Unser Leben wird immer schneller und hektischer. Da hilft es, sich klar zu machen, was man schon erreicht hat. Denn: Wer zufrieden ist, hat nicht nur ein besseres Leben, sondern arbeitet auch besser. Ein Dankbarkeitstagebuch kann uns dabei unterstützen.

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Stress durch die falschen Ziele

Nicht nur, dass das Leben um uns herum immer stressiger zu werden droht – nein, wir lassen uns auch selbst von dieser Hektik anstecken. Uns wird suggeriert, dass „immer mehr“ und „immer besser“ erstrebenswerte Ziele sind.  Auch wenn es sicher zur menschlichen Natur gehört, so zu denken: Oft genug überfordern wir uns mit unsere Zielen auch ein Stück weit selbst.

Zum Beispiel weil wir falschen Idealbildern aus den Medien hinterherhecheln; weil wir uns mit Kollegen, Freunden und Bekannten vergleichen; weil wir uns Ziele von außen, etwa von Chefs oder Auftraggebern, aufoktroyieren lassen.

Halbherzige Ziele machen unproduktiv

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Und sind oft gestresst, weil diese Ziele gar nicht uns entsprechen und wir sie daher auch nur halbherzig verfolgen. Das Ergebnis ist dann, dass wir nicht wirklich produktiv sind und folglich auch nicht sonderlich erfolgreich.

Der Stress, den wir dann beklagen, ist also oft genug hausgemacht:  Statt herumzuschimpfen und die Schuld für die Misere den anderen zu geben, sollten wir uns überlegen, was wir selbst zu einer Veränderung der Situation beitragen können. Zum Beispiel, indem wir überdenken, was wir wirklich wollen und dankbarer sind für bereits Erreichtes.

Das Dankbarkeitstagebuch

In diesem Zusammenhang bin ich auf die Idee eines Dankbarkeitstagebuches gestoßen. Es mag auf den ersten Blick simpel klingen, aber die beiden schlagen vor, jeden Abend in ein Dankbarkeitstagebuch einzutragen, wofür man an diesem Tag dankbar ist. Und zwar ohne Wenn und Aber. Dabei entstehen gleich mehrere Vorteile:

  1. Sich die positiven Aspekte seines Lebens oder seiner Arbeit schriftlich zu vergegenwärtigen, lenkt die Sicht auf die Dinge, die man nur allzu oft als selbstverständlich wahrnimmt und daher schnell wieder vergisst.
  2. Wer sich auf diese positiven Aspekte im Leben konzentriert, der werde, so versprechen die Experten, auch weitere positive Aspekte anziehen. Das klingt nun ein wenig esoterisch, wird aber mit der positiveren Ausstrahlung begründet und damit, dass man sich eben auch mehr auf das Positive in seinem Umfeld konzentriere.
  3. Schließlich hilft das Fokussieren auch dabei, die eigenen Ziele auszuloten: Denn nach einer Weile wird man feststellen, dass sich in den Aufzeichnungen immer wieder ähnliche Dinge finden, die einen zufrieden und glücklich machen. Das hilft zu erkennen, was im eigenen Leben wertvoll ist.

Was hilft mir, einen guten Tag zu haben?

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Das Grundprinzip des Dankbarkeitstagebuches ist die Frage: „Was hilft mir, einen guten Tag zu haben?“ Dahinter steh folgender Gedanke: Die Energie, die einem Menschen zur Verfügung steht, hängen zu einem guten Teil auch von den eigenen Gefühlen und der eigenen Stimmung ab. Durch Beobachtung und Selbsterkenntnis kann es gelingen, gewisse Gefühle schneller „loszulassen“ oder bestimmte Stimmungen von vornherein zu vermeiden.

  1. Zunächst muss man sich eine Weile selbst beobachten. Notieren Sie sich ein paar Tage lang, wann Sie welche Stimmungen bei sich feststellen. Schreiben Sie das entweder stündlich kurz auf oder notieren Sie bestimmte Eindrücke, wenn Sie auftauchen und auffallen, etwa Dinge wie Euphorie oder Sympathie, oder auch Negatives wie Unachtsamkeit oder Ärger.
  2. Es hilft, darüber nachzudenken, ob es einen bestimmten Grund für Ihre aktuelle Stimmung gibt, z.B. schlechtes Esse, wenig Schlaf oder Liegengebliebenes.
  3. Genau so sollte man sich auch notieren, was einen in eine positive Stimmung versetzt, etwas das Zusammensein mit tollen Menschen oder erledigte Arbeit.

Es zeigt sich, dass man sich nicht von seinen Stimmungen unterkriegen lassen sollte, sondern diese reflektieren muss. Es hilft sich klar zu machen, was diese Emotionen einem sagen wollen und wie man sie in den Griff bekommt. Es geht nicht darum, ein Gefühl zu unterdrücken und zur Maschine zu werden, sondern darum, sich selbst besser zu verstehen und bewusst positive Stimmungen zu verstärken.

Auch wenn positives Denken kein Allheilmittel ist…

Natürlich ist positives Denken nicht das Allheilmittel zum Lösen aller Probleme. Negative Gefühle und berechtigter Ärger über Verhaltensweisen anderer sollten nicht unterdrückt werden. Notwendige Änderungen geht man gar nicht an, wenn man immer dankbar und zufrieden ist. Und tatsächlich kann zwanghafter Optimismus sogar schädlich sein.

… so kann es uns doch weiterbringen, wenn wir uns Positives regelmäßig vergegenwärtigen

Bestimmt ist es aber genauso schädlich, alles Positive auszublenden und überall nur das Schlechte zu sehen. Die richtige Mischung macht es eben aus. Darum lohnt es sich, sich regelmäßig zu fragen:

  1. Was ist mir heute an Positivem widerfahren, für das ich dankbar sein kann?
  2. Was hat mich erfreut und vielleicht sogar zum Lächeln gebracht?
  3. Wann habe ich besonders produktiv und motiviert gearbeitet?

Fazit

Ein Dankbarkeitstagebuch ist eine gute Methode, den Fokus auf die positiven Dinge im Leben zu lenken, dadurch ein Stück zufriedener zu werden und – schöner Nebeneffekt – auch besser zu arbeiten. Probiert es einfach mal aus.


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