Als Yahoo-Chefin Marissa Mayer Anfang 2013 die Abschaffung des Homeoffice für die rund 11.500 Beschäftigten mit der Begründung bekannt gab, dass Geschwindigkeit und Qualität leiden, wenn von zuhause aus gearbeitet wird, war der Aufschrei zunächst groß. Nun zeigt eine Studie: Das ist der Generation Y gar nicht so wichtig!

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Abschied vom Homeoffice?

Jahrelang galt das mobile Büro als Schlüssel zur Arbeitswelt der Zukunft – und als das, was sich Mitarbeiter von ihren Arbeitgebern wünschen. Yahoo zufolge soll die Wiedereinführung der Präsenzpflicht bei den Mitarbeitern jedoch gut ankommen. Die Mitarbeiter schätzten es, im Büro auch mal dem Chef über den Weg zu laufen und die Kollegen im Büro zu treffen. Wurde mit der Wiedereinführung der Präsenzpflicht ein Richtungswechsel eingeläutet? Und was ist es wirklich, was sich (zukünftige) Arbeitnehmer wünschen?

Wenn man die Studierenden in Deutschland zu diesem Thema befragt, zeigt sich, dass flexible Arbeitsbedingungen gar nicht so stark nachgefragt werden, wie häufig vermutet wird. Lediglich ein gutes Fünftel der Studierenden sagte in einer vom Employer-Branding-Beratungsunternehmen Universum durchgeführten Umfrage unter mehr als 34 000 Studierenden, dass für sie das Homeoffice wichtig ist.

Work-Life-Balance und Jobsicherheit wichtigste Karriereziele

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Werfen wir einen Blick auf die langfristigen Karriereziele – und damit auf das Dauerthema „WorkLifeBalance“. Wie die Universum Student Survey 2015 belegt, ist die hohe Wertschätzung einer ausgewogenen Work-Life-Balance nach wie vor ungebrochen. Über die Hälfte der Studierenden, genauer gesagt: 55 Prozent, nannte dies als eines ihrer wichtigsten Karriereziele.

Doch was bedeutet Work-Life-Balance für die Studierenden? Wenn man sie fragt, was sie mit diesem Begriff verbinden, nennen sie an erster Stelle, dass sich Familien- und Karriereplanung nicht stören (40 Prozent) und dass die Unternehmen ein positives Arbeitsklima bieten (30 Prozent). Auch finanzielle Stabilität (25 Prozent), flexible Arbeitszeiten (24 Prozent) und ausreichend Freizeit (21 Prozent) werden mit dem Begriff Work-Life-Balance assoziiert. Flexible Arbeitsbedingungen, also zum Bespiel die Möglichkeit, vom Homeoffice aus zu arbeiten, werden dagegen nur von 19 Prozent der Befragten mit dem Begriff Work-Life-Balance verbunden.

Was macht einen attraktiven Arbeitgeber aus?

Um herauszufinden, welche Eigenschaften einen attraktiven Arbeitgeber ausmachen, hat Universum die Studierenden nach den Kriterien gefragt, nach denen sie Unternehmen als Arbeitgeber beurteilen.

Das Ergebnis: Arbeitgeber sind dann besonders begehrt, wenn sie ein attraktives Grundgehalt und ein hohes Einkommen in der Zukunft bieten, wenn es die Möglichkeit gibt, Führungsaufgaben zu übernehmen, und wenn die Unternehmen als gute Referenz für die zukünftige Karriere gelten. Auch die Unternehmenskultur und das soziale Umfeld sind den Studierenden wichtig: insbesondere ein freundliches Arbeitsumfeld sowie die Anerkennung von Leistung.

Automobilindustrie attraktivste Branche

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Und welche Branchen und Unternehmen liegen vorn? Die mit Abstand attraktivste Branche für die Studierenden ist die Automobilindustrie. Jeder dritte Studierende der wirtschaftsnahen Studienfächer würde gerne bei einem Automobilhersteller arbeiten. Der Grund ist ein einfacher: Die Autobauer bieten das, was sich die jungen Talente wünschen.

Sie stehen für ein gutes Gehalt, angenehme Arbeitsbedingungen und Sicherheit. Für Studierende der Wirtschaftswissenschaften ist im diesjährigen Ranking BMW der attraktivste Arbeitgeber. Auf den weiteren Plätzen folgen Audi, Porsche, Google und Volkswagen. Bei den angehenden Ingenieuren kann Audi seinen Spitzenplatz vom Vorjahr verteidigen und sich gegen BMW, Porsche, Volkswagen und Daimler/Mercedes-Benz durchsetzen, die die Plätze zwei bis fünf einnehmen.

Unternehmensberater nun auch interessant für Nachwuchsingenieure

Unternehmensberatungen waren bei den Studierenden der Wirtschaftswissenschaften schon immer populär. McKinsey konnte sich in den vergangenen acht Jahren stets unter den zwölf attraktivsten Unternehmen Deutschlands platzieren und erreicht mit dem achten Platz in diesem Jahr eine Platzierung in den Top Ten. Aber die Zeiten, in denen sich nur die angehenden Ökonomen von den Unternehmensberatungen angesprochen fühlten, sind vorbei. Die Unternehmensberater werden auch für angehende Ingenieure interessanter.

In deren Ranking rückt McKinsey in diesem Jahr um 13 Positionen vor und liegt nun auf Platz 28. Auch die Boston Consulting Group (BCG) macht einen großen Sprung nach vorn und erreicht Platz 39, eine Verbesserung um 33 Positionen. Mit den Unternehmensberatungen erwachsen für die Autobauer, die traditionellen Arbeitgeber der Nachwuchsingenieure, neue Konkurrenten. Der Kampf um Talente wird härter, und Arbeitgeber müssen noch mehr als in der Vergangenheit deutlich machen, was sie von den Wettbewerbern unterscheidet.

Pflicht, nicht Kür: der Aufbau einer Arbeitgebermarke

Aber genau an diesem Punkt gibt es erhebliche Defizite. Es ist zwar allgemein bekannt, dass es für den Erfolg eines Unternehmens ganz entscheidend ist, die richtigen Mitarbeiter zu gewinnen. Erstaunlich ist jedoch, dass viele Unternehmen keine wirkungsvolle Strategie haben, wie sie um die besten Talente konkurrieren können.

Häufig liegt das Problem darin, dass sich das Unternehmen nicht als Arbeitgebermarke profiliert hat. Dabei reduziert eine starke Arbeitgebermarke die Kosten bei Neueinstellungen um die Hälfte und senkt die Mitarbeiterfluktuation um mehr als ein Viertel. Der Aufbau einer Arbeitgebermarke ist schlicht eine gute Investition.


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