Doch selbst wenn es Perfektionisten gelingt, ihren Aufgabenberg akribisch abzutragen: Viele Beispiele zeigen, dass es darauf gar nicht ankommt. Erfolg hängt oft eben nicht von Leistung ab. Viel wichtiger ist das richtige Netzwerk an Kontakten.

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Erfolg durch Bekanntheit

Ein sehr großer Teil des Erfolgs wird durch das gesponnene Kontaktnetzwerk und durch den Bekanntheitsgrad im Unternehmen bestimmt. Reine Fleißarbeiter, die von früh bis spät still in Ihrem Kämmerlein von sich hinwerkeln, haben daher schlechte Karten, denn niemand sieht, wie sie schuften.

Der Chef, der erst um 9 Uhr kommt, merkt gar nicht, dass man schon um 7 Uhr da war, um das Projektkonzept pünktlich fertig zu bekommen. Er übersieht, dass man keine Mittagspause macht, weil man noch die eMail-Liste durcharbeiten muss. Und wenn er um 18 Uhr geht, bekommt er auch nicht mehr mit, wie sich der Perfektionist die Nacht um die Ohren schlägt, weil er noch die Akten bearbeitet.

Tue gutes und rede drüber

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Wie wichtig positive Selbstdarstellung in Unternehmen ist, erkennen Perfektionisten häufig erst, wenn Kollegen auf der Karriereleiter an ihnen vorbeiziehen und sie selbst beruflich ins Hintertreffen geraten.

Denn während andere kein Blatt vor den Mund nehmen, wenn es darum geht, ihre guten Leistungen in Szene zu setzen, schweigen viele Perfektionisten brav, weil ihnen diese Form der Selbstdarstellung unangebracht erscheint.

Arbeiten am Leistungslimit ist eher schädlich

Statt dessen arbeiten sie stets am Leistungslimit und hoffen, dass die anderen von selbst ihren Einsatz und ihr Talent bemerken. Insgeheim aber träumen sie oft Stillen davon, etwas wirklich Großes zu vollbringen, das alle anderen überrascht und in den Schatten stellt.

Doch es passiert eher selten, dass der erhöhte Einsatz auch wahrgenommen wird, denn die Leistung gilt für die meisten Chefs als Selbstverständlichkeit.

Was Vorgesetzte hingegen wahrnehmen, sind die negativen Seiten des Perfektionismus, denn die sind leider viel offensichtlicher. Perfektionisten haben nämlich häufig nicht nur an sich selbst sondern auch an andere hohe Ansprüche und sind extrem Wahrheitsliebend.

Der gute Draht ist wichtig!

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Daher halten mit ihrer Meinung nur ungern hinterm Berg, selbst wenn es weh tut. Außerdem befinden sich ehrgeizige Menschen praktisch in einem ständigen Konkurrenzkampf mit anderen fallen schon deshalb unangenehm auf.

Wer aber zum Beispiel im Meeting ständig Kollegen und sogar den Chef offen kritisiert und zeigt, dass er alles besser weiß, braucht sich nicht zu wundern, wenn er bald als rechthaberisch und unbequem verschrien ist und seine Sympathiepunkte aufbraucht. Statt solcherart den Finger auf brennende Wunden zu legen, wäre es manchmal viel bequemer, das Spiel um den schönen Schein einfach mitzuspielen.

Prinzip Menschlichkeit

Denn häufig steigt eben auf der Karriereleiter schneller nach oben, wer einen guten Draht zu den richtigen Leuten hat. Das hängt damit zusammen, dass der Mensch von Natur aus weniger auf Konkurrenzverhalten als auf Kooperationen ausgelegt ist.

Der Neurobiologe und Arzt Joachim Bauer hat das in seinem Buch “Prinzip Menschlichkeit: Warum wir von Natur aus kooperieren” sehr einleuchtend begründet. Demnach ist die menschliche Grundmotivation, zwischenmenschliche Anerkennung, Wertschätzung, Zuwendung oder Zuneigung zu finden und zu geben – und nicht etwa nach dem Motto survival of the fittest die Konkurrenz auszuschalten.

Warum wir lieber kooperieren sollten

Und auch das Verhältnis zum Chef wird gleich besser, wenn man sich, statt ständig Kritik zu üben, mit ihm kooperiert. Das bedeutet nicht, dass man sich ständig für ihn aufopfert: Viel mehr geht es darum, den Chef und das Unternehmen bei seinen Zielen zu unterstützen, indem man sich in seine Lage versetzt und weiß was er will, bevor er es ausspricht.

Es geht darum, über die Abläufe im Unternehmen stets informiert zu sein, um bei Bedarf richtig agieren zu können. Und es geht darum, die eigenen Kompetenzen dahingehend zu erweitern, dass sie für das Unternehmen nützlich sind. Wer so handelt, macht seinem Chef das Leben leichter und sich selbst unentbehrlich – Karriere garantiert!

Gründer stehen sich mit Perfektionismus selbst im Weg

Doch selbst wer sein eigener Chef ist, steht sich als Existenzgründer selbst im Weg: Weil einem als Gründer keiner sagen kann, wie man es genau machen muss, und dies viele enorm verunsichert, legen manche Gründer allerlei perfektionistische Gewohnheiten an den Tag um ihre Unsicherheit zu kompensieren: Sie wollen alles möglichst richtig und perfekt machen und möglichst jeden Fehler vermeiden.

Denn die Strategie, Fehler um jeden Preis vermeiden zu wollen, führt auch als Selbständiger nur dazu, dass man Entscheidungen immer wieder vertagt oder gar nicht erst fällt – absolut tödlich für Gründer, für die die Fähigkeit, selbständig zu entscheiden eine der wichtigsten Eigenschaften ist. Perfektionismus hemmt auf diese Weise auch die Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen – und damit jede Innovation.

Die Freude an der eigenen Idee kaputt machen?

Doch damit nicht genug: perfektionistische Gründer verlieren sich nur zu gerne in kleinsten Details, etwa dem Design der Visitenkarte, statt das Große ganze im Blick zu halten. Stur folgen Sie dann dem einmal eingeschlagenen Weg, weil jede Abweichung zu noch mehr Verunsicherung führt.

Die Freude an der eigenen Gründung machen sie sich dadurch auch noch gleich kaputt. Und statt effektiv zu arbeiten, verfällt so mancher Gründer in blinden Aktionismus. Das müsste aber gar nicht sein, wenn man sich einfach mal klar macht, warum man so handelt – nämlich Unsicherheit!


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