Die Janson Pressgroup bietet als staatlich geförderter Verlag Bücher & Magazine unter den Marken Best of HR – Berufebilder.de® , die auch Partner des Bundesbildungsministeriums ist, sowie der im Rahmen eines EU-geförderten Projektes vorgestellten Marke Travel2s.de, die Teil des Redaktions-Netzwerks Tourismus ist. Dahinter steht Simone Janson, referenziert in ARD, FAZ, ZEIT, WELT, Wikipedia.
Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Tom Diesbrock (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 24.05.2024 • Zuerst veröffentlicht am 18.09.2012 • Bisher 7395 Leser, 1806 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Menschen sind sehr kreativ im Ausreden finden: Zum Beispiel, indem Sie anerkennen, dass das eigene Pferd tot und es generell möglich ist, sich aktiv um ein lebendigeres Pferd zu bemühen. Mit einer klitzekleinen Einschränkung: Das gilt selbstverständlich nur für andere Menschen!
Dabei könnte es doch so einfach sein: Wenn ich nämlich nicht mehr an der Tatsache vorbeisehen kann, dass andere wirklich mit ihrem Beruf zufrieden sind, könnte ich sie mir zum Vorbild nehmen und versuchen, das selbe für mich zu erreichen. In der Praxis sieht das dann so aus:
„Ich sehe ein, dass mein Job ein Auslaufmodell ist. Ich akzeptiere auch die Tatsache, dass Menschen sich Jobmodelle schaffen können, die ihnen Spaß und vielleicht sogar Erfüllung bringen. Aber das hat überhaupt nichts mit mir zu tun, denn ich habe mit Sicherheit diese Chancen nicht!“
Wenn ich jemanden mit einem leckeren Eisbecher sehe, liegt es doch auf der Hand, mich umzuschauen, wo die nächste Eisdiele ist. Warum sollte man mir dort kein Eis verkaufen? Aber auch hier bietet sich ein Ausweg an, mögliche Veränderungen zu vermeiden:
Ich erkläre mir und anderen ganz einfach, dass meine Ausgangslage eine viel schlechtere ist. Andere mögen ihren Traumberuf finden – aber die sind ja sicherlich kreativer, mutiger, jünger, finanziell unabhängiger, besser ausgebildet, stärker, intelligenter, gebildeter,… als ich. Oder sie haben keine Verantwortung oder einen Beruf, in dem das geht. Ich nicht!
Ich erlebe oft Menschen, die sich auf diese Weise davor schützen, aktiv zu werden. Meist versuchen sie zuerst, die Möglichkeit einer beruflichen Neuorientierung generell abzustreiten.
Ein Klassiker: „In meinem Alter geht das nicht mehr.“ Wenn ich darauf mit Beispielen von ähnlich alten Menschen antworte, denen dies sehr wohl gelungen ist, kommt dann: „Ja, aber bei dem ist es doch etwas ganz anderes.“
Viele Leute investieren viel Energie und Kreativität, um Argumente für ihre Selbstbeausnahmung zu finden. Würden sie damit nach Möglichkeiten einer Neuorientierung suchen, wären sie bestimmt schon ein ganzes Stück weiter.
Der „Nutzen“ dieser Strategie liegt darin, dass ich auf diese Weise jedes noch so gute Beispiel für mich persönlich entwerte und ungültig mache. Und ich stabilisiere damit ein Selbstbild, das man sehr kurz beschreiben könnte mit: „Ich bin nicht genug.“
Wie jedes Vermeidungsverhalten hat diese Strategie die Tendenz, sich immer wieder selbst zu bestätigen und damit zu stabilisieren: Wenn ich mir immer wieder einrede, weniger Chancen als andere zu haben, und deshalb nichts an meiner Situation ändere, kann das Resultat nur sein: Alles bleibt, wie es ist.
Und dies bestätigt mir, dass ich ja anscheinend Recht habe, wenn ich mir so wenig zutraue. „Ich sitze noch immer auf meinem toten Pferd? Das beweist doch, dass es für mich kein lebendigeres gibt.“ Willkommen im Teufelskreis!
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ob wir uns erfolgreich beruflich verändern oder nicht, liegt in meinen Augen an vielen Faktoren und nicht ausschließlich an einem positiven Selbstbild!
Es gibt ja so einige Propheten des positiven Denkens, die uns glauben machen wollen, dass jeder Mensch jedes Ziel erreichen kann – er müsse es nur stark genug wollen. Ich halte dies für gefährlichen Unsinn, weil es etwas sehr Komplexes auf eine schlichte Frage des Glaubens reduziert.
Ich denke nicht, dass die Welt für uns alle gleich große Chancen bietet. Ein Fünfzehnjähriger hat beispielsweise deutlich bessere Chancen, in diesem Leben Astronaut zu werden, als jemand wie ich in der Lebensmitte.
Aber selbst wenn wir alle die gleichen optimalen Ausgangsbedingungen und Fähigkeiten hätten, wären unsere beruflichen Erfolge wahrscheinlich sehr unterschiedlich, solange sich unser Selbstbild unterscheidet.
Der Glaube an die eigenen Möglichkeiten ist ein sehr wichtiger Erfolgsfaktor! Sieht man sich die Biografien beruflich erfolgreicher Menschen an, stellt man fest, dass deren Ausgangsbedingungen nicht unbedingt optimal waren. Aber fast immer zeigten sie ein hohes Maß an Begeisterung und Optimismus und hatten ein klares Ziel vor Augen.
Wenn ich glaube, dass ich nicht in jeder Hinsicht ganz vorn bin, dass mein Profil Schwächen und Defizite aufweist, mag das nicht nur Einbildung sein. Es wird immer Menschen geben, die mir in einigen Aspekten voraus sind. Okay.
Aber dass ich gar nicht erreichen kann, was andere sich geschaffen haben, klingt doch nicht wirklich überzeugend. Wenn ich mich dabei beobachte, dass ich sehr pauschal und schwarz-weiß über mich und meine Möglichkeiten denke, und ich anscheinend immer die ganz schlechten Karten habe, muss meine Wahr- nehmung doch verzerrt sein, oder?
Leider erkennen wir bei anderen Menschen sehr viel leichter als bei uns selbst, wenn sie sich und ihre Möglichkeiten kleinreden. Denken Sie manchmal, dass Sie sich niemals so viel berufliche Erfüllung schaffen können wie andere Menschen aus Ihrem Bekanntenkreis?
Diesen Text als PDF erwerben (nur zur eigenen Nutzung ohne Weitergabe gemäß AGB): Bitte schicken Sie uns nach dem Kauf eine eMail mit gewünschten Titel an support@berufebilder.de, wir schicken das PDF dann umgehend zu. Sie können auch Text-Reihen erwerben.
4,99€Kaufen
Egal ob es um das Erreichen von Zielen, die persönliche Entwicklung oder berufliche Fragen geht: Mit dem individuellen Beratungstool, ds Buchkäufer 6 Monate lang kostenlos nutzen können, erhalten Sie einen kompetenten Begleiter, der Ihnen 24/7 interaktiv zur Verfügung steht. Für komplexere Themen bieten wir spezielle Service-Leistungen.
19,99€ / pro Monat Buchen
Bis zu 30 Lektionen mit je 4 Lernaufgaben + Abschlusslektion als PDF-Download. Bitte schicken Sie uns nach dem Kauf eine eMail mit gewünschten Titel an support@berufebilder.de. Alternativ stellen wir gerne Ihren Kurs für Sie zusammen oder bieten Ihnen einen persönlichen regelmäßigen eMail-Kurs – alle weiteren Informationen!
29,99€Kaufen
Falls unser Shop Ihnen nicht Ihr Wunschthema bietet: Wir stellen gerne ein Buch nach Ihren Wünschen zusammen und liefern in einem Format Ihrer Wahl. Bitte schreiben Sie uns nach dem Kauf unter support@berufebilder.de
79,99€Kaufen
Tom Diesbrock ist Psychologe, Berater, Teamentwickler und Buchautor.Tom Diesbrock hat selbst eine kurvenreiche Karriere hinter sich: Angefangen mit einem Medizinstudium über die Arbeit in einem Musikprojekt und als Fotoredakteur, studierte er Psychologie und gründete eine Praxis für Psychotherapie. Heute arbeitet er in Hamburg als Coach und psychologischer Berater. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Begleitung von Menschen bei ihrer beruflichen Neuorientierung. Sein Buch „Ihr Pferd ist tot? Steigen Sie ab!“ wurde in mehrere Sprachen übersetzt, im Oktober erscheint sein neues Buch „Jetzt mal Butter bei die Fische!“. Mehr Informationen unter tomdiesbrock.de Alle Texte von Tom Diesbrock.
Ich möchte Sie mit meinem Kommentar ermutigen, dass Sie weiterhin Ihre großartige Arbeit fortsetzen, haben Sie einen schönen Morgen!
Wirklich ein fabelhafter Beitrag!
Danke
[…] 10 Gründe, ein totes Pferd zu reiten: 4. Füchse, Trauben & andere kreative Ausreden […]
Schreiben Sie einen Kommentar