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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock. Text ursprünglich aus: „Warum es uns so schwerfällt, das Richtige zu tun.: Die Psychologie des Entscheidens, Loslassens und Veränderns“ (2011), erschienen bei BusinessVillage Verlag, Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags.
Von Winfried Neun (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 04.09.2023 • Zuerst veröffentlicht am 23.06.2016 • Bisher 4385 Leser, 1134 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Es gibt unterschiedliche Entscheidungstypen – z.B. den Zukunftsorientierten Typ, der schnell und ganzheitlich entscheidet. Wer sich mit diesen Typen auskennt, fährt in der Regel im Umgang mit Kollegen und Mitarbeitern besser.
So kommt es, dass manche Menschen sehr gerne neue Ideen entwickeln und kreativ sind und andere wiederum lieber sich mit schönen Bildern oder Dingen im Leben beschäftigen.
Die vier Ichs in uns sind hierfür verantwortlich, wie der Wissenschaftler Ned Hermann gezeigt hat.
Es sei dabei darauf hingewiesen, dass kein Ich besser oder schlechter ist als das andere, sondern die Ichs in ihrer Kombination unsere Persönlichkeit ausmachen.
Experten unter den Lesern werden jetzt sicherlich anmerken, dass die neurobiologische Forschung Typologien wie die Ich-Typen von Ned Hermann als empirisch nicht beweisbare Modelle unseres Gehirns ablehnt.
Dies ist für der Forschung auch richtig, aber für den praktischen Einsatz in Wirtschaft oder im Privatleben werden einfache Vorstellungsbilder unseres Erfolgsorgans benötigt.
Sie sind unverzichtbar, um aus der forschenden Psychologie eine „begreifbare“ Wissenschaft mit realem Nutzen für jeden zu machen.
Lassen Sie uns einen Blick auf diese vier Ich-Ausprägungen werfen und dabei der Frage nachgehen, welchen Einfluss unsere individuelle Persönlichkeitsprägung auf unseren Umgang mit Veränderungen hat.
Überlegen Sie beim Lesen, welcher Ich-Typ bei Ihnen besonders stark ausgeprägt ist. In welchem Ich-Typ erkennen Sie Kollegen und Mitarbeiter wieder? Erkennen Sie Verhaltensmuster beim Umgang mit Neuem?
Der sehr stark zukunftsorientiert geprägte Mensch hat im Laufe seiner Entwicklung gelernt, dass er vor allem mit schnellen und ganzheitlichen Entscheidungen am besten fährt.
Er liebt es, Dinge zu gestalten, und hasst Regeln. Er sieht im Geld nur ein Mittel zum Zweck und weniger das Risiko.
Überhaupt zeichnet diese Prägung einen Menschen aus, der auch einmal gerne ein Risiko eingeht oder Grenzen überschreitet. Details sind ihm zuwider und nur das große Ganze als Vision begeistert ihn.
Alles, was neu ist, muss er kennenlernen und er möchte es ausprobieren. Daraus ergeben sich natürlich auch motivierende Tätigkeiten, denn wer diese Prägung hat, bevorzugt bestimmte Aufgaben oder Tätigkeiten, da sie ihm sehr leicht von der Hand gehen.
Zu erkennen ist diese Prägung, wie übrigens alle anderen auch, an Sprachsignalen sowie bestimmten Bevorzugungen im privaten Umfeld. So sind typische Aussagen dieser Dominanz im Gehirn:
Hier ein paar Beispiele aus der Vielzahl von Untersuchungsergebnissen: Im Grundsatz wird alles bevorzugt, was in irgendeiner Art und Weise zu Veränderungen führt oder Veränderungen beinhaltet.
Neue Dinge zu entwickeln oder zu gestalten sorgt dabei für ein hohes Motivationsmaß und schafft ausreichend Energie, um selbst die höchsten Hürden zu nehmen. Hier steht die Handlung im Vordergrund und damit auch die Veränderung.
Menschen mit dieser Prägung zeichnen sich durch schnelle Entscheidungen und Tatkraft in der Umsetzung aus – man könnte sagen, sie sind die Macher. Dabei werden die Veränderungen sehr oft kreativ und innovativ angegangen und weniger planerisch.
Die Konzeption steht im Vordergrund, die detaillierte Umsetzung langweilt eher. Somit will der Zukunftsorientierte den Wandel gerne anstoßen, ist aber weniger interessiert an einer konkreten Umsetzung, das überlässt er gerne anderen. Somit ist die zukunftsorientierte Prägung zwar ein Impuls für einen Wandel, aber kein Garant für eine erfolgreiche Umsetzung.
Gerade in Führungspositionen ist es wichtig, dass diesem Impuls eine Heerschar von Umsetzern folgt, da ansonsten außer einer Idee oder einem Konzept nichts passieren wird.
Die zukunftsorientierte Dominanz hat schon in manchem Unternehmen zu Chaos oder gar Verlusten geführt, denn zu viele Ideen sind schädlich und nicht jede schnelle Entscheidung ist eine gute Entscheidung.
Daher hat die Evolution dafür gesorgt, dass 90 Prozent der Menschen mit zwei Dominanzen entscheidet und handelt. Somit ist immer auch ein Stück Ausgewogenheit sichergestellt.
Natürlich trägt jeder Mensch alle Prägungen in sich, aber im Laufe seiner Lebensgeschichte haben sich meistens zwei davon als besonders sinnvoll und dominierend herausgestellt – quasi Best Practices bei der Bewältigung von Lebensaufgaben. Ned Herrmann bezeichnet dies als „Ausdruck der Individualität“ bei jedem Einzelnen.
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Winfried Neun ist Innovationsberater, Betriebswirt und Psychologe. Er hilft als Innovationsberater seit 1991 Firmen bei Veränderungsprozessen. Er ist Gründer und Geschäftsführer der K.O.M.® Kommunikations- und Managementberatung, Fachautor in namhaften Printmedien sowie im Fernsehbereich und in diversen mittelständischen Unternehmen als Beirat aktiv. Neun studierte Betriebswirtschaft und Psychologie. Alle Texte von Winfried Neun.
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