausgeprägt, jedoch zeigt sich der Unterschied hauptsächlich an den Anteilen der Spitzenbewertung mit drei Sternen:
Von insgesamt 320 Studiengängen wurden im Teilbereich Förderung methodischer Kompetenzen 27 Studiengänge, das entspricht 8,4 Prozent, mit *** bewertet. Von diesen 27 am höchsten bewerteten Studiengängen sind 25 Fachhochschulstudiengänge.
Die Vermittlung der sozialen Kompetenzen weist von allen drei Teilbereichen die größten Defizite auf. Dies gilt für beide Hochschularten und für beide Abschlussarten. An den Fachhochschulen wurden nur zwei Studiengänge (1,2 Prozent) mit *** bewertet, an Universitäten lediglich einer.
Soweit so schön. Die detaillierten Ergebnisse des Ranking findet man übrigens hier. Klar ist es wichtig, dass ein Studium praxisbezogen abläuft und auch soziale Kompetenzen vermittelt werden. Wobei man sich immer auch fragen muss, welches Interesse Unternehmen an solchen Rankings haben.
Denn was genau heißt soziale Kompetenz genau? Dass man sich möglichst gut in die Unternehmenshirachie einpassen kann? Oder dass man innovative Ideen entwickeln und nach vorne bringen kann – was ja in deutschen Unternehmen offenbar nicht so gefragt ist.
Und ein praxisbezogenes Studium, das optimal auf den Beruf vorbereitet, wäre sicher eine schöne Theorie – und tatsächlich dürfte das gerade in der Informatik oft die Motivation vieler Studierender sein. Die Praxis allerdings sieht, gerade in technischen Studiengängen, oft anders aus:
Wie sich an den vielfältigen Diskussionen zum Thema Fachkräftemangel zeigt, veraltete angelerntes Wissen offenbar schneller, als die Leute fertig studiert haben. Und oft wissen Professoren nichtmal, was sie ihren Studierenden beibringen sollen, weil sie nicht vorhersehen können, was morgen auf dem Arbeitsmarkt gefragt sein wird, auch das haben wir auf Best of HR – Berufebilder.de® schon diskutiert.
Ist da nicht ein breites, auch theoretisches Grundlagenwissen und die Befähigung zum eigenständigen Weiterlernen sinnvoller als Praxiswissen, dass morgen schon veraltet sein wird, weil sich Fachwissen und Berufsbilder rasanter weiterentwickeln als manche „Piep“ sagen können? Oder kurz: Studiert man eigentlich für den Job – oder doch fürs Leben? Wie seht Ihr das?
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
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Hallo Kira,
Ich habe soeben Deinen Artikel gelesen. Nun habe ich ja vor vielen Jahren studiert (44). Und ich muss sagen, das Wissen das ich mir da angeeignet habe, ist heute nicht mehr viel wert. Was hängen geblieben ist, ist die Erziehung zur Selbstständigkeit. Denn nach dem starren Schema in der Mittelschule, war ich an der Hochschule nun plötzlich ganz alleine für mich selbst verantwortlich. Das war und ist gut, diese Erziehung zur Freiheit. Ich denke dass sollte auch heute noch eine der wichtigsten Aufgaben für Studierende sein. Dann studiert man für das Leben und nicht für die Schule.
herzliche Grüße
Karl Wiesner
Hallo Kai,
danke für den tollen Kommentar, das sehe ich genauso.
Leider gerät das durch die neuen, ziemlich verschulden Bachelor-Studiengänge immer mehr aus dem Blick.
Danke für diesen wichtigen Blog-Beitrag!
Ich bin seit 20 Jahren Professorin an der FH Hannover und ja, auch ich glaube, die derzeitige Hochschulausbildung hat Defizite. Ich stimme zu bei: „Die Vermittlung der sozialen Kompetenzen weist (…) die größten Defizite auf.“
Dabei meine ich mit sozialer Kompetenz weniger Bereiche wie Kommunikations- oder Präsentations-Skills (obwohl die unbestritten ganz wichtig sind!), sondern vorangig den Umgang der Studenten mit sich selber: Nur Wenige haben das Lernen ans sich gelernt, oder sich selber Ziele zu setzen. Und nur Wenige (auch von meinen Professoren-Kollegen) wissen, dass die mentale Einstellung zum Lernen, zum Studium, zu sich selber, das Selbstverständnis und Selbstbewusstsein oft viel wichtiger ist als Fleiß und Intelligenz. Das ist sogar mittlerweile wissenschaftlich bewiesen. Zu diesem Thema finden Sie etliche Blogbeträge auf meiner Studenten-Coaching-Webseite.
Sehr geehrte Frau Professor Dr. Klenke,
danke für diesen Beitrag, das ist sehr spannend, ich werde mir das bei Gelegenheit in Ruhe anschauen.
Viele Grüße
Simone Janson
CHE Hochschulranking & Queb e.V. bewerten Praxistauglichkeit von Informatik-Studiengängen: Studieren für den #Bildung
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