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Von Marco Ebeling (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 17.05.2024 • Zuerst veröffentlicht am 14.05.2024 • Bisher 6201 Leser, 6373 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Abgemahnt, fristlos gekündigt, Lohn oder Gehalt bleiben aus: Ärger mit dem Arbeitgeber stresst – und ein Rechtsstreit ist oft mit hohen Kosten verbunden. Abhilfe kann die richtige Versicherung schaffen.
Lästig, ärgerlich – aber regelmäßig unvermeidlich, im Kontext von Abmahnung, Kündigung, Aufhebungsvertrag und Insolvenz. Aber auch dort, wo Arbeitnehmern Resturlaubstage verweigert werden oder Lohn und Gehalt noch ausstehen, verhärten sich die Fronten. Vor Gericht gehen? Wer soll das bezahlen? Das Arbeitnehmer-Budget gibt dies meist nicht her. Hier springt eine Rechtsschutzversicherung ein. Wer darüber verfügt, demonstriert auch: Als Arbeitnehmer bin ich durchaus in der Lage, mich gegen Ungerechtigkeiten zur Wehr zu setzen!
Daher gilt: Eine Rechtsschutzversicherung mit Arbeitsrechtsschutz als Baustein federt die Kosten ab. Doch für wen lohnt sich eine Arbeitsrechtsschutzversicherung, wann zahlt sie – und was ist beim Abschluss des Versicherungsvertrags zu beachten?
Gewusst? Auch die Gewerkschaften bieten Arbeitnehmern unter ihren Mitgliedern Möglichkeiten des Rechtsschutzes. Abgesehen davon empfiehlt sich für alle, die sich fachanwaltlich vertreten lasssen möchten, ein Arbeitsrechtsschutz bzw. Berufsrechtsschutz. Was ist was? Jede Berufsrechtsschutzversicherung ist auch eine Arbeitsrechtschutzversicherung. Ihr breiteres Leistungsspektrum bietet zusätzlich Rechtsschutz für Beamte, Ärzte, Soldaten oder auch Anwälte selbst. Denn hier sind auch Disziplinarrecht und Standesrecht mit abgedeckt.
Mitversichert sind übrigens auch Ehepartner oder nichtehelicher Lebenspartner sowie berufstätige unverheiratete Kinder, die mit dem Versicherungsnehmer in häuslicher Gemeinschaft leben.
Arbeitsrechtsschutz ist ein Baustein der privaten Rechtsschutzversicherung. Arbeitsrechtliche Fälle, die eine Arbeitsrechtsschutzversicherung absichert, sind
Regelmäßig ist auch das Thema Kündigung bei Insolvenz Gegenstand vor Gericht. Existiert ein Sonderkündigungsrecht im Insolvenzverfahren? Ein Arbeitgeber (oder Insolvenzverwalter), der einen Arbeitsvertrag beenden will, muss eine Kündigung aussprechen – und auch bei Insolvenz einen fundierten betriebsbedingten Kündigungsgrund vorweisen. Keine Seite, auch nicht der Arbeitnehmer, kann ein Sonderkündigungsrecht in Anspruch nehmen. Eine Kündigung prüfen zu lassen, kann sich für Arbeitnehmer aber lohnen: Muss man mich ggf. weiterbeschäftigen? Längst nicht jede Insolvenz führt zur kompletten Schließung.
Vor Vertragsabschluss gilt der Versicherungssumme (Deckungssumme) ein genauer Blick. Denn Deckungssummen variieren je nach Anbieter und Tarif immens. Die Versicherungssumme benennt das Limit der Kosten, die übernommen werden – und sollte nicht zu niedrig sein. Eine Selbstbeteiligung kann die Beitragshöhe senken – und entfällt oft, wo es gelingt, einen Streit anwaltlich, und außergerichtlich beizulegen.
Zu den weiteren Auswahlkriterien gehört die Option, sich seinen Anwalt für Arbeitsrecht selbst auszusuchen. Oder die Tatsache, dass die Rechtsschutzversicherung die Gebühren der juristischen Vertretung der Gegenseite trägt, sofern der Versicherte dazu verpflichtet ist – oder auch für Gutachterkosten oder Mediation aufkommt. Maßgeblich für den Leistungsumfang sind die konkreten AGB im Versicherungsvertrag.
Arbeitsrechtsschutz lässt sich bequem online abschließen. In einem ersten Schritt machen Tarif- und Leistungsvergleiche sowie die Beitragsberechnung Sinn. Welche Kosten bei welchen Rechtsstreitigkeiten auf Betroffene zukommen, zeigen auch spezielle Online-Rechner der Arbeitsgerichte. Die Webseite der AdmiralDirekt bietet Interessenten die Möglichkeit, Beiträge auf Basis persönlicher Angaben individuell zu berechnen und den Versicherungsvertrag online anzufragen.
Zu beachten ist darüber hinaus, dass es – wie bei anderen Versicherungen auch – eine dreimonatige Wartezeit gibt. Insofern sollte eine Rechtsschutzversicherung vorsorglich abgeschlossen werden – bevor es zum Streit kommt. Keine Wartezeit besteht hingegen, wenn nahtlos – und dies meint ohne einen einzigen Tag dazwischen! – zu einem anderen Versicherer gewechselt wird. Was tun, wenn der Ärger mit dem Arbeitgeber schon besteht? Für diesen Fall offerieren einige Anbieter die Spezialoption der rückwirkenden Rechtsschutzversicherung ohne Wartezeit.
Rechtsstreit gewonnen? Glückwunsch, trotzdem ist der Anwalt – anders als in einem Zivilverfahren selbst zu zahlen. Arbeitsrechtsschutz übernimmt in der Regel diese Kosten:
Was kostet der Streit vor dem Arbeitsgericht? Der Streitwert bemisst sich beispielsweise am Wert der Überstunden, die der Arbeitgeber noch nicht bezahlt hat. Bei einer Kündigung ist von drei Monatsgehältern (§ 42 Abs. 2 Gerichtskostengesetz) auszugehen. Kosten für Arbeitsrechtsschutz lassen sich als Werbungskosten von der Steuer absetzen.
Für die folgenden Kosten kommt eine Arbeitsrechtsschutzversicherung nicht auf:
Eine Arbeitsrechtsschutzversicherung macht für alle Berufstätigen Sinn, denn sie deckt die Kosten eines Rechtsstreits mit dem Arbeitgeber – ob Kündigungsschutzklage, Arbeitszeugnisstreit oder Mobbing am Arbeitsplatz. Denn unabhängig vom Ausgang des Verfahrens sind die Kosten bei Arbeitsrechtsprozessen aus eigener Tasche zu zahlen.
Dabei wird Arbeitsrechtsschutz als Baustein in der Rechtsschutzversicherung zumeist nur zusammen mit Privatrechtsschutz angeboten. Im Fall des Falles zahlt die Versicherung Anwaltsgebühren, Gerichtskosten und weitere Ausgaben, die im Rahmen von Rechtsstreitigkeiten anfallen. Rechtliche Konflikte im Job? Mit gutem Arbeitsrechtsschutz lässt sich einem Rechtsstreit gelassener begegnen!
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