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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Stefan Schwarzgruber (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 11.12.2024 • Zuerst veröffentlicht am 18.09.2019 • Bisher 4926 Leser, 1672 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Wie schaffen es Unternehmen und IT-Abteilungen, so zu arbeiten und sich so zu positionieren, dass sie das Innovationspotenzial ihrer Mitarbeiter am besten fördern und nutzen können?
Alle sind süchtig nach Innovation. Es vergeht kaum ein Tag, an dem in den Medien, der Wirtschaft und der Politik nicht über Innovation geredet wird.
Denn einige Ideen von heute haben das Potenzial die Apples, Googles und Facebooks von morgen zu werden. Und ganz besonders Tech-Kreationen, die dank IT und Code erschaffen werden – Entwickler sind diejenigen, die das Script der Zukunft schreiben.
Wir kennen es alle: Wenn der Schreibtisch überquillt vor Aufgaben und Deadlines, ist der Kopf nicht frei für neue Ideen. Überarbeitung und Zeitdruck sind die größten Innovationskiller – und dennoch machen viele Unternehmen weiter wie bisher. Damit muss Schluss sein und Unternehmen sollten ihren Mitarbeitern gezielt Freiräume schaffen, um eigene Ideen zu fördern und Zeit zum Nachdenken ermöglichen.
Aber hier gilt: Kreativität lässt sich nicht einplanen! Statt im Kalender feste Zeiten und Brainstormings in der Gruppe einzuhalten, sollten Mitarbeitern grundsätzliche Freiheiten gegeben werden – zum Beispiel in Form von freien Stunden, in denen sie an eigenen Projekten und konkreten Problemstellungen abseits des üblichen Büroalltags arbeiten können. Hilfreich sind auch extra dafür ausgelegte Räume, wo sich Mitarbeiter zwanglos verschiedenen Lösungsansätzen und ihren Ideen widmen können. Denkbar sind in der IT vor allem Hackathons, bei denen Mitarbeiter und Freunde sowie andere IT-Experten zusammenkommen und alle gemeinsam und abseits des Geschäftsalltags neue Projekte erarbeiten und hoffentlich einen regelrechten Flow-Zustand zu erreichen. Dabei fließen die Ideen nur so und werden von verschiedenen Gruppen gemeinsam geschaffen.
Wenn Unternehmen langfristig innovativ sein wollen, müssen sie auch die eigene Unternehmenskultur überprüfen. Ermöglicht die Kultur es überhaupt, den eigenen Mitarbeitern Freiräume zu geben? Nehmen Mitarbeiter die angebotenen Möglichkeiten wahr oder trauen sie sich eventuell aufgrund des vorherrschenden Konkurrenzkampfes nicht? Tauschen einzelne Mitarbeiter und Abteilungen ihr Wissen aus?
Führungskräfte haben hier die Aufgabe, eine Atmosphäre des freien Wissensaustausches zu schaffen und mit gutem Beispiel voranzugehen. Konkret bedeutet dies: Nicht das eigene Ego soll im Vordergrund stehen, sondern das gemeinsame Ziel. Dabei helfen vor allem offene Kommunikationskanäle, sodass jeder mit jedem sprechen kann. Dadurch ist die Versuchung nicht so groß, ‘von meinem Projekt/meinem Code/ meiner Idee’ statt von ‘unserer Leistung’ zu sprechen. Darüber hinaus sollten Mitarbeiter auch dabei unterstützt werden, sich weiterzubilden – sei es durch spezielle Kurse, Konferenzen oder Mentorenprogramme.
Ein netter Nebeneffekt für Unternehmen, wenn sie ihren Mitarbeitern die Teilnahme an Konferenzen und Meetups ermöglichen: Die Mitarbeiter knüpfen neue Netzwerke für das Unternehmen und generieren so vielleicht wertvolle Partnerschaften oder treffen zukünftige neue Mitarbeiter.
Zahlreiche Studien aus unterschiedlichen Disziplinen belegen es: Teams, deren Mitglieder verschiedene Hintergründe, Bildungswege und Ansichten haben, sind faktenorientierter, kreativer und deshalb schlichtweg erfolgreicher. Diversität ist für Unternehmen also nicht nur aus sozialer Perspektive sinnvoll, sondern auch ein knallharter Erfolgsfaktor.
So wies eine McKinsey Studie nach, dass Unternehmen mit höherer Geschlechtervielfalt in ihren Führungsteams eine um 21 Prozent gesteigerte Wahrscheinlichkeit für überdurchschnittliche Rentabilität aufweisen. Unternehmen mit Mitarbeitern unterschiedlicher kultureller Hintergründe haben eine 33 Prozent erhöhte Wahrscheinlichkeit überdurchschnittliche Margen (vor Steuern und Zinsen) zu verzeichnen. Des Weiteren belegt die Studie „Do Pro-Diversity Policies Improve Corporate Innovation?“, dass Unternehmen mit Diversitätsrichtlinien innovativer sind und mehr unterschiedliche Produkte veröffentlichen. „It’s really that simple“, fasst der Co-Autor der Studie Richard S. Warr prägnant zusammen.
Leider ist es häufig so, dass die gleichen Aufgaben immer zu denselben Lösungen führen. Mit anderen Worten: Routine ist tödlich für Innovation. Einige Unternehmen gehen deshalb neue Wege und ermöglichen es ihren Mitarbeitern, innerhalb des Unternehmens neue Positionen einzunehmen. Der Onlinehändler AboutYou hat dieses Wechselkonzept zum Beispiel fest in seine Strategie eingearbeitet. Jeder Entwickler kann in ein anderes Team wechseln, sobald dort eine Position frei wird und dabei auch seine Führungsqualitäten sowie -fähigkeiten ausbauen.
Durch die neuen Impulse und Herausforderungen, werden lähmende Gewohnheiten vermieden und Mitarbeiter bringen neu gewonnenes Wissen in ihre Projekte ein. Wer einmal in den Schuhen des Anderen gelaufen ist, versteht in Zukunft außerdem die Herausforderungen seiner Kollegen und kann sie besser unterstützen. Ein weiterer Nebeneffekt: Durch die internen Wechselmöglichkeiten sind Mitarbeiter nicht so schnell verführt, sich bei anderen Arbeitgebern nach neuen Herausforderungen umzuschauen.
Last but not least, darf ein Klassiker des Motivationstrainings nicht fehlen: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Innovationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie Bestehendes in Frage stellen und neue Wege beschreiten. Wer denkt, er könne dabei alle Risiken vermeiden, hat das Prinzip nicht verstanden. Oftmals aus Angst und Unsicherheit geborene Denkmuster à la „Das haben wir schon immer so gemacht“ bedeuten vor allem eines: Stillstand. Führungskräften kommt hierbei die Aufgabe zu, eine Kultur des Scheiterns zu etablieren. Statt stets nur Erfolge zu feiern, ist vielleicht auch mal eine „F&*k! Up Session“ nötig.
Unternehmen können bereits mit ihren Strukturen Risikobereitschaft begünstigen – zum Beispiel indem sie unabhängige Teams für Pilotprojekte einrichten, Projekte extra ausgründen, ein Innovationslab ins Leben rufen oder auch innovative kleinere Unternehmen aufkaufen.
Wie mit vielen Dingen im Leben, kann man neue Ideen und Innovationen nicht auf Knopfdruck erzwingen. Es ist einiges an Vorarbeit nötig, um den Boden zu bereiten, auf denen neue Ideen Wurzeln schlagen können. Und da alle Unternehmen aus Menschen bestehen, muss in die eigenen Mitarbeiter investiert werden: Es gilt, sie zu ermutigen, zu unterstützen und gemeinsam an neuen Ideen zu arbeiten.
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Stefan Schwarzgruber verantwortet seit 2015 die Geschäftsentwicklung von Stack Overflow im DACH-Markt.Der gebürtige Österreicher ist seit 2012 Mitarbeiter der Weltgrößten Entwicklerplattform und hat als erster Mitarbeiter im DACH-Team wesentlich zum Wachstum von Stack Overflow beigetragen.In dieser Phase war Schwarzgruber vor allem für den Ausbau des Teams zuständig. Mittlerweile hat Stack Overflow allein für den deutschsprachigen Markt ein Team aus 15 Mitarbeitern aufgebaut, zu deren Kunden große Unternehmen wie Trivago, Zalando, BMW und die Metro Group gehören. Mehr Informationen unter stackoverflow.com Alle Texte von Stefan Schwarzgruber.
Stichwort. ? Gerade ein gutes Tool ist hier für beide Seiten der Lebensretter. Vorallem wenn es eins ist, dass die IT entlastet (weniger Anfragen im Helpdesk) und dafür sorgt, dass die Mitarbeiter eigenständiger arbeiten können und stets up-to-date sind. ?
Liebe Frau Jung,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Da haben Sie völlig recht.
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