Der Mund ist unser eigentlicher Lautsprecher. Die Worte dringen heraus, während wir die Laute mit der Muskulatur rund um den Mund „formen“. So können wir – mit einigem Training – auch von den Lippen des anderen lesen, ohne den Klang der Worte zu hören.

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Einfach den Mund zu machen

Daneben sendet gerade der Mund auch eine Vielzahl von Signalen aus, die nichts mit den Worten zu tun haben. Der Mund ist das Tor zur lebens- notwendigen und genussreichen Nahrungsaufnahme. Wenn uns etwas nicht schmeckt, machen wir einfach den Mund zu.

Sind wir nicht einer Meinung mit unserem Gesprächspartner, pressen wir die Lippen aufeinander. Obwohl vielleicht unser leicht geneigter Kopf eine nachdenkliche Geste symbolisieren soll, zeigen die zusammengepressten Lippen eindeutig Abwehr. Wir lassen die andere Meinung nicht an uns heran, der Mund dient als Barriere. Diese Art von Schweigen sollten Sie daher nie als Zustimmung werten!

Ein Lächeln, das bezaubert

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Eines der wichtigsten Signale unseres Mundes ist das Lächeln. Wie entsteht ein Lächeln? Wann haben wir es erlernt? Nichts bezaubert die Eltern so sehr, wie das erste Lächeln ihres Babys. Dabei meinen viele Entwicklungspsychologen, dass es sich dabei nur um eine unbewusste Muskelbewegung im Gesicht des kleinen Erdenbürgers handelt.

Rein zufällig ziehen sich die Mundwinkel nach oben. Und wie reagieren die Eltern darauf? Durch freudige Zuwendung, durch liebevolle Worte und durch ein bewusstes Lächeln. Lernt das Kleinkind etwa nur durch diese Reaktion, dass sein Lächeln positiv wirkt?

Sicher aber gibt es auch das angeborene Lächeln: Genauso wie sich beim Geschmack einer Zitrone das Gesicht, die Augen und der Mund zusammen- ziehen, heben sich beim Gedanken an etwas Süßes, Angenehmes oder Erfreu- liches die Mundwinkel leicht nach oben. Dieser Ausdruck wird – analog zum Zitronen-Beispiel – auch von den Augen ausgedrückt.

Lächeln als Waffe

Ganz anders verhält es sich da mit dem typischen Siegerlächeln: Eine Reihe strahlendweißer, makelloser Zähne blitzt aus einem idealerweise braun- gebrannten Gesicht hervor. Bei so viel Glanz schaut ohnehin keiner mehr in die Augen. Der Sieger lächelt und zeigt dabei die Zähne – unser Bewusstsein will uns einreden, dass er uns freundlich und offen begegnet.

Aber unser Unterbewusstsein registriert sehr wohl auch die Drohgeste dahinter. Ein Hund würde nie auf die Idee kommen, die gefletschten Zähne eines anderen Hundes für ein freundliches Willkommen zu halten! Diese Art von Lächeln – die Lippen nur so weit geöffnet, dass die Zähne gut sichtbar sind – stellt somit fast schon eine offene Drohung dar.

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Es gibt aber auch noch das weitaus harmloser wirkende, verbindliche Lächeln. Die Mundwinkel ziehen sich zwar nach oben, aber sonst regt sich kein Muskel im Gesicht, auch die Augen bleiben völlig unbeteiligt. Manchmal ist es noch von einem leichten Kopfnicken begleitet. Dieses Lächeln wirkt irgendwie verkrampft, die verbindliche Geste nur vorgetäuscht – dahinter versteckt sich Gleichgültigkeit und Desinteresse.

Der andere fühlt sich nicht ernst genommen, echte Kommunikation entsteht damit noch weniger als bei einer echten Drohgeste.

Lächeln als Drohung

Eine Drohung kann zur Konfrontation und damit zur Auseinandersetzung mit dem anderen führen. Aber eine solche vermeintlich verbindliche Geste sagt aus:

„Du bist für mich kein ernst zu nehmender Gegner, dich speise ich mit einem Lächeln ab – und dann auf zu wichtigen Dingen!“  So ist aus einem grundsätzlich freundlichen Begrüßungsritual – dem Lächeln – eine oftmals schwer zu überwindende Barriere geworden.

Verhaltensmuster der Steinzeit

Viele unserer körpersprachlichen Verhaltensmuster sind seit Urzeiten die gleichen sind. Gerade im Bereich der „Verteidigungsgesten“ wird das deutlich. Bevor der Mensch über kunstvolle Waffen und Verteidigungsmechanismen verfügte, hatte er nur seinen Körper für Kampf und Schutz zur Verfügung.

Und er wusste, dass es eben mehr oder weniger empfindliche Körperpartien gibt. Ein Faustschlag in den Bauch oder ein Biss in den Hals ist auch heute noch meist tödlich.

Verteidigung: Den Körper zur Seite drehen

Fing man dagegen den Schlag mit dem Arm ab, gab es höchstens einen gebrochenen Knochen, aber meist keine lebensbedrohende Verletzung.

Daher haben unsere Vorfahren einen Angreifer mit zur Seite gedrehtem Körper abgewehrt, ihm die etwas unempfindlichere Knochenseite zugewandt und so die empfindlichen Weichteile geschützt.

Offene Körperhaltung

Dieses Verhaltensmuster ist bis heute gleich geblieben. Eine offene Körperhaltung präsentiert dem anderen die verletzliche Vorderfront – Hals, Brust und Bauch. „Ich fürchte mich nicht vor dir, ich gehe nicht in Deckung.“

Umgekehrt wenden wir einem potenziellen Gegner unbewusst unsere Knochenseite, unsere Seitenfront, zu. Wir zeigen ihm die kalte Schulter. Der andere spürt das unbewusste Wegschieben, die Barriere.

Körpersprachliche Barrieren

Mit jemandem freundlich „über die Schulter“ zu kommunizieren, fällt schwer. Die Gesprächsbarriere Knochenseite steht im Weg.

Dieses oft nur unmerkliche seitliche Wegdrehen ist eine der häufigsten körpersprachlichen Barrieren.


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