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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock. Text ursprünglich aus: „Warum uns das Denken nicht in den Kopf will: Noch mehr nützliche Erkenntnisse der Alltagspsychologie“ (2013), erschienen bei Heyne Verlag, Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags.
Von Dr. Volker Kitz (Mehr) • Professor Dr. Manuel Tusch (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 14.11.2024 • Zuerst veröffentlicht am 28.05.2014 • Bisher 5312 Leser, 2673 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
In einem Experiment, das der amerikanische Psychologe Martin Seligman mit Hunden durchführte, wurde nachgewiesen: Hilflosigkeit ist oft nur angelernt. Und kann auch wieder verlernt werden. Was hat das mit Ihrem Chef zu tun?
Martin Seligman hatte bei seinem berühmten Experiment noch eine Vergleichsgruppe: Darin waren Hunde, bei denen der Hebel im ersten Käfig funktionierte. Wenn sie ihn drückten, hörte der Stromstoß tatsächlich auf. Das lernten die Hunde schnell.
Und als sie in den zweiten Käfig kamen, suchten sie wieder nach Möglichkeiten, dem Stromstoß zu entgehen. Denn diese Gruppe von Hunden hatte ja erfahren: Ich kann etwas gegen diese lästigen Stromstöße tun. Und sie fanden schnell heraus, was: Sie gingen einfach durch die Klappe in den Käfig nebenan.
Martin Seligman nannte das Schicksal der ersten Gruppe eine „erlernte Hilflosigkeit“ Jemand hat einmal erfahren, dass er scheinbar machtlos gegen einen belastenden Zustand ist – und hört irgendwann auf, überhaupt noch zu versuchen, etwas dagegen zu tun. Selbst wenn er diesem Zustand eigentlich leicht entkommen könnte.
Nehmen wir nun wieder an, Sie sind der Mensch, der Sie sind. Kommt Ihnen die Situation mit den Hunden aus Ihrem eigenen Leben bekannt vor? Es passiert ja nicht selten, dass sich jemand sagt: „Egal, was ich mache, es ist doch immer alles falsch. Ich kann nichts ändern an meiner Situation.“
Erlernte Hilflosigkeit wurde später auch an Menschen nachgewiesen. Mit Babys zum Beispiel führte man ein ähnliches Experiment wie mit den Hunden durch. Nein, ohne Stromschläge. Aber man rüttelte sie heftig in ihrer Krippe durch, dass ihnen ganz anders wurde.
Manche konnten das mit einer Kopfbewegung abstellen, über einen Sensor in ihrem Kopfkissen. Andere hatten keinen Sensor. Beide Gruppen reagierten jeweils genauso wie die Hunde. Und die eine Gruppe ging vor die Hunde. Auch jenseits des Babyalters zeigen wir ähnliche Reaktionen.
Nun gibt es Situationen wie die mit dem Chef im Beispiel von oben. Da sind wir der Willkür anderer ausgesetzt und möglicherweise tatsächlich hilflos.
Das Problem in diesem Fall ist, dass wir auch dann keinen Ausweg mehr sehen, wenn es plötzlich doch einen gibt, wenn zum Beispiel der alte Chef geht und eine neue Chefin kommt. Auch dann denken wir weiterhin: „Was ich tue, zählt bei denen da oben eh nicht.“
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Dr. Volker Kitz ist Spiegel-Bestseller-Autor, Psychologe und ex-Lobbyist.Kitz hat Jura und Psychologie in Köln und New York studiert und unter anderem als Wissenschaftler am Max-Planck-Institut, Anwalt und Lobbyist gearbeitet. Heute lebt er als freier Autor in München. Er schrieb Beiträge für renommierte Medien wie die Frankfurter Allgemeine, die Welt, Financial Times und Spiegel Online, zudem zahlreiche Fachveröffentlichungen für wissenschaftliche Zeitschriften im In- und Ausland. Seine Bücher erscheinen in über zehn Sprachen und stehen in Deutschland regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Zu den Themen seiner Bücher ist Volker Kitz ein international gefragter Redner. Mehr Informationen unter kitz-tusch.com. Alle Texte von Dr. Volker Kitz.
Dr. Manuel Tusch Professor an der Fachhochschule Münster und Leiter des IfAP.Tusch studierte Psychologie und Erwachsenenbildung in Köln und Amsterdam. Er hat eine psychologische Praxis in Köln, leitet das Institut für Angewandte Psychologie (IfAP), das unter anderem eine Coaching-Ausbildung anbietet, und Professor mit Forschungsschwerpunkt Beratung / Mediation / Coaching im Fachbereich Sozialwesen Fachhochschule Münster. Seine Arbeitsschwerpunkte im Psycho-Dschungel sind Coaching, Mediation, Supervision und Gesprächstherapie. Mehr Informationen unter tusch-consulting.com. Alle Texte von Professor Dr. Manuel Tusch.
RT @jobcollege: Dem Chef hilflos ausgeliefert 2/3: Egal was ich mache, es ist falsch?: In unserem letzten Beit… #B…
Erlernte Hilflosigkeit, kann ich mir vorstellen, ist eine unschöne, lähmende Sache. Da wünscht man sich kompetente Leute, die gut beobachten können und den Betroffenen im Gespräch und durch neue Erfahrungen wieder auf die Beine helfen.
Stimmt, das größte Problem dürfte für viele Leute darin bestehen, dass sie selbst den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen, sprich das Problem nicht erkennen. Da kann in der Tat Hilfe von außen sinnvoll sein – z.B. auch durch Freunde, Bekannte, Familie oder eben einen kompetenten Coach.
„Manche Menschen warten bis Ihnen das Wasser bis zum Hals steht und nennen dies dann Schicksal.“
Dem Chef hilflos ausgeliefert 2/3: Egal was ich mache, es ist falsch?: In unserem letzten Beit… #Beruf #Bildung
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