Viele Eltern empfehlen ihrem Nachwuchs, der kurz vorm Schulabschluss noch etwas orientierungslos den beruflichen Möglichkeiten gegenübersteht, eine Bewerbung beim öffentlichen Dienst. Die Laufbahn hat viele Vor-, aber auch Nachteile.

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Beamtenlaufbahn – warum ist sie interessant?

Nicht wenige Eltern wünschen sich für Ihre Kinder einen sicheren Job in einem Beamtenverhältnis. Beamte sind nach wie vor eine Personengruppe, welcher auf der einen Seite eine gewisse Häme entgegenschlägt. Auf der anderen Seite wird mit Neid reagiert, wenn Beamte sich (außerhalb der Behörden) zu erkennen geben. Woher kommt diese Ambivalenz?

Beamte sind keine Angestellten, sondern eine spezielle Berufsgruppe. Verankert im öffentlichen Dienst (öD), nehmen sie auf der einen Seite besondere Aufgaben wahr. Andererseits unterliegen Beamte auch speziellen Vorgaben und Regeln, welche sie zum Teil sehr deutlich von den Angestellten im öffentlichen Dienst unterscheiden.

Aufgabenbereiche für Beamte

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Der Begriff und die Funktion des Beamtentums ist übrigens keine moderne Erfindung. Vertreter des Staatswesens mit besonderen Aufgaben und Befugnissen hat es bereits in der Antike gegeben. Und bereits damals galt für die Berufsbeamten, was auch heute noch Bestand hat: Der Staat als Dienstherr übernimmt eine besondere Fürsorge – oft sogar ein Leben lang.

Berufsbeamte, die dem heutigen Bild ähneln, sind im 18. beziehungsweise im 19. Jahrhundert entstanden. Bis dahin waren es in Deutschland nicht selten Vertreter des Adels, die dem Staat (oft aber auch den eigenen Interessen) dienten. Im 19. Jahrhundert wurde die Stellung des Berufsbeamten als Diener des Staats schließlich gesetzlich festgehalten. Seitdem sind Beamte eine wichtige Berufsgruppe, derer sich Bund und Länder zur Erfüllung und Durchführung hoheitlicher Aufgaben bedienen.

Was macht Beamte aus?

Was genau macht aber den Beamtenstatus aus? Beamte können unterschiedlich definiert werden – und zwar vom

Standpunkt aus.

Allgemein verbindet Beamte jedoch ein gewisser Rahmen, in dem sich das Beamtenverhältnis bewegt. Sie stehen in einem Dienst- und Treueverhältnis zu ihrem Dienstherrn. Letzterer beschränkt sich nicht nur auf den Bund.

Einsatz von Beamten?

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Beamte werden heute von:

eingesetzt. Zu diesen Körperschaften können Stiftungen, Universitäten oder berufsständischen Kammern gehören.

Beamte werden heute in ganz unterschiedlichen Bereichen eingesetzt. Allgemein sind sie als Amtsträger in Behörden anzutreffen, aber auch im Vollzugsdienst (Stichwort Polizei) oder im Strafvollzug. Der Polizeiberuf ist ein großer Bereich, in dem Beamte eingesetzt werden. Hier erwartet der Staat eine besondere Treue.

Gerade auf Landesebene können Beamte auch im Rahmen der Schulen als Lehrer in Erscheinung treten. Aber auch in privatrechtlichen Unternehmen kann ein Beamter eingesetzt werden – sofern eine entsprechende Zuweisung (Abordnung) vorliegt. Ausschlaggebend hierfür ist unter anderem § 20 Beamtenstatusgesetz. Nötig wurde dies unter anderem durch die Privatisierung verschiedener Staatsbetriebe.

Laufbahn und Einstiegsmöglichkeiten für Beamte

Grundsätzlich wird bei den Beamten zwischen vier Laufbahngruppen unterschieden, dem:

Dienst.

Übrigens: Soldaten und Richter sind zwar ebenfalls Staatsdiener, bilden im öffentlichen Dienst aber jeweils eigene Berufsgruppen.

Statt des direkten Einstiegs durch eine Ausbildung beim Staat oder der klassischen Beamtenlaufbahn gibt es auch Möglichkeiten für Quereinsteiger aus anderen Bereichen. So sind derzeit etwa IT-Fachleute besonders gefragt und haben die Möglichkeit auf eine gesicherte Beamtenstelle in einer Behörde.

4 Vorteile für Beamte

Beamte unterliegen einem Treueverhältnis gegenüber dem Dienstherrn, welches einige Beschränkungen mit sich bringt – etwa beim Thema Streikrecht. Warum sich auf diese Einschränkung einlassen? Der Beamtenstatus hat einige Vorteile. Bevor diese allerdings in Anspruch genommen werden, sind einige Hürden zu überwinden. Hintergrund: Um in die Stellung eines Beamten berufen zu werden, sind sowohl

nachzuweisen. Befähigung bedeutet, dass Anwärter gewisse Voraussetzungen in Bezug auf Bildung (Abschluss) und Laufbahnprüfungen abgeschlossen haben.

  1. Ernennung auf Lebenszeit : Beamtenanwärter erhalten in der Ausbildung die Bezeichnung Beamter auf Widerruf, anschließend sind sie Beamte auf Probe. Sofern alle Erfordernisse erfüllt sind, kann eine Berufung zum Beamten auf Lebenszeit (BaL) erfolgen. Dies ist tatsächlich wörtlich zu verstehen. Aus einem solchen Beamtenverhältnis kann nur ausgeschieden werden durch Tod, Fehlverhalten im Sinne einer rechtskräftigen Verurteilung, dem Verlust der Staatsbürgerschaft oder auf eigenen Wunsch. Damit ist ein Beamter in dieser Stellung de facto unkündbar. Zu einem Verlust des Beamtenstatus kann natürlich auch ein schweres Dienstvergehen (etwa Bestechlichkeit) führen.
  2. Krankenfürsorge : Beamte stellen sich in den Dienst des Staates/der öffentlichen Verwaltung und verzichten auf arbeitnehmertypische Rechte. Dieses besondere Treueverhältnis wird auf der einen Seite mit Vorzügen wie der Ernennung auf Lebenszeit honoriert. Auf der anderen Seite übernimmt der Dienstherr auch eine besondere Fürsorge im Krankheitsfall. Die sogenannte Beihilfe erstattet Krankheitskosten (allgemein bis zur Hälfte der entstandenen Kosten). Daher muss der Beamte nur noch die Restkosten absichern. Hierfür existieren spezielle Tarife in der privaten Krankenversicherung (PKV). Allerdings ist diese Krankheitskostenfürsorge ein zweischneidiges Schwert, da in der PKV keine Familienversicherung existiert. Auch wenn Nachwuchs einen Anspruch auf Beihilfe hat, sollten sich Beamte sehr genau überlegen, welchen Weg sie in diesem Zusammenhang letzten Endes einschlagen.
  3. Finanzen im Alter : Eine sehr großer Vorteil im Vergleich zu Beschäftigten ist die Stellung im Alter. Statt einer Rente erhalten Beamte ein Ruhegehalt. Die Bezüge richten sich nach den Bruttoeinkünften der letzten zwei Dienstjahre und liegen meist bei etwa 70 Prozent. Damit erreichen Beamte eine deutlich höhere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit im Alter.
  4. Bessere Position für Finanzierungen : Dass Beamte eine gewisse Sonderstellung innehaben, wirkt sich auch im Alltag aus. So werden Staatsdiener von Banken bei der Kreditvergabe – aufgrund der komfortablen Situation im Hinblick auf Einkommen und Kündigungsrahmen – mit gewissen Vorteilen bedacht. Das niedrigere Risiko in Bezug auf die Arbeitsplatzsicherheit sorgt dafür, dass Kredite zu sehr günstigen Konditionen vergeben werden können. Ob im Alter oder bei Finanzen – der Beamtenstatus kann einem viele Vorteile bringen. Allerdings sollte hier noch mehr auf unseriöse Angebote geachtet werden. Denn spezielle Kredite für Beamte existieren faktisch nicht. Mit entsprechenden Schlagworten werden meist reißerische Werbeanzeigen geschaltet. Auch Beamte sollten sich bei der Suche nach einem Darlehen nach einem vertrauenswürdigen Partner umsehen.

4 Nachteile des Beamtenstatus

In Deutschland gibt es derzeit (2018) laut Deutschem Beamtenbund rund 1,84 Millionen Beamte. 1,84 Millionen, die sich auf der Sonnenseite wiederfanden. Die Vorteile des Beamtenstatus sind nicht von der Hand zu weisen. Wer sich nach der Schule für eine Ausbildung und den Start in eine Beamtenkarriere oder als Quereinsteiger dafür interessiert, darf aber auch die Nachteile nicht ausblenden.

Es gibt einige Punkte, welche jedem Anwärter klar sein müssen. Denn die Fürsorge des Dienstherrn gibt es nur im Tausch für das besondere Treueverhältnis. Was ist unter diesem Zusammenhang zu verstehen?

  1. Imageproblem:  Die öffentliche Verwaltung ist langsam, ineffizient und macht Fehler. Das Image der Beamten ist nicht das Beste. Dieser Punkt muss einfach klar sein. Teile der Bevölkerung halten den Beamtenstatus für Geldverschwendung und würden die öffentliche Verwaltung in dieser Form sogar gern abschaffen.
  2. Stress/Belastung : Freitag ab eins macht jeder seins – dieser Spruch wird gern für die Arbeitsmoral von Beamten benutzt. Allerdings heißt dies nicht, dass Beamte nicht Stresssituationen ausgesetzt sind. Im Gegenteil, Analysen von Krankenkassen deuten darauf hin, dass Beamte durchaus hohen Belastungen ausgesetzt sind und häufig aufgrund Dienstunfähigkeit ausscheiden.
  3. Weniger Arbeitnehmerrechte:  Beschäftigte dürfen die Arbeit niederlegen, um ihren Forderung Nachdruck zu verleihen. Beamte können sich nicht auf diese Recht berufen. Erst kürzlich hat das Bundesverfassungsgericht dieses Streikverbot bestätigt (ein fundamentales Recht der Beschäftigten).
  4. Versetzungen ohne Zustimmung:  In Unternehmen und der Verwaltung haben Arbeitnehmer gewisse Mitspracherechte, wenn es um Versetzungen geht. Beamte können vom Dienstherren abgeordnet (versetzt) werden, ohne dass dieser darauf Einfluss nehmen kann. Gerade im Hinblick auf einen Dienststellenwechsel kann dies durchaus zu einem erheblichen Mehraufwand – Stichwort Pendler – führen.

Fazit: Vor- und Nachteile des Beamtenstatus abwägen

Öffentliche Verwaltungen wären ohne sie nicht denkbar. Die Rede ist von Beamten. Aufgrund ihrer besonderen Stellung gegenüber dem Dienstherrn haben sie Ansprüche, von denen ein Arbeitnehmer nur träumen kann. Dies geht bei der Krankenversicherung los und endet bei der Versorgung im Ruhestand. Sich um eine Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit zu bemühen, kann sich lohnen.

Es muss an diesem Punkt aber auch klar sein, dass der Beamte sich mit diesem Schritt gewissen Beschränkungen unterwirft. Das erst kürzlich vor dem Verfassungsgericht verhandelte Streikrecht für diese Personengruppe ist nur einer der vielen Punkte, um die es hier gehen muss. Auch die Möglichkeit, einfach versetzt zu werden, muss in den Überlegungen eine Rolle spielen.


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