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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock. Text ursprünglich aus: „Flügel am Kopf – Das Kreativitätstraining für Nicht-Kreative“ (2013), erschienen bei BusinessVillage Verlag, Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags.
Von Wolfgang Traub (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 26.07.2024 • Zuerst veröffentlicht am 21.01.2014 • Bisher 5397 Leser, 1850 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Kreativität wird im Berufsalltag und bei jeder Gelegenheit vehement gefordert, aber – wie bei Gläubigen jeglicher Couleur üblich – eher ungern tatsächlich praktiziert.
Um nun an der Kreativität und dem erwarteten Segen an wirtschaftlichem Erfolg durch innovative Überlegenheit teilhaben zu können strebt der Gläubige nach professioneller Unterstützung, um die vermeintliche persönliche „Unkreativität“ zu überwinden.
Diese Unterstützung findet der Adept bei professionellen Schamanen der Kreativität, einer Art „Priesterkaste“, wenn Sie so wollen, die dieser Kult hervorgebracht hat.
Wie wir es auch von anderen Religionen kennen üben diese Schamanen eine große Autorität aus und werden weniger am Erfolg ihrer Maßnahmen denn an der Intensität ihrer Rituale gemessen.
So wurde beobachtet, dass sich verdiente Entscheidungsträger mit ernsten Gesichtern und dem unerschütterlichen, festen Vorsatz zur Höchstleistung in die Hände von Hohenpriestern der Kreativität begeben.
Willig unterziehen sie sich dort Ritualen mit erschreckenden Namen wie „Brainstormings“ und „Aufstellungen“ und lassen sich mit „Kopfstand“- und „Negativmethoden“ systematisch den Verstand zu rauben – gegen eine stattliche Gebühr, versteht sich. Der Glaube versetzt bekanntlich Berge…
Rituale schaffen Teamgeist, sind eindrücklich, manchmal auch wirksam, und vor allem beruhigend – vom Kleinkind bis zum Aufsichtsrat. Aber führt dieser Weg zu mehr Kreativität? Oder überhaupt zu Kreativität?
Eine effiziente Kreativität nach Plan innerhalb eines vorgesehenen Zeitfensters – natürlich mit Ergebnisvorgaben – ist so lächerlich wie eine Betriebsanalyse während eines karnevalistischen Prunkabends.
Kreativität kann man nicht lernen wie Joga, Golfen oder Business English – Kreativität ist angeboren und wird von jedem täglich angewandt. Sie ist ein fester Bestandteil unseres Denkens und dient dazu neue Lösungen zu erdenken – Lösungen, die wir weder aus unserer Gewohnheit, noch aus unserem Erfahrungsschatz ziehen können.
Das findet täglich statt, im Großen wie im Kleinen. Sei es beim Pläne schmieden, beim Verleihen eines Spitznamens oder dem Erfinden einer glaubwürdigen Ausrede. Selbst beim Manövrieren in einer Menschenmenge, wo Sie ohne jegliche Vorfahrtsregeln Kollisionen Schritt für Schritt vermeiden.
Kreativität gehört zur serienmäßigen Ausstattung der Gattung Mensch – jeder kann sie entwickeln und sie in den beruflichen Alltag implantieren. Wie alles andere auch kann man die Kreativität trainieren und optimieren. Man kann lernen auf seine Wahrnehmungen Acht zu geben.
Man kann das Assoziieren üben, also unter der Prämisse „Was wäre, wenn…“ Informationen neu in Verbindung zu bringen. Und man kann den Umgang mit inneren Bildern trainieren und sein bildhaftes Denken weiterentwickeln. Vielleicht nicht ohne Hilfe, aber sicher ohne Hokuspokus.
Haben Sie Ihre Kreativität erst einmal perfektioniert, dann steht Ihnen die Welt offen. Bekanntlich verdient man besonders gut, wenn man Menschen Dinge verkauft, die diese gar nicht brauchen. Aber es ist ein beachtenswerter Geniestreich und zeugt von größter Kreativität, Menschen Dinge zu verkaufen, über die sie selbst im Überfluss verfügen. Beispielsweise Kreativität.
Nachdem mutige Expeditionsteams selbst in die letzten Winkel Afrikas vorgestoßen sind könnte man meinen, dass die Kulturen und Religionen dieses Planeten nunmehr flächendeckend erforscht seien. Weit gefehlt – unsere Chefetagen bieten noch allerlei unentdecktes. Praktisch vor unserer eigenen Haustür, im Herzen unserer Großstädte, haben sich erstaunliche neue Kulte entwickelt.
Auf einen besonders fruchtbaren Nährboden für allerlei Kulte stieß man dabei vor allem in den abgeschiedenen, dünn besiedelten und allgemein schwer zugänglichen urbanen Höhenlagen, volkstümlich Chefetagen genannt.
Dort stießen Forscher unlängst auf einige Ritualhandlungen in Zusammenhang mit einem eher im Verborgenen praktizierten Kult, der offenbar mit dem vorherrschenden und weit verbreiteten Glauben an die Dreifaltigkeit von Logik, Rendite und Shareholder Value koexistiert.
Auffällig ist, dass vorgeschriebenen nur hinter verschlossenen Türen ausgeübt werden, die Bewohner der Chefetagen sich allerdings unter der Voraussetzung des Erfolgs ausführlich öffentlich dazu bekennen.
Die Rede ist von einer sogenannten „Kreativität“.
Die Anhänger dieses Kultes glauben an die Erschaffung eines – nicht näher festgelegtem – „Neuen“ und leben in der Überzeugung, dass durch diese Kreativität geniale Einfälle und innovative Produkte wie Manna vom Himmel regnen.
Wie in Glaubensdingen üblich brüsten sich die Jünger dieses Kultes gerne mit ihren kreativen Handlungen ohne das Subjekt ihrer Verehrung weiter definieren zu können. Anstatt Definitionen existieren lediglich eine Reihe von Mythen, die die Eckpunkte ihrer Überzeugungen spiegeln und als grundlegende Dogmen angesehen werden.
Einer dieser Mythen – vermutlich ein besonders fundamentaler Mythos – besagt, dass der Heilige Geist der Kreativität in der rechten Hirnhälfte des Gläubigen zu finden sei und dort aktiviert und beschworen werden könne.
Zu dessen Beschwörung dienen bestimmte Rituale, die vorzugsweise unter symbolischer Opferung der Rationalität eine vorübergehende, vollständige Ausschaltung des Verstandes bewirken sollen.
Ist der ketzerische Verstand erst einmal ausgeschaltet, dann werden von den Adepten plötzlich anstatt Finanzströmen Blutströme gelenkt, und zwar mitten in die wehrlose rechte Hälfte ihres Großhirns.
In diesem Zustand wird nun geduldig Inspiration erwartet, die als höchstes Ziel des Kults gilt. Diese Inspiration wird als Quelle und wichtigste Infusion des Ideenreichtums angesehen.
Eine zeremonielle Taufe ist dagegen gänzlich unbekannt. Aus Gründen der Rationalisierung – einer Gottheit,die in allen bekannten Glaubensrichtungen der Chefetagen eine wichtige Rolle spielt – lässt man sich, statt sich taufen zu lassen, gleich und direkt inspirieren.
Auf diese Weise wird die hoch verehrte Kreativität also rituell beschworen. Zu diesem Thema fanden unsere Forscher ebenfalls einen verbreiteten und vielsagenden Mythos, welcher eine natürliche oder auch spezifische „Unkreativität“ jedes einzelnen Gläubigen zum Inhalt hat.
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Wolfgang Traub ist kreativer Kommunikator, Akademie-Dozent, Cartoonist und Illustrator.Wolfgang Traub wurde 1956 in Frankfurt/Main geboren und lebt seit mehr als 30 Jahren davon, Situationen und Ideen in Bildern oder Texten zu kommunizieren. U.a. war er Dozent an der freien Akademie in Freiburg bis 1993. Für seine Auftraggeber – überwiegend aus der Wirtschaft – erstellte er Tausende von Bildern, Cartoons und Illustrationen und schrieb Bücher, Werbetexte und Vorträge. Alle Texte von Wolfgang Traub.
Lieber Herr Traub, zuerst: was für ein belebender und origineller Beitrag mit seinen gedanklichen Volten zwischen dem, was der Mensch mitbringt, was er gern sein möchte und ob und wie er dies bewerkstelligen kann. Sie haben vollkommen Recht, dass verordnete Kreativität, verschärfend auf Basis von Effizienzüberlegungen, ein Widerspruch in sich selbst ist. Kreativität entsteht aus Freiheit, aus der Freiheit des Denkens und der Assoziationen.
Nichtsdestotrotz möchte ich Ihnen in einem Punkt widersprechen oder sagen wir, nicht widersprechen sondern statt einer „entweder-oder“ eine „sowohl-als auch“ Denkvariante unterbreiten. Sie schreiben: „…unterziehen sich erschreckenden Methoden wie Kopfstandtechnik…..“ und stellen in Frage, ob diese Instrumente Kreativität generieren, weiter unten in Ihrem Beitrag aber sagen Sie: „..man kann sein bildhaftes Denken weitertrainieren“.
Genau das ist m. E. die Funktion solcher Methoden wie Kopfstand, Walt Disney, die Hüte nach de Bono etc….nämlich als Werkzeug zu dienen, um Kreativität zu schulen, natürlich können sie Kreativität nicht hervorrufen. Gaben, die wir als Menschen mitbringen, können aber sehr wohl geschult, man kann auch sagen kultiviert werden;
ein Mensch hat bspw. Schreibtalent, stilistische Feinheiten wie das Schreiben von Essays und Kommentaren, Features und Reportagen mit ihren jeweils individuellen strukturellen Merkmalen aber sind Lernprozesse. Nicht mehr und nicht weniger sind die bereits oben erwähnten Instrumente im Kreativitätsprozess,
ganz herzlich Katharina Daniels
Liebe Frau Daniels, eine Glosse will nicht gerecht sein und Ihr Widerspruch ist nur zu berechtigt. Ich erlebe nur oft beim Thema „Kreativität“ eine Verwechslung von Weg und Ziel. Wirksame und gut akzeptierte Methoden wie die Kopfstandtechnik führen zwar unweigerlich zu kurzfristigen Erfolgen, aber sie lenken dadurch vom eigentlichen Ziel ab. Von der – wenn ich Ihre Worte in einem anderen Kontext anbringen darf – “sowohl-als auch” Denkvariante, die dem kreativem Denken einen festen und angemessenen Raum neben der täglichen Rationalität einräumt.
Der Mensch ist für mich von Natur aus kreativ. Und um diese Kreativität nutzbringen einzusetzen bedarf es etlicher Lernprozesse, auch da haben Sie völlig recht. Mit diesen Lernprozessen, also einem gezielten Umgang mit Wahrnehmungen, mit Symbolen und mit komplexen Systemen, tun sich Menschen oft schwer – vor allem dann, wenn sie sich als Rationalisten definieren. Sie schrecken vor dem Schritt zurück, ihr Denken auch nur kurzzeitig einmal auf den Kopf zu stellen.
Der erschreckende Kopfstand wird lieber vermieden. Und damit leider auch jedes Einlassen auf wirkliche Kreativität, die alltägliche, gesunde Ergänzung zum analytischen Verstand. Sicher sind Kreativitätsmethoden mehr als nur eine Erstversorgung im Ideen-Koma, sondern auch sinnvolle Wegbereiter, aber sie sollten bitte nicht mit „Kreativität“ als solcher verwechselt werden. Diese bedarf etwas mehr „Kultivierung“, ein Begriff, für dessen bildhafte Klarheit im Zusammenhang mit menschlichen Gaben ich Ihnen sehr danken möchte.
Herzlichst, Wolfgang Traub
Ich danke Ihnen sehr für
Die Provokation ist klug aufbereitet; dennoch: Kreativität kann zwar durch Techniken nicht erzeugt aber geschult werden
Kreativität in Unternehmen – Teil 2: Warum wir keine Kreativitäts-Kurse brauchen: Kreativität … #Beruf #Bildung
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