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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 18.06.2023 • Zuerst veröffentlicht am 05.07.2018 • Bisher 5397 Leser, 1302 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Doch selbst wenn es Perfektionisten gelingt, ihren Aufgabenberg akribisch abzutragen: Viele Beispiele zeigen, dass es darauf gar nicht ankommt. Erfolg hängt oft eben nicht von Leistung ab. Viel wichtiger ist das richtige Netzwerk an Kontakten.
Ein sehr großer Teil des Erfolgs wird durch das gesponnene Kontaktnetzwerk und durch den Bekanntheitsgrad im Unternehmen bestimmt. Reine Fleißarbeiter, die von früh bis spät still in Ihrem Kämmerlein von sich hinwerkeln, haben daher schlechte Karten, denn niemand sieht, wie sie schuften.
Der Chef, der erst um 9 Uhr kommt, merkt gar nicht, dass man schon um 7 Uhr da war, um das Projektkonzept pünktlich fertig zu bekommen. Er übersieht, dass man keine Mittagspause macht, weil man noch die eMail-Liste durcharbeiten muss. Und wenn er um 18 Uhr geht, bekommt er auch nicht mehr mit, wie sich der Perfektionist die Nacht um die Ohren schlägt, weil er noch die Akten bearbeitet.
Wie wichtig positive Selbstdarstellung in Unternehmen ist, erkennen Perfektionisten häufig erst, wenn Kollegen auf der Karriereleiter an ihnen vorbeiziehen und sie selbst beruflich ins Hintertreffen geraten.
Denn während andere kein Blatt vor den Mund nehmen, wenn es darum geht, ihre guten Leistungen in Szene zu setzen, schweigen viele Perfektionisten brav, weil ihnen diese Form der Selbstdarstellung unangebracht erscheint.
Statt dessen arbeiten sie stets am Leistungslimit und hoffen, dass die anderen von selbst ihren Einsatz und ihr Talent bemerken. Insgeheim aber träumen sie oft Stillen davon, etwas wirklich Großes zu vollbringen, das alle anderen überrascht und in den Schatten stellt.
Doch es passiert eher selten, dass der erhöhte Einsatz auch wahrgenommen wird, denn die Leistung gilt für die meisten Chefs als Selbstverständlichkeit.
Was Vorgesetzte hingegen wahrnehmen, sind die negativen Seiten des Perfektionismus, denn die sind leider viel offensichtlicher. Perfektionisten haben nämlich häufig nicht nur an sich selbst sondern auch an andere hohe Ansprüche und sind extrem Wahrheitsliebend.
Daher halten mit ihrer Meinung nur ungern hinterm Berg, selbst wenn es weh tut. Außerdem befinden sich ehrgeizige Menschen praktisch in einem ständigen Konkurrenzkampf mit anderen fallen schon deshalb unangenehm auf.
Wer aber zum Beispiel im Meeting ständig Kollegen und sogar den Chef offen kritisiert und zeigt, dass er alles besser weiß, braucht sich nicht zu wundern, wenn er bald als rechthaberisch und unbequem verschrien ist und seine Sympathiepunkte aufbraucht. Statt solcherart den Finger auf brennende Wunden zu legen, wäre es manchmal viel bequemer, das Spiel um den schönen Schein einfach mitzuspielen.
Denn häufig steigt eben auf der Karriereleiter schneller nach oben, wer einen guten Draht zu den richtigen Leuten hat. Das hängt damit zusammen, dass der Mensch von Natur aus weniger auf Konkurrenzverhalten als auf Kooperationen ausgelegt ist.
Der Neurobiologe und Arzt Joachim Bauer hat das in seinem Buch „Prinzip Menschlichkeit: Warum wir von Natur aus kooperieren“ sehr einleuchtend begründet. Demnach ist die menschliche Grundmotivation, zwischenmenschliche Anerkennung, Wertschätzung, Zuwendung oder Zuneigung zu finden und zu geben – und nicht etwa nach dem Motto survival of the fittest die Konkurrenz auszuschalten.
Und auch das Verhältnis zum Chef wird gleich besser, wenn man sich, statt ständig Kritik zu üben, mit ihm kooperiert. Das bedeutet nicht, dass man sich ständig für ihn aufopfert: Viel mehr geht es darum, den Chef und das Unternehmen bei seinen Zielen zu unterstützen, indem man sich in seine Lage versetzt und weiß was er will, bevor er es ausspricht.
Es geht darum, über die Abläufe im Unternehmen stets informiert zu sein, um bei Bedarf richtig agieren zu können. Und es geht darum, die eigenen Kompetenzen dahingehend zu erweitern, dass sie für das Unternehmen nützlich sind. Wer so handelt, macht seinem Chef das Leben leichter und sich selbst unentbehrlich – Karriere garantiert!
Doch selbst wer sein eigener Chef ist, steht sich als Existenzgründer selbst im Weg: Weil einem als Gründer keiner sagen kann, wie man es genau machen muss, und dies viele enorm verunsichert, legen manche Gründer allerlei perfektionistische Gewohnheiten an den Tag um ihre Unsicherheit zu kompensieren: Sie wollen alles möglichst richtig und perfekt machen und möglichst jeden Fehler vermeiden.
Denn die Strategie, Fehler um jeden Preis vermeiden zu wollen, führt auch als Selbständiger nur dazu, dass man Entscheidungen immer wieder vertagt oder gar nicht erst fällt – absolut tödlich für Gründer, für die die Fähigkeit, selbständig zu entscheiden eine der wichtigsten Eigenschaften ist. Perfektionismus hemmt auf diese Weise auch die Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen – und damit jede Innovation.
Doch damit nicht genug: perfektionistische Gründer verlieren sich nur zu gerne in kleinsten Details, etwa dem Design der Visitenkarte, statt das Große ganze im Blick zu halten. Stur folgen Sie dann dem einmal eingeschlagenen Weg, weil jede Abweichung zu noch mehr Verunsicherung führt.
Die Freude an der eigenen Gründung machen sie sich dadurch auch noch gleich kaputt. Und statt effektiv zu arbeiten, verfällt so mancher Gründer in blinden Aktionismus. Das müsste aber gar nicht sein, wenn man sich einfach mal klar macht, warum man so handelt – nämlich Unsicherheit!
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
[…] Karriere machen trotz Perfektionismus: Auf den richtigen Draht zum Chef kommt es an! […]
Hallo Herr Hagemann,
danke für den anregenden Diskussionsbeitrag. Ich nehme an, Sie sind Profi? Leider haben Sie keine Website angegeben, auf der ich Sie finden könnte. Anregend ist Ihr Beitrag deshalb, weil er sehr schön zeigt, wie meine Thesen missverstanden werden können (oder wollen?). Und sehr schön auch Ihre polemischen Übertreibungen.
Die Antwort auf Ihre im ersten Absatz geäußerte rhetorische Frage geben Sie sich ja schon selbst: „Er hat zwar eine Priorisierung der Arbeit gefordert, aber dennoch wollte er, dass alle Kunden (also 100 %) bedient werden, jeder Cent Umsatz mitgenommen wird, jede Minute der täglichen Arbeit auch genutzt wird, wie es einem Unternehmen gut tut.“
Genau das ist ja der Punkt, den gerade Perfektionisten häufig missverstehen: 80 Prozent Leistung bedeuten eben nicht, das am Ende auch nur 80 Prozent Ergebnis herauskommen. Es bedeutet auch nicht, dass wir uns keine Mühe mehr geben und rumschlampen, sondern es meint lediglich, ein gesundes Maß zu finden. Andersherum kann aber ein Pilot mit einer noch so hundertprozentigen Leistung leider nicht ausschließen, dass das Flugzeug dennoch abstürzt, auch wenn sich gerade Perfektionisten das gerne einreden, um sich zu beruhigen. Genau aber das führt gemeinhin zu Verunsicherung.
Interessant ist Ihre Argumentationskette vom Piloten über den Mitarbeiter eines Wasserwerks bis zum Manager: Sie argumentieren nämlich ausschließlich vom Ergebnis her, implizieren damit also schon, das automatisch immer auch nur 80 Prozent Leistung herauskommen. Da gibt es aber zahlreiche Studien, die das Gegenteil belegen und sogar zeigen, dass der Hang, es um jeden Preis richtig machen zu wollen, erst recht zu Fehlern führt, weil man sich dadurch nur unnötig stresst. Stellen sie sich nur einen Mitarbeiter vor, der eine neue Maschine bedienen soll: Vielleicht hat er nächtelang die Handbücher dafür gewälzt, macht dafür aber jetzt aus Schlafmangel Fehler?
Diesbezüglich plädiere ich mit meinen Thesen für ein Umdenken, weil der vor allem in Deutschland herrschende Perfektionismus auch innovationsfeindlich ist. Ich freue mich daher auf weitere angeregte Diskussionen und Rückmeldungen aus der Praxis.
Simone Janson
Schöne Ratschläge geben Sie hier Frau Janson. Der Manager soll nur 80 Prozent geben, statt der möglichen 100 %. dann hat er – so Ihr letzter Satz in dem Artikel im Magazin „Managerseminare“ – einen perfekten Job gemacht.
Mal ganz unter uns: Diesen Quatsch meinen Sie doch nicht ernst. Oder?
Denn was wäre, wenn der Kapitän eines Flugzeugs, der Lokführer im ICE oder ganz einfach der Mitarbeiter der Leitstelle des städtischen Wasserwerkes oder vielleicht sogar ein Manager Ihren Ratschlag wirklich befolgen würde? Was wäre das Resultat? Flüge, die nach 80 % der Strecke abstürzen? Züge, die nach 80 % der Strecke einfach stehen bleiben? Sie bekommen nur an 80 % des Tages (also an rund 19 Stunden) Wasser zum Duschen, Essen kochen usw..? Eine Abteilung eines Unternehmens geschlossen wird, nur weil ein Manager, das – für ihn – nicht so wichtige Gespräch mit dem Personalrat „vergisst“.
Das will – außer Ihnen – wohl kaum jemand!
Wenn Sie Pareto schon zitieren, dann versuchen Sie ihn bitte auch zu verstehen. Er hat zwar eine Priorisierung der Arbeit gefordert, aber dennoch wollte er, dass alle Kunden (also 100 %) bedient werden, jeder Cent Umsatz mitgenommen wird, jede Minute der täglichen Arbeit auch genutzt wird, wie es einem Unternehmen gut tut.
Natürlich will niemand die Perfektionisten, die für einen Job anstelle der beispielsweise geplanten zwei Tage eine Woche benötigen. Doch die Überflieger, die schon nach 1,5 Tagen zu 80 Prozent fertig sind, will auch keiner! (Von diesen „Nieten in Nadelstreifen“ gibt es schon genug.) Und wenn diese Pragmatiker dann auch noch herumstehen und blöd quatschen wie einfach doch alles ist, dann bauen sie damit ganz bestimmt kein funktionierendes Netzwerk auf. Das Gegenteil ist der Fall.
Die von Ihnen ins Spiel gebrachte IBM ist sicher (für Außenstehende) ein gutes Beispiel für die IT-Branche, aber ansonsten eher unbrauchbar. (Angesichts der vielen Fehler, die Big Blue in den vergangenen 30 Jahren gemacht hat, ist IBM in der IT-Branche eher ein gutes Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte!)
Meine Bitte: Tun Sie sich selbst und Ihren Lesern einen Gefallen: Schreiben Sie nur über Themen, von denen Sie zumindest eine Idee haben, was damit gemeint sein könnte. Und alle anderen Themen überlassen Sie lieber den Profis!
B.Hagemann
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