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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Sylvana Pollehn (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 06.02.2024 • Zuerst veröffentlicht am 15.06.2018 • Bisher 5856 Leser, 1622 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Motivation wird leider immer noch zu häufig als Maßnahme von oben nach unten gesehen. Doch das erweist sich häufig als Griff ins Klo. Was sollten Führungskräfte besser machen?
Sie als Chef, haben eine Idee, einen Plan. Wie Sie was erreichen möchten, wissen Sie genau. Nun brauchen Sie das alles nur noch Ihrem Team zu erzählen und los geht`s, oder? So einfach ist das leider nicht. Denn damit gute Ideen wachsen können, müssen Sie Ihre Mitarbeiter mit ins Boot hohlen! Und das geht nur mit Achtung und Respekt – sonst wird die Mitarbeiter Motivation ein Griff ins Klo.
So geht es jedenfalls nicht: „Du bist doch bloß schwanger und nicht krank“, zischt Christina, die Vorgesetzte von Susanne, Ihre völlig verdatterte Mitarbeiterin an. „Da denkt Ihr jungen Dinger, Ihr könnt nicht mehr arbeiten, und das nur, weil ein Baby unterwegs ist“, fuchtelt Christina wild mit den Armen herum. Susanne wollte lediglich das ärztliche Beschäftigungsverbot abgeben und die geplante Elternzeit besprechen. Was war geschehen?
Seien wir ehrlich: Die Unternehmenskultur in vielen Unternehmen ist eher bescheiden. Auch Susanne war in der harten Realität angekommen. Es ist ganz einfach zu verstehen. Sie passte nicht mehr ins Bild ihres Arbeitgebers. Er hatte andere Pläne mit ihr, und nun war sie schwanger – und somit für diesen Betrieb unbrauchbar. „Ich bin gekündigt, und wenn es mir nicht passt, soll ich klagen.“
Auf mein Anraten blieb Susanne während Mutterschutz und Elternzeit im Kontakt mit dem Unternehmen. Es folgten mehrere Gespräche, in denen sich die Situation zu entspannen schien.
Drei Tage vor Beschäftigungsbeginn – der erste Geburtstag ihres Kindes nahte – teilte ihr die Chefin mit, dass sie wie abgesprochen zur Arbeit erscheinen könne. Erfreut fuhr sie am vereinbarten Tag zur Firma. Eine Stunde später erhielt ich folgenden Anruf: „Ich bin gekündigt und wenn es mir nicht passt, soll ich klagen.“
Man begründete die Kündigung mit „betriebsbedingt“, obwohl jemand anderes eingestellt wurde. Wie Susanne sich wohl gefühlt hat? Bestimmt gehen Ihnen gerade ähnliche Gedanken durch den Kopf wie mir. Welche Firmenphilosophie wird dort gelebt?
Mir ist bewusst, die Situation klingt drastisch. Leider hat sie sich genau so abgespielt. Und wirft kein gutes Licht auf die Unternehmenskultur. Vielmehr ist es auch für andere Mitarbeiter höchst demotivierend.
Es ist klar, dass ohne nachfolgende Generationen die Welt ausstirbt. Außerdem werden wir immer älter und ob wir finanziell und pflegerisch abgesichert sind, ist fraglich. Jedoch ist unumstritten, dass schon heute zu wenig Kinder geboren werden, die all die Lücken schließen sollen
Wer kümmert sich um Sie, wenn Sie alt und gebrechlich sind? Wer bringt zukünftig das Geld in die Unternehmen? Was geschieht bei derartigen Firmenphilosophien? Haben Sie vielleicht positive Beispiele?
Doch so ein Mangel an Achtung und Respekt ist nicht nur für andere schlimm, er wirkt sich auch negativ auf andere Mitarbeiter und die gesamte Unternehmenskultur aus. Dazu mal ein anderes Beispiel:
Nicht meine Idee? Dann interessiert es mich auch wenig. Wie im oberen Satz denken doch die meisten Menschen, oder? Woran liegt es, dass viele oft abweisend auf Ideen anderer reagieren? Denken Sie mal nach: Was empfinden Sie selbst, wenn Ihnen jemand seine Vorschläge völlig enthusiastisch mitteilt? In der Regel sind Sie doch auch meist skeptisch – stimmts? Und genau so ergeht es Ihren Mitarbeitern auch!
„Das machen wir so. Das geht so. Macht das so!“, hat ausgedient. Heutzutage wecken Sie damit niemanden mehr. Engagierte und motivierte Menschen haben eigene Einfälle. Wenn man sie zu Wort kommen lässt, sagen sie diese sogar:)
Mitdenker sind toll, denn das inspiriert jeden, auch einen Chef. Geben Sie lediglich das erwünschte Ziel vor und nutzen Sie die Gedanken Ihrer Mitarbeiter. Aber: Klauen Sie Ihren Mitarbeitern nicht die Ideen, sondern beziehen Sie die anderen aktiv mit ein!
Tipp: Geben Sie größere Projekte vor einem anstehenden Meeting bekannt. Fordern Sie die Gedanken der anderen zur betreffenden Thematik in schriftlicher Form ein. Vorteile: Mitarbeiter sammeln im Voraus ihre Ideen. Schriftlich Formuliertes müssen sie intensiver bedenken.
Ist das Team zu groß? Teilen Sie es – damit auch jeder zu Wort kommt. Sprechen Sie als Boss jedes Teammitglied an! Im Meeting sprechen Sie jeden persönlich an und locken ihn somit aus der Reserve. Nichts ist schlimmer, als vorbereitete Menschen unbeachtet zu lassen. Beim nächsten Mal geben diese sich dann keine Mühe mehr.
Wichtig: LOBEN Sie Ihre Mitarbeiter für jede Idee, jede Initiative – selbst wenn sie verworfen wird.
Konsequent und routiniert gehen Sie so alle zukünftigen Projekte an. Damit erreichen Sie offene und kreative Diskussionen und Ihre Ideen erhalten mehr Zuspruch. Geht nicht – gibt`s bei Ihnen nicht, auch deshalb nicht, weil Sie: LOBEN, loben, loben!
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Sylvana Pollehn leitet als Managerin ein Restaurant mit 40 Mitarbeitern.Sylvana Pollehn ist mal kein Coach und kein Trainer. Ihre Karriere begann bei McDonald`s in der Küche. Heute ist sie Managerin und leitet erfolgreich ein Restaurant mit 40 Mitarbeitern. Ihr Anliegen: Menschen – aus Gastronomie, Handel und vielen anderen Branchen – ganz praxisnah Karrierestart und Arbeitsalltag zu erleichtern. Ihre Erfahrung hat sie in dem Buch „Hier bin ich der Boss! Gemeinsam zum Erfolg“ aufgeschrieben. Mehr Informationen unter www.sylvana-pollehn.de Alle Texte von Sylvana Pollehn.
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