Mehr Erfolgserlebnisse?
Shop & Newsletter bieten sie Ihnen:
Beruflicher wie persönlicher Erfolg durch 12 Informations-Säulen sowie gratis Bonus-Tools von einem staatlich geförderten Verlag, beteiligt an EU-Programmen, engagiert für Klimaschutz und nachhaltiges Wohnen, ausgezeichnet mit dem Global Business Award als Publisher of the Year: Bücher, Magazine, Daten-Analyse. Print- und Onlinepublikationen sowie neuste Technik gehen dabei Hand in Hand – mit über 20 Jahren Erfahrung, Partnern wie dem Bundesbildungsministerium, Kunden wie Samsung, DELL, Telekom oder Hochschulen. Dahinter steht Simone Janson, referenziert in ARD, FAZ, ZEIT, WELT, Wikipedia.
Offenlegung & Urheberrechte: Bildrechte bei Reto Klar.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 14.01.2015 • Zuerst veröffentlicht am 14.01.2015 • Bisher 4285 Leser, 1180 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Sascha Lobo prägte einst mit seinem Buch „Wir nennen es Arbeit“ das Lebensgefühl einer ganzen Generation: Die Digitale Boheme wollte frei und selbstbestimmt arbeiten. Letzte Woche erklärte Lobo indirekt das Scheitern dieser Idee.
Das Interview, das Lobo vergangene Woche in der Frankfurter Rundschau gab, drehte sich eigentlich um ein ganz anderes Thema:
Den von Lobo so genannten Plattformkapitalismus von Diensten wie Uber oder Airbnb, gemeinhin als Sharing-Economy bezeichnet. Doch dann zog es mir schlicht die Schuhe aus…
Dabei attestierte er den Damen und Herren aus dem Silicon Valley, wie schon die britische Wochenzeitschrift „The Economist“, ein waschechtes Arschlochproblem:
Viel von der disruptiven Kraft, die die Gesellschaft voranbringen könnte, wird von solchen Unternehmen ins Bösartige und ins Destruktive verkehrt. Da gibt es eine Unerbittlichkeit und Arroganz, die sehr, sehr schädlich ist.
Soweit, so schön. Das wirklich interessante an diesem Beitrag sagt Lobo jedoch an anderer Stelle – und zwar eher indirekt:
So fordert er nämlich, die sozialen Sicherungssysteme auch auf Selbständige auszudehnen: Vorstellbar ist ein Mindestlohn für Selbstständige. Ich kann mir auch ein bestimmtes Basis-Set an sozialer Absicherung für Selbstständige vorstellen, das dann zum Teil durch die Auftraggeber abgedeckt werden müsste.
Nun ist diese Idee eigentlich ein alter Hut. Die Gewerkschaft Verdi z.B. fordert das bereits seit Jahren. Im Rahmen der leider nur auf einige Berufsgruppen beschränkten Künstlersozialversicherung ist dieses Prinzip sogar bereits verwirklicht worden.
Leider ist unsere Bürokratie offenbar überhaupt nicht darauf ausgelegt, zu kontrollieren, welche Auftraggeber Selbständige haben. Für Finanzamt oder Sozialversicherung gibt es größere Unternehmen, am besten mit vielen Mitarbeitern, und es gibt Angestellte. Mit allem dazwischen hat die Bürokratie Probleme, das merkt man am Begriff des Scheinselbständigen sehr deutlich.
Es entbehrt nicht nicht einer gewissen Ironie, dass nun Ausgerechnet Sascha Lobo als Erfinder der Digitalen Boheme jetzt deren Absicherung fordert – und das, nachdem wir vor kurzem kräftig gegen von der Leyens Zwangs-Rentenversicherungspläne für Selbständige petitiert haben.
Denn mit seiner Idee von der selbstbestimmten Arbeit hat Lobo – vielleicht auch unfreiwillig – den Weg bereitet dafür, das Selbstausbeutung unter den jungen Selbständigen vielleicht sogar als „chic“ gilt. Und nun ruft er, übrigens wie die Banken in der Finanzkrise, nach dem Staat.
Den Unterschied erklärt Lobo in dem Interview selbst und zeigt damit die Gefahren seiner eigenen Boheme-Idee auf.
Ich als Arbeitnehmer muss mir diese Flexibilität aussuchen können. 30 Stunden innerhalb von 48 Stunden zu arbeiten, kann mal eine interessante Erfahrung sein. Es hört sich für mich aber eher nach dem 19. Jahrhundert an, dem späten Manchester-Kapitalismus. Das ist nicht die Art und Weise, wie man regelmäßig sein Leben leben möchte, und zwar, so würde ich meinen, unabhängig davon, welche Arbeit man hat. Insofern ist eine Flexibilisierung zunächst etwas Gutes, birgt aber das große Gefahrenpotenzial, die Arbeitnehmer als Verschiebemasse zu missbrauchen.
Insofern war die Idee von der digitalen Selbstbestimmung vielleicht ein wenig naiv und ich gratuliere Herrn Lobo dazu, dass er nun in der Realität angekommen scheint.
Diesen Text als PDF erwerben (nur zur eigenen Nutzung ohne Weitergabe gemäß AGB): Bitte schicken Sie uns nach dem Kauf eine eMail mit gewünschten Titel an support@berufebilder.de, wir schicken das PDF dann umgehend zu. Sie können auch Text-Reihen erwerben.
4,99€Kaufen
Egal ob es um das Erreichen von Zielen, die persönliche Entwicklung oder berufliche Fragen geht: Mit dem individuellen Beratungstool, ds Buchkäufer 6 Monate lang kostenlos nutzen können, erhalten Sie einen kompetenten Begleiter, der Ihnen 24/7 interaktiv zur Verfügung steht. Für komplexere Themen bieten wir spezielle Service-Leistungen.
19,99€ / pro Monat Buchen
Bis zu 30 Lektionen mit je 4 Lernaufgaben + Abschlusslektion als PDF-Download. Bitte schicken Sie uns nach dem Kauf eine eMail mit gewünschten Titel an support@berufebilder.de. Alternativ stellen wir gerne Ihren Kurs für Sie zusammen oder bieten Ihnen einen persönlichen regelmäßigen eMail-Kurs – alle weiteren Informationen!
29,99€Kaufen
Falls unser Shop Ihnen nicht Ihr Wunschthema bietet: Wir stellen gerne ein Buch nach Ihren Wünschen zusammen und liefern in einem Format Ihrer Wahl. Bitte schreiben Sie uns nach dem Kauf unter support@berufebilder.de
79,99€Kaufen
Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
@Berufebilder über @saschalobo und die Abkehr der Idee neuer Arbeit.. – Spannender BeitragHKuKFyL1Gm
#mustread Beitrag v @SimoneJanson bei @berufebilder zu d Aussagen v #Lobo und der Digitalen Boheme – Spannender BeitragCWlAllzAFD #wirnennenesarbeit
Schreiben Sie einen Kommentar