Unternehmen erkennen mehr und mehr, gemischte Führungsspitzen, sogenannte Mixed Leaderships, wichtig sind für den Unternehmenserfolg. Doch oft gibt es Probleme in der Kommunikation. 8 Tipps, um sie zu lösen.

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Mixed Leadership in Deutschen Unternehmen

Als ich vor einiger Zeit Beispiele zum Thema Mixed Leadership suchte, winkten viele Unternehmen ab: Offenbar war ihnen, selbst wenn sie Preise dafür gewonnen hatten, das Thema dann doch irgendwie zu heikel um damit an die Öffentlichkeit zu gehen.

Doch es zeigt sich zunehmend in vielen Beispielen und Studien: Wenn Frauen und Männer erfolgreich zusammenarbeiten, ist das auch langfristig für das Unternehmen besser.

Führungs-Teamarbeit auch für Unternehmen gut

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So hat eine Analyse der Unternehmensberatung Mckinsey unter allen börsennotierten Großunternehmen in Europa ergeben, dass Unternehmen mit den höchsten Anteil von Frauen in Führungspositionen einen um 48 Prozent höheren Gewinn als der jeweilige Branchendurchschnitt hatten.

Auch die Managementberatung Accenture hat die 358 größtem Unternehmen aus 24 Ländern Europas analysiert. Je höher der Anteil von Frauen in Führungspositionen mit Personalverantwortung war, desto höher auch der Gewinn.

Doch häufig beginnen die Probleme an anderer Stelle, etwa in der Kommunikation, und sind so banal, dass man sich an den Kopf fassen möchte.

Venus vs. Mars?

„Frauen sind von der Venus, Männer vom Mars“ titelte vor Jahren ein Bestseller, der sich genau dieses schwierigen Kommunikationsthemas annahm.

Doch auch wenn dieses Klischee den Sachverhalt arg zuspitzt, stimmt doch eines: Das Kommunikationsverhalten von Frauen und Männern ist oft unterschiedlich. Daraus resultieren viele Missverständnisse – gerade im Berufsalltag.

Frauen: Lieber indirekt

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Frauen sind in der Regel lieber indirekt als zu offen. Sie sind harmoniebedürftig und wollen ihr Gegenüber nicht verletzen. Daher halten sie ein deutliches, klares und direktes Verhalten oft für unhöflich.

Wenn Sie also etwas wollen, sagen sie das eher indirekt und vorsichtig – etwa „Vielleicht könnten wir…“ Und sie neigen dazu, ohne Not und unaufgefordert Ihre Unzulänglichkeiten zu betonen, etwa indem sie sagen „Zu dem Thema habe ich schon hundert Bücher gelesen, bin mir aber immer noch unsicher.“

Männer: Groteskes Selbstbewusstsein

Männer hingegen neigen dazu, mit manchmal grotesk erscheinendem Selbstbewusstsein durch ihren Führungsalltag zu gehen. Sie sind eher direkt und auf Wettbewerb eingestellt. Wenn ihnen beispielsweise jemand widerspricht, brechen sie schnell einen Machtkampf vom Zaun: „Was fällt dem ein? Dem zeig ich’s aber!“ sind die ersten Reaktionen.

Und sie haben keine Hemmungen, von „meiner Abteilung“ „meinem Laden“, oder „meinem Team“ zu reden für das „ich“ jemanden einstelle, selbst wenn bei näherem Hinsehen Einstellungsentscheidungen gar nicht von einer einzigen Person getroffen werden.

Höfliche Frauen

Die Probleme, die im Berufsalltag aus diesem Unterschied resultieren, sind oft ähnlich; Best of HR – Berufebilder.de®-Autorin Dr. Cornelia Topf hat sie in ihren mehr als zwanzig Jahren als Businesscoach in verschiedenen Firmen immer wieder erlebt: Vor allem die Frauen haben Probleme, sich im Job durchzusetzen.

„Frauen wollen oft höflich sein,“ erklärt die Managementtrainerin, die auch das Buch „Durchsetzungsfähigkeit für Frauen“ geschrieben hat. „Im Zweifelsfall wird das aber nur als höflich empfunden, wenn die Person vor mir das selbe Geschlecht wie ich hat und ich darum davon ausgehen kann, das sie ähnlich denkt, empfindet und handelt wie ich.“

Egoismus notwendig

Wenn Frau sich also durchsetzen will, muss sie klarer sagen, was sie will. Außerdem ist ein gewisses Maß an Egoismus notwendig, weiß Topf: „Verständnis für andere ist tendenziell gut und richtig“, sagt sie. Allerdings sollte „frau“ es nicht übertreiben: „Wer vor lauter Einfühlsamkeit mehr an die Bedürfnisse der anderen als an die eigenen denkt, schießt über das Ziel hinaus.“

Aber auch Männer müssten mehr auf die Bedürfnisse von Frauen achten, denn sie können durch diese neue Perspektiven gewinnen, rät die Managementtrainerin: „Männer und Frauen sollten an einem Strang ziehen, statt als Kontrahenten gegeneinander zu arbeiten. Und um die kommunikativen Differenzen zu beseitigen, ist Vertrauen nötig. Das muss man gemeinsam erarbeiten!“

8 Tipps für die Kommunikation

Männer verstehen Frauen nicht und umgekehrt – 8 Beispiele für kommunikative Missverständnisse, aus denen sich Tipps ableiten lassen, wie man/frau es in der jeweiligen Situation besser machen kann.

  1. Die Frau möchte ein gutes Arbeitsklima aufbauen oder sucht Bestätigung: „Ich bin mir nicht sicher, vielleicht ist es auch eine blöde Idee, aber findest Du nicht auch, wir sollten mal wieder ein Teammeeting einberufen?“ Männliche Kollegen und Chefs haben den Eindruck von Unterwürfigkeit und Unsicherheit.
  2. Die: Frau möchte Kompetenz darstellen ohne sich in den Vordergrund zu spielen: „Ich habe schon hundert Bücher zum Thema gelesen, bin mir aber immer noch unsicher.“ Der Mann denkt: „Wie, 100 Bücher gelesen und immer noch keine Ahnung – die rafft es nie“
  3. Die Frau möchte konstruktiv sein, ohne zu fordernd zu wirken: „Ich würde gerne ein Seminar zum Thema Verhandlungsführung besuchen. Wäre da noch ein Platz fei und was würde das kosten?“ Der Kollege denkt: „Die weiß ja nicht, was sie will“
  4. Die Frau lässt die Chefin raushängen: „Herr Dr. Müller, Sie gehen jetzt erst ins Zimmer 10 zu der OP – Vorbeitung, anschließend zu der Embolie in die 12 zur Nachsorge und dann überprüfen Sie die Medikation in 18.“ Die Frau denkt: „Hoffentlich ist er durch meinen Befehlston nicht verletzt!“ Der Mitarbeiter jedoch ist für die klare Anweisung dankbar!
  5. Der Mann möchte seine Kompetenzen betonen: „Meine Abteilung hat durch meine hervorragenden Führungsqualitäten diese schwierige Aufgabe mit Bravour gelöst“ Die Kollegin denkt: „So ein Angeber!“ Der Chef denkt: „Fähiger Mann!“
  6. Der Mann klärt die Rangordnung: „Lassen Sie mich mal machen, geben Sie mal her, ich bin da Experte!“ Der Mann denkt: „Boa ey, der hat es drauf.“ Die Frau empfindet das das wie einen Übergriff, Arroganz oder Aggression. Resultat sind Verteidigungshaltung und Abwehr.
  7. Der Mann tarnt Komplimente als verbale Angriffe: „Na, Sie gurgeln ja wohl auch mit Schotter!“ „Da stelle ich mich doch lieber vor den Kühlschrank. Da ist es ja immer noch wärmer als in Ihrer Nähe.“ Die Kollegin ist persönlich beleidigt! Der Mann denkt: „Wie gut der meine Stärken erkannt hat“
  8. Der Mann stellt sich in den Vordergrund: „Ich habe das Team zum Erfolg geführt“ statt „Das Team hat hervorragende Arbeit geleistet“. Männer sind tendenziell eher beeindruckt, Frauen empfinden das als Machtdemonstration und unangenehmes Auftrumpfen.


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