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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock. Text ursprünglich aus: „Das neue Projektmanagement: Methoden, Techniken, Tools, die besser funktionieren“ (2014), erschienen bei BusinessVillage Verlag, Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags.
Von Andrea Ramscheidt (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 23.10.2024 • Zuerst veröffentlicht am 28.11.2018 • Bisher 4285 Leser, 1673 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Projekte ohne Risiken gibt es nicht. Daher ist es wichtig, für jedes Projekt möglichst früh, bestenfalls schon während der Planungsphase des Projektes, eine Risikoanalyse durchzuführen und ein Risikomanagement für das Projekt zu etablieren.
Das Risikomanagement ist ein sehr mächtiges Mittel zur Projektsteuerung, welches wirklich einfach anzuwenden ist. Ich bin immer wieder über die geringe Anzahl derer erstaunt, die meine Frage, wer von meinen Seminarteilnehmern Risikomanagement für sein Projekt betreibe, bejahen. Es melden sich meist nur einzelne Teilnehmer.
Das ist wirklich schade, denn eine Studie, welche die Potenziale und Bedeutung des Projektmanagements aus der Perspektive des Topmanagements untersuchte, bestätigt im Rahmen ihrer Ergebnisse, dass Unternehmen, die Projekte erfolgreich abwickeln, ihrem Risikomanagement eine hohe Bedeutung zumessen.
Das Projektgeschäft birgt ein hohes Risikopotenzial. Daher ist das Risikomanagement eine wichtige Aufgabe für Sie als Projektleiter.
Welche Art von Maßnahmen zu den Risiken definiert wird, ist projektspezifisch festzulegen.
Bei der Identifikation von Risiken ist es wichtig, darauf zu achten, dass auf der einen Seite nicht zu viele Risiken, auf der anderen Seite nicht zu wenige Risiken dokumentiert werden. Es ist bei jedem möglichen Risiko abzuwägen, ob es sich tatsächlich um ein Risiko oder eventuell nur um alltägliche Vorkommnisse in Projekten handelt.
Ein typisches Risiko, das gerne aufgenommen wird, ist die mögliche Erkrankung von Mitarbeitern. Das kann ein Risiko sein, wenn es sich um unverzichtbare und nur schwer zu ersetzende Schlüsselmitarbeiter handelt. Meist ist es aber kein besonderes Risiko, da sich kurzfristige Mitarbeiterausfälle in der Regel ausgleichen lassen.
Auch wenn sich praktisch keine Auswirkungen des möglichen Risikos beschreiben lassen, sollten Sie sich die Frage stellen, ob es sich wirklich um ein Risiko handelt. Bei der Aufnahme und Bewertung von Risiken muss auch immer darauf geachtet werden, welche Risiken welchen Stakeholdern bekannt gemacht werden sollen. Ein gutes Risikomanagement setzt klar definierte Projektziele voraus.
Mögliche Strategien zum Risiko-Management sind:
Üblicherweise erfolgt das Risikomanagement in fünf Schritten:
Ein weiterer Schritt ist die Planung der Risikomanagement-Tätigkeiten im Projekt. Planen Sie in regelmäßigen Zeitabständen eine Neubewertung der Risiken ein.
Sie legen fest, wer an dem Risikomanagement aktiv beteiligt wird. Vergessen Sie hier nicht, den Aufwand für das Risikomanagement zu planen und zu berücksichtigen.
Um mögliche Risiken zu identifizieren, sollten Sie alle zur Verfügung stehenden Informationsquellen nutzen. Dazu gehören zum Beispiel der Projektstrukturplan und die Ablaufplanung Ihres Projektes, Projektverträge oder die Lessons Learned aus abgeschlossenen ähnlichen Projekten.
Tipp: Identifizieren Sie Risiken immer gemeinsam mit Ihrem Projektteam und relevanten Stakeholdern. Wenn Sie im Alleingang die Projektrisiken identifizieren, dann besteht die Gefahr, dass Sie nicht den Überblick über alle fachlichen Aspekte haben oder andere Projektbeteiligte mehr oder andere Erfahrungen einbringen könnten. Unterschiedliche Personen haben in der Regel mehr und bessere Ideen.
Die Liste Ihrer Projektrisiken müssen Sie nicht ausschließlich im Rahmen einer Projektbesprechung erstellen. Sie können auch alle oder einen Teil der Projektmitarbeiter bitten, Ihnen mögliche Risiken per eMail zu senden. Weitere Quellen zur Identifizierung sind Ihre Projektplanungsdokumente, Verträge etc.
Sie können auch eine generische Risikoliste erstellen, welche typische Projektrisiken enthält. Die generische Risikoliste können Sie ebenfalls im Laufe der Zeit um Projektrisiken aus anderen abgeschlossenen Projekten erweitern. Sie erhalten so eine Basis, die Sie für die Risikoanalyse aller Ihrer Projekte einsetzen können.
Das Ergebnis der Risikoidentifizierung ist eine Liste der möglichen Risiken mit einer Risikobeschreibung.
Beispiel: Generische Risikoliste
Die genannten Risiken werden in der Projektrisikoliste gesammelt. Im ersten Schritt werden die Risiken noch nicht bewertet. Daher kann es sein, dass eine Reihe von Risiken aufgenommen wird, die in der späteren Bewertung wieder wegfallen, da sie redundant, nicht relevant oder nicht signifikant sind.
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Andrea Ramscheidt ist Expertin für Projektmanagement-Prozesse in Unternehmen.Ramscheidt studierte Wirtschaftswissenschaften, Mathematik und Wirtschaftsinformatik. In über zwanzig Jahren Berufserfahrung war sie in Unternehmen wie o2, Lexware, Haufe oder eon als Führungskraft tätig. Heute gibt Andrea Ramscheidt Trainerin und Rednerin ihr Know-how auf Basis internationaler Projektmanagement-Standards (PMI, GPM/IPMA, PRINCE2) weiter. Alle Texte von Andrea Ramscheidt.
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