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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Hanna Hardeland (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 20.04.2024 • Zuerst veröffentlicht am 21.02.2018 • Bisher 5856 Leser, 1514 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Lernende, gerade wenn sie sich eigenverantwortlich weiterbilden, scheitern häufig an ihrer fehlenden Ausdauer und Frustrationstoleranz. Auch Blockaden müssen erkannt und überwunden werden, um Lern-Fortschritte zu erzielen.
Häufig werden Aufgaben oder Herausforderungen schnell beiseite gelegt, da sich der Lernende entmutigt oder inkompetent fühlt. Lerncoaching zielt auf die Aktivierung von Ressourcen ab:
Der Lerncoach visiert gemeinsam mit dem Lernenden ganz bewusst erste, kleine Schritte zur Veränderung des Lernverhaltens an. Zentral ist, dass der Lernende Lob, Anerkennung und Wertschätzung für seine Anstrengungen und Bemühungen (und nicht nur für seine Leistungen) erhält.
Misserfolge, Lernhemmnisse oder Schwierigkeiten werden beim Lerncoaching als eine Gelegenheit zum Dazulernen betrachtet und nicht als Defizite oder Unzulänglichkeiten.
Stolpersteine oder auch kleine Rückschläge sind wichtige Lernerfahrungen, die einen Anlass bieten, um passendere Strategien oder Lösungen zu konstruieren.
Die Personalkompetenz wird in der Lerncoaching-Praxis gefördert, indem z. B. methodisch mit Skalierungsfragen gearbeitet wird. Sie bieten dem Lernenden die Möglichkeit, bereits erste, minimale Veränderungsschritte anzupeilen, wahrzunehmen und bewusst herbeizurufen.
Es geht nicht darum, dass der Lernende (umgehend) von Stufe eins der Skala („Ich kann es gar nicht!“) auf Stufe zehn der Skala („Ich kann es perfekt!“) gelangt.
Dem Lernenden sollen vielmehr die vielen verschiedenen Nuancen zwischen Schwarz („Es klappt nicht!“) und Weiß („Es klappt!“) bewusst werden.
Dies führt dazu, dass Lernende im Idealfall nicht vorschnell aufgeben, sondern die Bereitschaft entwickeln, auch über eine Durststrecke hinweg, kleine Teilziele zu erreichen und dadurch „am Ball zu bleiben“.
Ebenso wichtig wie Ausdauer und Frustrationstoleranz ist es aber auch, die eigenen Blockaden zu erkennen und zu überwinden.
Durch Lerncoaching wird die Selbstwahrnehmung geschult, indem Lernende dazu angeregt werden, über ihr Denken, Handeln und Fühlen, beispielsweise während ihres Lernprozesses, zu reflektieren und zu berichten.
Die Artikulation und die Verbalisierung unterstützen zudem den Prozess der Bewusstwerdung, der Selbsterkenntnis.
Der Lernende nimmt, während er dem Lerncoach von seinen Lernerlebnissen berichtet, seine eigenen Bedürfnisse, Gedanken und Gefühle (die möglicherweise vorher blockiert oder abgewehrt wurden) bewusster wahr.
Im Zuge des Lerncoachings höre ich häufig von Lernenden: „Das war mir bisher gar nicht so klar. Nun wird mir das gerade erst bewusst, wenn ich Ihnen das erzähle.“
„Bauchgefühle“ werden benannt und dadurch greifbarer. Teilweise erlangt der Lernende in diesem Zusammenhang Kenntnisse über seine sogenannten „blinden Flecke“, indem der Lerncoach ihm seinerseits ein Feedback über dessen Wahrnehmung gibt. Dadurch kann ein Abgleich zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung stattfinden.
Viele Lernende entwickeln im Zusammenhang mit ihren Lernhemmnissen einen Tunnelblick: Vergleichbar mit dem Lichtkegel einer Taschenlampe wird der Lichtstrahl fast ausschließlich auf das Problem gerichtet.
Lerncoaching trägt dazu bei, dass der Lernende (mehr) Licht im Dunkel verspürt. Durch die Präsenz und die Interventionen des Lerncoaches wird der Lichtkegel erweitert.
Der Blick des Lernenden weitet sich und richtet sich fortan auch auf Aspekte, die weniger schwierig sind oder beibehalten werden sollen (z. B. auf Gesichtspunkte mit denen der Lernende zufrieden ist). Der Aufmerksamkeitsfokus vergrößert sich.
Gesprächstechniken tragen dazu bei, dass die Selbstwahrnehmung des Lernenden gefördert wird. Teilweise wird dem Lernenden dadurch bewusst, dass sein Problemblick ihn bislang in seinem Handeln und Denken blockiert hat.
Des Weiteren ist Lerncoaching ressourcenorientiert. Das heißt, der Aufmerksamkeitsfokus, die Wahrnehmung des Lernenden, soll verstärkt in Richtung eigener Stärken, Fähigkeiten, Lösungen und Zukunft gelenkt werden.
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Hanna Hardeland ist studierte Lehrerin. Als Lerncoach, Coach und Trainerin leitet sie ihr eigenes Institut.Sie ist deutschlandweit eine gefragte Expertin zum Thema Lerncoaching und Lernberatung. Als Karriereberaterin und Lerncoach ist sie zertifiziert durch die Christian-Albrechts-Universität Kiel. Außerdem ist sie Lehrbeauftragte der Fachhochschule Hannover (Fakultät V). Hardeland hat eine systematische Fortbildung zum Lerncoach in Deutschland entwickelt. Hier bildet sie pädagogisches Fachpersonal wie Lehrer und Sozialpädagogen zu Lerncoaches und Lernberatern aus, sodass diese ihre eigene (Lern-)Coaching-Kompetenz effektiv sowie praxisnah auszubauen und weiterentwickeln können. Mehr Informationen unter www.hanna-hardeland.de Alle Texte von Hanna Hardeland.
Frustrationstoleranz ist etwas, das gerade vielen jungen Leuten fehlt – das beobachte ich immer wieder. Und dann wundern Sie sich, dass sie scheitern.
Danke für Ihren Hinweis, da haben Sie nicht ganz unrecht.
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