Mehr Erfolgserlebnisse?
Shop & Newsletter bieten sie Ihnen:
Beruflicher wie persönlicher Erfolg durch 12 Informations-Säulen sowie gratis Bonus-Tools von einem staatlich geförderten Verlag, beteiligt an EU-Programmen, engagiert für Klimaschutz und nachhaltiges Wohnen, ausgezeichnet mit dem Global Business Award als Publisher of the Year: Bücher, Magazine, Daten-Analyse. Print- und Onlinepublikationen sowie neuste Technik gehen dabei Hand in Hand – mit über 20 Jahren Erfahrung, Partnern wie dem Bundesbildungsministerium, Kunden wie Samsung, DELL, Telekom oder Hochschulen. Dahinter steht Simone Janson, referenziert in ARD, FAZ, ZEIT, WELT, Wikipedia.
Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Professor Dr. Niels van Quaquebeke (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 23.04.2024 • Zuerst veröffentlicht am 05.04.2012 • Bisher 4385 Leser, 1180 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Wir wollten ja mit Hilfe eines impliziten Assoziationstests herausfinden, ob Probanden nach Vorlage von Bildern bekannter weiblicher Führungskräfte Frauen ähnlich schnell mit Führung assoziieren wie Männer.
Tatsächlich assoziieren Frauen nach Vorlage von Bildern bekannter weiblicher Führungskräfte ihre Geschlechtsgenossinnen ähnlich schnell mit Führung wie Männer. Allerdings trat dieser Effekt stärker bei den Teilnehmerinnen auf, während bei den männlichen Teilnehmern keine signifikante Veränderung in der Reaktionszeit gefunden wurde.
Unsere Ergebnisse haben wir in der Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie A und O (Volume 54, Number 3 / 2010) ausführlicher erläutert.
Wir folgern aus diesem Ergebnis, dass die visuelle Darstellung von Frauen in Führungspositionen geeignet sein könnte, um Führungsprototypen zugunsten von Frauen zu verändern.
Auch wenn spezifische Geschlechtsunterschiede hinsichtlich der Intervention noch nicht abschließend geklärt sind, so weisen die vorliegenden Ergebnisse zumindest aus, dass die Methode für weibliche Rezipienten besonders geeignet sein könnte.
Trotz dieser möglichen Einschränkung der Wirksamkeit auf ein Geschlecht sind die Ergebnisse unseres Erachtens dennoch relevant für die Praxis, denn nicht nur entscheiden Frauen häufig auch über die Beförderung anderer Frauen, sondern sie entscheiden sich auch selbst für bestimmte Berufswege.
Bestehende Stereotypen wirken also nicht nur von außen auf den Karriereweg von Frauen, sondern Frauen selbst trauen sich Führungspositionen häufig nicht zu und neigen dazu, die eigene Leistung zu unterschätzen.
Powell und Butterfield stellten in diesem Zusammenhang die These auf, dass Personen, die den Eindruck haben, nicht mit dem bestehenden Stereotyp einer Führungskraft übereinzustimmen, auch eher davon absehen, diesen Karriereweg anzustreben.
Claude Steele hat zu dem dahinterliegenden Prozess den Begriff des Stereotype Threat geprägt. Personen, die über längere Zeit negativen Stereotypen über ihre Gruppe ausgesetzt sind, internalisieren diese Stereotypen und haben somit selbst das Gefühl, bestimmten Aufgaben nicht gewachsen zu sein.
Es ist daher wenig verwunderlich, dass Frauen, die sich über ihre weibliche Geschlechterrolle definieren, auch eher vor Führungsaufgaben zurückweichen. Dafür spricht auch eine aktuelle Untersuchung von Bosak und Sczesny.
Diese ergab, dass weibliche Studenten sich die Führungsrolle nach wie vor seltener zutrauen als ihre männlichen Kommilitonen. Interventionen wie die vorliegende könnten also Frauen von innen ermächtigen, Führungspositionen anzustreben oder zumindest nicht mehr als inkongruent zu erleben.
Unsere Empfehlung im Sinne einer Flankierung des Gleichbehandlungsgesetzes lautet somit, dass private und staatliche Organisationen, sollten sie an einer subtileren Forderung ihrer weiblichen Mitarbeiter interessiert sein, Frauen vermehrt in ihrer Unternehmenskommunikation in der Rolle der Führungskraft darstellen sollten.
Hier könnten zum Beispiel Firmenbroschüren, die Internetauftritte des Unternehmens oder Schulungsunterlagen genutzt werden. Frauen, so unsere Einschätzung, sollten hierbei nicht als Quotenfrauen salient werden, sondern selbstverständlich als Teil der Führungsetage des Unternehmens dargestellt werden.
Auch waren die Massenmedien gefragt, denn die Darstellung von Minderheiten in Massenmedien wurde in der Vergangenheit häufig als stark stereotypengeleitet kritisiert. In diesem Zusammenhang wäre es natürlich interessant gewesen, das prototypische Bild einer politischen Führungskraft vor und nach der Ernennung von Angela Merkel zur Kanzlerin zu betrachten.
Es steht zu vermuten, dass die Kanzlerschaft von Frau Merkel und ihre damit einhergehende Präsenz in den Medien einen deutlichen Einfluss auf das Bild von politischer Führung in Deutschland gehabt hat und weiterhin haben wird.
Im Sinne einer Schlussbetrachtung steht zu konstatieren, dass Frauenforderung nicht unbedingt per Quote verordnet werden muss. Unsere Ergebnisse legen nahe, dass auch subtilere Formen der Förderung Erfolg haben können.
Dennoch, der steinige Weg für Frauen zur Führungsposition, den Alice Eagly in ihrem Buch „Through the Labyrinth: The Truth About How Women Become Leaders, erschienen beim Center for Public Leadership“ treffend als Labyrinth bezeichnet, mag sich dadurch etwas ebnen, wohl aber nicht in eine Überholspur verwandeln – doch das ist er auch nicht für Männer.
Diesen Text als PDF erwerben (nur zur eigenen Nutzung ohne Weitergabe gemäß AGB): Bitte schicken Sie uns nach dem Kauf eine eMail mit gewünschten Titel an support@berufebilder.de, wir schicken das PDF dann umgehend zu. Sie können auch Text-Reihen erwerben.
4,99€Kaufen
Egal ob es um das Erreichen von Zielen, die persönliche Entwicklung oder berufliche Fragen geht: Mit dem individuellen Beratungstool, ds Buchkäufer 6 Monate lang kostenlos nutzen können, erhalten Sie einen kompetenten Begleiter, der Ihnen 24/7 interaktiv zur Verfügung steht. Für komplexere Themen bieten wir spezielle Service-Leistungen.
19,99€ / pro Monat Buchen
Bis zu 30 Lektionen mit je 4 Lernaufgaben + Abschlusslektion als PDF-Download. Bitte schicken Sie uns nach dem Kauf eine eMail mit gewünschten Titel an support@berufebilder.de. Alternativ stellen wir gerne Ihren Kurs für Sie zusammen oder bieten Ihnen einen persönlichen regelmäßigen eMail-Kurs – alle weiteren Informationen!
29,99€Kaufen
Falls unser Shop Ihnen nicht Ihr Wunschthema bietet: Wir stellen gerne ein Buch nach Ihren Wünschen zusammen und liefern in einem Format Ihrer Wahl. Bitte schreiben Sie uns nach dem Kauf unter support@berufebilder.de
79,99€Kaufen
Prof. Dr. Niels Van Quaquebeke Professor für Leadership and Organizational Behavior an die Kühne Logistics University. Im Jahr 2012 wurde er zudem von Bucerius Law School als Fellow für Führungs- und Organisationsfragen ernannt. Zuvor war er zehn Jahre Leiter der interdisziplinären Forschungsgruppe RespectResearchGroup und vier Jahre Professor am Erasmus Centre for Leadership Studies der Rotterdam School of Management.Als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes hat Prof. Dr. Niels Van Quaquebeke Psychologie und Neurologie studiert und zu „Führung und Respekt“ promoviert. Er arbeitete drei Jahre in den Neuen Medien und später in strategischer unternehmensberatender Tätigkeit. Alle Texte von Professor Dr. Niels van Quaquebeke.
Serie & Studie: Frauenquote für die Vorbildfunktion? Ergebnis: Was Unternehmen & Medien tun…
Serie & Studie: Frauenquote für die Vorbildfunktion? Ergebnis: Was Unternehmen & Medien tun könn…
Schreiben Sie einen Kommentar