Jedes Jahr im Februar oder März. Los Angeles, Kalifornien. Im Kodak Theatre am Hollywood Boulevard geht die 79. Oscarverleihung über die Bühne… Aber was hat das mit Ihnen zu tun?

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Der US-Vizepräsident bekommt den Oscar

Kommt gleich: Um 4 Uhr 40 mitteleuropäischer Zeit ruft Laudator und Comedian Jerry Seinfeld – nachdem er vier nominierte Dokumentarfilme vorgestellt hatte – einen Mann auf die Bühne, der sich bei einem Kongress einmal selbstironisch als Beinahepräsident der Vereinigten Staaten von Amerika vorgestellt hatte: Ex-Vizepräsident Al Gore.

Gemeinsam mit seinem Produzenten Davis Guggenheim erhält er den Oscar für den besten Dokumentarfilm. Genau dieser Al Gore, der auf dem Höhepunkt seiner politischen Karriere berüchtigt war für hölzerne Reden und langweilige Präsentationen, bekommt einen Oscar für einen Film, der nichts Anderes ist als eine verfilmte Rede, eine Präsentation: „An inconvinient truth“, der Appell an die Menschheit, die globale Erwärmung zu stoppen.

Weit entfernt vom alltäglichen Template-Terror

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Wie hat er das gemacht, der Herr Gore? Indem er auf bewundernswerte Weise kreativ geworden ist. Indem er Bilder gezeigt hat, die im Vorher-Nachher-Effekt deutlich machten, wie sehr sich die Erde innerhalb von wenigen Jahren dramatisch verändert hat.

In dem er Powerpoint unterstützend genutzt hat und sich selbst in den Mittelpunkt stellte. Also: Weit entfernt vom alltäglichen Template-Terror. Da gäbe es noch weitere spannende Beispiele. In diesem Zusammenhang möchte ich Sie zu einem ungewöhnlichen Gedankenspiel einladen: Stellen Sie sich Jesus Christus vor, der seine Bergpredigt mit Säulendiagrammen unterstützt. Oder den seit Kindertagen bekannten Kasperle, der sich als frustrierter Redner entpuppt und per Slide Schluss macht – mit dem Theater.

Bergpredigt 2015: Der Herr präsentiert

Mein Gott, da muss ja was los gewesen sein. „Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie…“ berichtet das Matthäusevangelium. Deshalb heißt die also Bergpredigt: Der Hügel diente als Bühne! Aber schon der Evangelist Lukas muss die ganze Geschichte deutlich anders gesehen haben – wahrscheinlich stand er selbst auf einem noch höheren Berg und hat von oben herab geurteilt.

Denn in seinem Evangelium heißt der Vortrag plötzlich „Feldrede“. Sei es nun auf dem Berg oder dem Feld: Diese Predigt gilt als erste PR-wirksame Präsentation des Gottessohnes. Er bedient sich einer Fülle an Metaphern, um seine Botschaften zu platzieren. Hätte er der Strahlkraft seiner Worte noch mehr Nachdruck verliehen, wenn der den Beamer hätte einsetzen können? Die Beamerpredigt – sehr, sehr frei nach Matthäus – zeigt’s.

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Auch wenn das Kasperle im Berufsleben immer den fröhlichen Saubermann gibt, privat und backstage sieht die Kiste mittlerweile völlig anders aus: Den hinterm Vorhang entpuppt sich der Kerl als schlecht gelaunter Miesmacher, der die ausgeprägte Nase voll hat von diesen Puppenspielchen. Die Zipfelmütze weht auf Halbmast, seit das Multi-Media-Zeitalter selbst jüngste Zielgruppen zwischen drei und sechs Jahren vom Theater zum Tablet zog.

Die berühmte Eingangsfrage: „Seid ihr alle da?“ wird immer häufiger mit „Nö!“ beantwortet und „Tri-Tra-Trullala“ ist mittlerweile nur noch lallendes Zeichen von akutem Alkoholismus der darstellenden Zunft. Kein Wunder also, dass sich Ex-Star Kasperle jetzt mal Luft machen muss. Kam er in den letzten 200 Jahren seiner Karriere ohne Powerpoint aus, so hat er sich jetzt einem so genannten Change-Prozess gebeugt und den Beamer angeworfen. Schicht im Schacht mit dem Kasperletheater!

Höhlen-Präsentation statt Höllen-Vortrag

Innovative Menschen beruhigt man häufig damit, sie müssten das Rad nicht neu erfinden. Hübsche Idee. Aber was sollten die Damen und Herren Erfinder denn damals vor vielen 1000 Jahren tun, als das Rad noch nicht entwickelt war? Sie mussten es neu erfinden. Problem: Sie haben es danach nicht beim Patentamt angemeldet – weil auch das noch nicht erfunden war.

Runde 8000 Jahre später – im Jahre 2001 – hat sich der australische Patentanwalt John Keogh dies zu Nutze gemacht und ein Patent auf das Rad angemeldet. Er nannte es „Kreisförmige Transport-Erleichterungsvorrichtung“. Irgendwie lustig, aber ernst gemeint: Der Jurist wollte mit dieser Anmeldung die laxen Patentgesetze des Kontinents anprangern. Wie der Anwalt seine Idee präsentiert hat, kann man sich auf der Internetseite des australischen Patentamtes anschauen. Und wie die urmenschlichen Innovatoren die Idee „Rad“ ans Laufen brachten, kann man da auch gleich entdecken.


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