Hierarchien gehören im Job zum Alltag einfach dazu. Was aber passiert, wenn der Chef seine Macht etwas zu sehr ausspielt, Grenzen überschreitet und Machtspiele bald zum beherrschenden Thema werden? Und was kann man dagegen tun?

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Bossing: Drohen statt diskutieren?

Ohne Zweifel: Ein Chef hat Macht, denn er hat Einfluss auf Verdienst, berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und Arbeit seiner Mitarbeiter. Macht an sich ist nicht negativ – Chefs haben ja auch viel Verantwortung.

Aber es ist schlecht, wenn Vorgesetzte ihre Macht benutzen, um ihre Wünsche durchzusetzen, etwa indem sie mit Abmahnung, Kündigung, Versetzung oder Nichtbeförderung drohen. Dabei sind die wenigsten Chefs von Natur aus böse. Wenn ein Vorgesetzter seine Macht spielen lässt, dann meist, weil er selbst nicht mehr weiter weiß. Und drohen geht eben schneller als diskutieren.

Typische Situationen im Job

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Dabei kennen wir alle typische Situationen im Job: Der Chef will, dass der Mitarbeiter mehr leistet und länger arbeitet. Statt das einfach zu sagen, droht er: „Ich habe Ihnen bereits letzte Woche gesagt, dass Sie sich mehr anstrengen müssen. Wenn Sie das nicht endlich tun, können Sie Ihre Beförderung vergessen. Das ist eine Dienstanweisung. Nehmen Sie das ernst!“ Was tun?

Kurzfristig besteht die beste Option darin, nachzugeben und die Anweisung zu befolgen. Den wenn derart offensiv eine Drohung ausgesprochen wird, zieht ein Mitarbeiter, der widerspricht, auf jeden Fall den Kürzeren. Wer allerdings immer brav macht, was der Chef verlangt, bleibt sich selbst nicht treu und läuft Gefahr, irgendwann nicht mehr ernst genommen zu werden.

Was tun, wenn der Chef die Muskeln spielen lässt?

Doch sich zu widersetzen ist nicht einfach, denn die Folgen können gravierend sein – und das macht Angst. Da kann es helfen, seine Ängste zu hinterfragen, um sich darüber klar zu werden, wie weit ein Chef wirklich gehen kann.

Etwa: Warum habe ich eigentlich genau Angst? Was kann im schlimmsten Fall passieren, wenn ich so reagiere, wie ich möchte? Wie gehe ich dann damit um? Und: Ist dieser schlimmste Fall wirklich so schlimm? Man sollte auch überlegen, ob es Situationen gab, in denen man keine Angst vor der Macht des Chefs hatte und was dort anders war. Und wie man dem Chef begegnen würde wenn man keine Angst mehr hätte.

Unabhängig, aber konsequent

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Solche Überlegungen helfen, festzulegen, bis zu welchem Punk man sich der Macht des Chefs unterwirft – und wo die Grenzen liegen. Beispielsweise kann man für sich definieren: „Ich bin bereit, abends länger zu arbeiten, um das geforderte Leistungspensum zu schaffen.

Aber auf keinen Fall will ich auch am Wochenende in die Firma kommen. Denn: „Ich wünsche mir zwar eine Beförderung, aber nicht um jeden Preis!““ Auf diese Weise weigert man sich, das Machtspiel mitzuspielen und macht sich bis zu einem gewissen Grad von der Macht des Chefs unabhängig. Aber natürlich muss man auch bereit sein mit den Konsequenzen zu leben.

10 Tipps gegen Chef Willkür: So steigen Sie aus dem Machtspiel aus

Wenn der Chef Ihnen droht, sollten Sie nicht darauf eingehen, sondern sich mit geeignet rhetorischen Kniffen wehren. Wir zeigen Ihnen, wie es geht.

  1. Seien Sie konstruktiv: Versuchen Sie, das Gespräch auf eine konstruktive Ebene zu bringen und weiterzuführen, indem Sie mit sachlichen Argumenten gemeinsam einen Kompromiss finden.
  2. Zeigen Sie Ihre Konsequenz: Der Chef droht mit Kündigung. Neutralisieren Sie die Macht Ihres Vorgesetzten: „Ich schätze meine Arbeit zwar sehr, wenn es gar nicht anders ginge, würde ich aber die Firma auch verlassen.“
  3. Kompromissbereitschaft zeigen: Schlagen Sie einen Kompromiss vor: „Damit es nicht zur Kündigung kommt, möchte ich gerne hier mit Ihnen zu einer konstruktiven Lösung kommen. Ich schlage Ihnen daher vor, unter der Woche länger zu arbeiten, dafür möchte ich aber die Wochenenden freihaben.“
  4. Machen Sie das Machtspiel zum Gesprächsthema: Bringen Sie die Drohungen auf eine sachliche Ebene: „Wir sollten aufhören, emotional zu argumentieren, und auf einer sachlichen Ebene wieder neu ins Gespräch kommen.“
  5. Finden Sie Alternativen: Schlagen Sie mögliche Kompromisse und Alternativen vor: „Wollen wir so miteinander umgehen?“ oder „Ich finde es im Moment nicht hilfreich, wenn wir nur über eine Alles-oder-nichts-Alternative nachdenken, lassen Sie uns nochmals neu ins Gespräch kommen. Ich möchte dieses Thema mit Ihnen konstruktiv besprechen.“
  6. Zeigen Sie die Konsequenzen auf: Zeigen Sie die Konsequenzen auf, die das negative Verhalten Ihres Chefs für Sie persönlich hat. Teilen Sie mit, welche Folgen es für Ihre Arbeit hat und was das Verhalten bei Ihnen emotional auslöst: „Ich kann meine Arbeit nicht in Ruhe erledigen,, wenn Sie mir jede Stunde eine neue Aufgabe übertragen.“
  7. Sagen Sie, was Sie ich wünschen: Bekennen Sie sich dabei zu Ihren Gefühlen, Wünschen und Beobachtungen und sprechen Sie diese ehrlich aus: „Ich fühle mich von Ihnen sehr unter Druck gesetzt“, „Ich bin recht unzufrieden darüber, dass ich jetzt diese Aufgabe unter Zeitdruck erledigen muss“; „Ich wünsche mir mehr Hilfe bei diesem Projekt von Ihnen“ oder „Ich bin durch Ihre Kritik etwas verunsichert und kann meine Arbeit nicht in Ruhe durchführen.“
  8. Sprechen Sie in der Ich-Form: Sprechen Sie dabei ganz bewusst in der Ich-Form, verstecken Sie sich nicht hinter einem unpersönlichen „man“ oder „wir“ – das wirkt glaubwürdiger.
  9. Vermeiden Sie Vorwürfe: Falsch: Sie-Botschaften wie „Sie sind aber unsachlich!“ wirken anklagend und lösen Widerstände und Barrieren aus, die den Gesprächsablauf beeinträchtigen.
  10. Verwenden Sie Fragetechniken: Stellen Sie offene Fragen: „Was schlagen Sie vor?“, „Welche Regeln gelten hier?“ oder „Wie sieht Ihrer Meinung nach ein guter Kompromiss aus?“ Damit signalisieren Sie ehrliches Interesse an einer sachlichen Übereinkunft.


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