Wie wird man produktiver und erreicht seine Ziele? Manche guten Vorsätze können nämlich schlicht falsch sein, wenn sie nicht passen. 7 typische Vorsätze, die Sie zumindest nochmals überdenken sollten.

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Ziele oder Selbstliebe?

Bücher und Texte zum Thema „Don’t give a Fuck“ scheinen voll im Trend zu liegen, Selbstliebe ist „In“. Dazu gehört auch, einfach mal 5 gerade sein zu lassen und nicht jedem scheinbar erstrebenswerten Ziel hinterher zu hechten.

Denn wichtig ist zu trennen, ob man diese und jene Ziele wirklich selbst verfolgen will, ob die gewählten Ziele wirklich den eigenen Wertvorstellungen entsprechen oder nur durch andere ausgelöst wurden.

7 Vorsätze, die Sie nochmals überdenken sollten

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Dieser Gedanke hat mich zu dieser ungewöhnlichen Vorsatz-Liste inspiriert, die dazu anregen soll, die eigenen Ziele nochmals zu überdenken.

1. Ein Morgenmensch werden:

Vor einiger Zeit habe ich in Vancouver den Unternehmer Eric Pateman interviewt. Er sagt, er arbeite am produktivsten, wenn er um 3 Uhr morgens aufsteht. Immer wieder lese ich von Menschen, die  in den frühen Morgenstunden, etwa zwischen 5 und 6 Uhr, und die am besten arbeiten. Das alles könnte einen nun zu dem Vorsatz verleiten, früher aufstehen zu wollen.

Tipp: Tun Sie das nicht, wenn Sie kein Morgenmensch sind und Ihr Biorhythmus Sie nicht ohnehin schon morgens um 6 aus dem Bett treibt. Wozu sich quälen, wenn Sie erst etwas später am Tag produktiv werden. Mir geht es übrigens umgekehrt: Ich bin häufig schon um 6 Uhr aktiv, fände es aber besser, wieder einen etwas anderen Rhythmus zu haben.

2. Ihre Schwächen besiegen:

Jeder hat Schwächen. Die einen mögen Schokolade, die anderen kommen zu spät. Menschen sind nicht perfekt und das macht sie liebenswert. Natürlich ist es positiv, an seinen Schwächen zu arbeiten. Aber die Frage ist: Wie effektiv ist es wirklich, Zeit für eine Sache aufzuwenden, in der man nicht gut ist, um darin ein klein wenig besser zu werden?

Tipp: Arbeiten Sie an Ihren Stärken, an den Sachen die Ihnen liegen und die Sie schon gut können. Denn auf diesen Gebieten haben Sie die Möglichkeit, wirklich Top-Leistungen zu bringen.

3. Ordentlich werden:

Marie Kendo ist Trend, Organisieren, Entrümpeln und Aufräumen sind in der aktuellen Diskussion wichtige Themen. Alles notwendige Themen, ohne Frage. Und doch suggerieren diese Tipps auch eines: Man ist unglücklich, wenn man unordentlich ist. Dabei plädiere ich nicht dafür, im Chaos zu versinken. Es bringt aber nichts, Dir vorzunehmen, stets die Wohnung top aufzuräumen, wenn Du eigentlich eher zur Unordnung neigst und es dann doch nicht machst.

Tipp: Heuern Sie lieber eine Putzfrau an, die das für Sie erledigt, dann haben Sie Zeit für Dinge, die Sie besser können.

4. Viele neue Projekte starten:

Ideen haben, produktiv und kreativ sein ist zweifellos toll und wichtig. Was aber passiert, wenn wir uns zu viel vornehmen? Ganz einfach: Wir überfordern uns! Denn Multitasking gibt es nicht. Überforderung ist bei den vielen Optionen, die wir im Alltag zur Auswahl haben, auch schnell passiert, nicht nur weil wir uns zwischen Karriere– und Familienplanung aufreiben. Die Überforderung beginnt oft schon im Kleinen, z.B. weil Chefs und Kollegen Anforderungen an uns stellen und wir Angst haben, nein zu sagen.

Tipp: Überlegen Sie genau, welches Ihre Ziele im Leben sind. Lassen Sie sich dabei nicht reinreden. Und dann hören Sie auf, sich zwischen Anforderungen von außen und Ihren Ideen zu verzetteln, sondern fokussieren Sie sich auf Ihre Ziele.

5. Die Kontrolle behalten:

Wir leben in einer unsicheren Welt, haben Angst vor Jobverlust, der Globalisierung, Terrorismus oder anderen unvorhersehbaren Dingen. Verständlich. Leider reagieren viele Menschen auf diese persönliche Unsicherheit, indem sie versuchen, ihr Leben so genau wie möglich zu planen und zu kontrollieren. Das aber klappt in vielen Fällen nicht, denn wie heißt es so schön: Prognosen gehen in die Hose.

Tipp: Loslassen, im Jetzt und Hier leben und nicht versuchen, alle Unwägbarkeiten von vornherein abzusehen und kontrollieren zu wollen.

6. Probleme weglachen:

Positiv denken ist auch ein häufig gehörter Tipp. Natürlich, das gilt noch immer. Allerdings ist damit nicht gemeint, dass man seinen kritischen Verstand „wegpositiviert“ und zu allem Ja und Amen sagt. Auch wenn positives Denken und Lachen uns tendenziell produktiver machen, bringt es nichts, Probleme und Konflikte regelrecht wegzulachen, statt sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

Tipp: Konflikte und Probleme aktiv angehen, wenn eine Verbesserung möglich ist. Sich mit einer Situation zufrieden geben, wenn das nicht geht. Und lernen, den Unterschied zu erkennen.

7. Immer gut drauf sein:

Auch das fällt unter falsches positives Denken, geht aber noch ein wenig weiter. Unsere Gesellschaft vermittelt uns nämlich den Eindruck, wir müssten allzeit glücklich und mit voller Energie durchs Leben gehen und die unter Punkt 4 genannten vielen neuen Projekte starten – und wenn uns das nicht gelingt, dann sind wir Versager und selbst schuld an der Misere.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber mich stresst z.B. die gutgemeinte Aussage „Genieße das“ unglaublich, weil ich dahinter den ständigen Zwang zur guten Laune spüre. Dabei kann es auch unglaublich produktiv sein, einfach nur mal nur rumzuhängen, auch mit schlechter Laune. Denn abgesehen davon, dass jeder Mensch Pausen braucht, helfen Tiefs, die schönen Dinge im Leben dann mehr zu genießen.

Tipp: Alles kann, nichts muss.

Fazit: Ziele motivieren, aber nicht übertreiben

Was wir also feststellen können: Ziel können uns ungemein motivieren und antreiben. Aber Sie können uns auch abschrecken, wenn Sie nicht zu uns und unseren Wertvorstellungen passen.

Daher sollten wir sie genau überdenken. In diesem Sinne: Lassen Sie nicht stressen. Schon gar nicht durch gute Vorsätze.


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