Social Media ist Teil des Alltags – das lässt sich nicht abstreiten. Wir müssen lernen, damit sinnvoll umzugehen. Wie können wir es für ein aktives, soziales Leben nutzen?

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Social Media – Love it or hate it?

Love it or hate it – das ist wohl die allgemeine Einstellung zu Social Media und speziell zu Social Media Marketing. Während die einen es als ideales Arbeitswerkzeug, z.B. fürs Projektmanagement oder Online-Marketing preisen, warnen die anderen vor Datenschutz– und Sicherheitslücken.

Auch auf Best of HR – Berufebilder.de® erschienen im Laufe der Zeit zahlreiche Diskussionsbeiträge, die wahlweise entweder den Tod von Social Media ausriefen oder das Scheitern der Social Media Enthusiasten beklagten, um nur zwei zu nennen. In anderen Medien hingegen freut man sich, dass Social Media endlich im Alltag der wunderbaren Webnormalität angekommen sei oder stellt gar fest, dass nun jeder zum Marketeer seiner Selbst wird.

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Und unbestreitbar kann Social Media ein mächtiges Arbeitswerkzeug sein und die eigene Produktivität verbessern. Gerade auch im Marketing. Vorausgesetzt, man beachtet ein paar grundlegende Dinge. Social Media bietet also eine Menge Chancen, die eigene Online-Sichtbarkeit zu erhöhen und damit seine Reputation zu verbessern.

Ja was denn nun? Wie sieht die Zukunft der Sozialen Kommunikation denn nun Wirklich aus? Eine passende Antwort hat die Best of HR – Berufebilder.de®-Autorin und Social Media Beraterin Katharina Antonia Heder parat, wenn sie feststellt, dass wir in Social Media weder angekommen noch nicht angekommen sind, sondern uns mitten im Digitalen Wandel befinden. Und sie macht klar, dass es bei Social Media nicht um Tools und Marketing, sondern um den Menschen geht:

„Ebenso sprechen wir immer noch von Kanälen. Ursprünglich abgeleitet kommt dies von Werbe- oder Kommunikationskanälen. Social Media insbesondere Social Networks sind aber nur begrenzt Kanäle. Sie sind Austausch, Interaktion und Ort der medialen Zusammenkunft von Menschen gleicher Interessen… All diese Beobachtungen zeugen letztlich von einem Umstand: Wir sind weder angekommen noch nicht angekommen. Wir sind in einem Wandel begriffen, dessen Anfang Viele von uns verpasst haben und dessen Ende selbst in gut digitalisierten Gesellschaften noch nicht erreicht ist.“

Die Nabelschau der deutschen Social Media-Szene

Doch wohin geht die Social-Media-Reise? Vielleicht dahin, dass wir uns weniger hinter dem Computer und Tools verschanzen bzw. am Smartphone kleben, sondern Social Media aktiv und eben sozial leben.

Insgesamt greift es jedenfalls zu kurz, sich ständig über Social Media, das Internet oder Online-Marketing zu ärgern. Während die deutsche Social Media Szene Nabelschau betreibt, zeigt ein Belgier, wie eine Zukunft aussehen könnte, in der wir Social Media nicht einfach nur am Computer machen, sondern aktiv leben.

Social Media aktiv leben – so geht es

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Bjorn Troch ist drei Jahre um die Welt gereist. Spannend ist vor allem, dass er seine Reiseziele und damit sein Leben in diesen drei Jahren maßgeblich von seinen Social Media Followern bestimmen ließ. 15.000 hat er davon mittlerweile, insgesamt erreicht er 50.000 Menschen jeden Monat. Und die gaben ihm Tipps für die Reise, luden ihn ein, unterstützen ihn, stellten ihm Aufgaben, vermittelten ihm Jobs und Sponsoren. Sein erstaunliches Konzept stellt er auf seiner Seite und in diesem Video vor.

Das Besondere an der Idee: Troch bezieht die Menschen auch aktiv mit ein – z.B. radelte er mit einem Tandem 5 Monate lang 5000 Kilometer durch Asien und nahm immer irgendjemanden mit. Bewusst hat er dabei auf Bloggen, aktive Eigen-PR oder die gezielte Suche nach Sponsoren verzichtet: „Ich wollte nicht über Suchmaschinen gefunden werden, sondern zeigen, dass es funktioniert, alles über Empfehlungen zu machen. Ein Kontakt führt immer zum nächsten“, erklärt er. Dieses Netzwerk aufzubauen, braucht natürlich Zeit: „Social Media ist ein Marathon, aber viele Leute versuchen zu Sprinten“, sagt Bjorn.

Soziales Leben auch zu Hause

Immer wieder, zwischendurch, wird Bjorn auch sesshaft, er lebt dann z.B. in Berlin. Sein Social-Konzept führt er auch hier fort: So geht er immer gerne alleine weg, um neue Leute kennenzulernen und zu sehen was passiert. Er habe aufgehört zu planen, stellt Bjorn fest. Und beklagt, dass viele Menschen zu viel Zeit mit einem Smartphone verbringen

„Meines ist gerade kaputt gegangen – und ich lebe jetzt soviel ruhiger. Die Leute sollten viel mehr miteinander reden, auch mit fremden Menschen, z.B. in der Bahn; weg vom I-Phone hin zum We-Phone.“

8 Tipps, um Social Media aktiv sozial und sinnvoll zu nutzen

Social Media bietet also erheblich Chancen, das eigene Leben besser, schöner und kommunikativer zu gestalten. Daneben gibt es natürlich auch die Risiken. 8 Tipps im Überblick.

  1. Reputationsmanagement: Das eigene Image und die Reputation im Internet lässt sich zwar nicht kontrollieren, aber aktiv positiv beeinflussen. Wichtig, dass man es richtig macht und am Ball bleibt – z.B. indem man Social Media Kanäle beantwortet.
  2. Sich menschlich zeigen: Social Media bietet jedem eine gute Chance, sich selbst als Individuum und und Persönlichkeit und nicht nur als anonymes Mitglied der Masse zu zeigen. Und auch Unternehmen können sich hier mit ihrer gesamten Unternehmenskultur als menschliche Organisation zu zeigen, weg vom anonymen Negativ-Image. Allerdings fängt diese Präsentation nicht erst mit Facebook an, sondern mit der richtigen Intention.
  3. Vertrauen aufbauen: Märkte sind Gespräche. Wie auf dem Dorfplatz, ein virtueller Dorfplatz sozusagen. Durch kennenlernen entsteht Vertrauen. Kein Wunder, dass sogar immer mehr Geschäfte sowie Stellenbesetzungen über Social Media abgewickelt werden, meist mittels Empfehlungen, die Vertrauen voraussetzen.
  4. Andere Menschen besser kennenlernen: Social Media hilft, auch virtuelle Kontakte besser kennenzulernen. Das gilt übrigens auch für Unternehmen: Durch den Dialog mit Kunden und Bewerbern können diese besser einschätzen, was die Zielgruppe will und auch erwartet.
  5. Jedem Topf sein Deckel: Da Social Media individuell ist und auf Empfehlungsbasis funktioniert, hilft es, die richtigen, genau passenden Menschen für ein Vorhaben zu finden.
  6. Innovation: Social Media ist nicht zuletzt auch ein innovatives Medium: Wir alle können durch die Vernetzung schneller auf Veränderungen und technische Neuerungen reagieren – sei es, weil wir durch unser Empfehlungsnetzwerk schneller passende Kontakte finden oder auf die Wünsche anderer Menschen reagieren können.
  7. Die eigene Meinung sagen, Themen setzen: Niemand, der zu einem Thema etwas sagen möchte, ist noch auf Pressearbeit und Journalisten angewiesen, sondern kann selbst Themen auf die Agenda setzten und eigenständig auf Meldungen und Diskussionsbeiträge reagieren – z.B. gerade auch in Blogs.
  8. Eigenes Profil entwickeln: Wichtig ist, dass man im Netz nicht jedem Trend hinterherhechelt, sondern ein eigenes Profil entwickelt, das auch für die eigene Persönlichkeit steht. Das setzt die panikfreie Auseinandersetzung mit dem Thema Social Media voraus – und auch das Bewusstsein dafür, dass diese Panik manchmal künstlich geschürt wird.


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