Und hier das zweite Video aus der kleinen Serie über Kunsthandwerker. Diesmal geht es um Ledermacher – ein Handwerk, dass es so in Deutschland gar nicht gibt und das man daher traditionell mit Schuhmacher überstzen müsste. Auf jeden Fall auch das ein sehr schönes Video darüber, wie nah doch Handwerk, Tradition, Design und Kunst beieinander liegen!

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Lederwaren und Design als Handwerk

Die Brüder Chris und Kirk Bray beispielsweise produzieren seit Jahren Lederwaren. Sie gründeten 1999 Billykirk aus Los Angeles und lernten ihr Handwerk bei einem Lederhersteller der dritten Generation. Ein einfacher Lederband Kick begann das Geschäft, ein Jahrzehnt später blühte ihre Sammlung in andere Angebote, die aus Taschen, Gürtel, Schuhe, Brieftaschen, Hüte und andere Accessoires besteht.

Seitdem sie ihren Betrieb in den Osten verlegt haben, beschäftigen sie eine Gruppe von Amish Lederherstellern, um einen Großteil ihrer Produktionslinie zu produzieren und gleichzeitig die Produktion in ihrem Studio abzuschließen.

Maßfertigung als Trend

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Immer mehr Kunden wünschen sich nicht nur zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten, Opernbällen oder Kommunionsfeiern individuelle Kleidung mit besonderem Pfiff, die nicht jeder an der Stange kaufen kann. Andere Kunden legen besonderen Wert auf Qualität oder eine ökologische Verarbeitung der Kleidung ohne Schadstoffe. Schneider ist daher ein Beruf mit Zukunft!

Bei der Firma Dolzer ist ein indivdueller Maßanzug schon ab 235 Euro zu haben. Der Grund: Dolzer kombiniert die Vorteile individueller Kundenwünsche und maschineller Fertigung. Letztere senkt die Arbeitszeit von 60 auf wenige Stunden und reduziert so den Preis auf etwa ein Zehntel.

Im Onlineshop können Kunden darüber hinaus individuelle Hemden, Blusen und Accessoires ganz bequem von zu Hause aus bestellen, ohne in eine der 14 Filialen kommen zu müssen. Dazu müssen sie nur einmal vermessen worden sein oder können selbst Maß nehmen.

Individuelle Konfektion

Auch große Firmen wie Peek und Cloppenburg setzen auf individualisierte Konfektion. Im Gegensatz zu den Spezialisten vermessen die Handelsketten Kunden per Laserstrahl in eigenen Kabinen. In beiden Fällen gelangen die Daten elektronisch zu den Nähereien, wo Kostüme und Anzüge in vier bis sechs Wochen entstehen.

Schneider fertigen perfekt sitzende Kleidung für alle denkbaren Anlässe, für Dick und Dünn, für Groß und Klein. In Schneiderwerkstätten und Ateliers verarbeiten sie Textilien wie Wolle, synthetische Fasern, Leinen, Seide, Baumwolle und Leder. Im Vorfeld der Schneiderarbeiten klären Schneider mit ihren Kunden, zu welchem Anlass das Kleidungsstück getragen werden soll und welchen Stoff und welche Farben sie bevorzugen. Sie legen Stoff- und Musterbücher vor, aus denen die Kunden ihre Wahl treffen können.

Handwerk vs. Modedesign

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Dann muss ein geeigneter Schnitt festgelegt werden. Dabei können Schneider entweder auf vorhandene Schnitte zurückgreifen oder eigene Entwürfe erstellen. Sie haben einen sicheren Blick für das, was am besten zum Gesamtbild des Kunden passt und achten darauf, dass das Kleidungsstück vorteilhaft sitzt. Besonderen Wert legen sie auf den persönlichen Geschmack des Kunden. Doch auch die aktuellen Modetrends berücksichtigen Schneider, wenn sie ihre Modeentwürfe anfertigen. Auf nationalen und internationalen Messen informieren sie sich über brandneue Looks, die modernen Farben der Saison und neue Stoffkollektionen.

Ist der Entwurf abgeschlossen, nehmen Schneider am Kunden Maß und besprechen die Termine für die Anprobe und die Fertigstellung des Kleidungsstückes. Bevor die eigentlichen Näharbeiten beginnen können, gradieren Schneider den Schnitt, d.h., sie passen ihn an die Körpermaße des Kunden an. Dies geschieht zumeist mithilfe moderner Software am Computer. Dann schneiden Schneider den Stoff zu, suchen die richtigen Garne und Nadeln heraus und stellen die Nähmaschine ein. Je nachdem, was genäht werden soll, bedienen sie beispielsweise Blindstich- oder Kettenstichmaschinen und fertigen Saum-, Einfass-, Zickzack- oder Kappnähte. Manchmal nähen sie auch von Hand.

Mit Liebe zum Detail

Sie verschließen die Seitennähte, nähen Abnäher, setzen Ärmel, Krägen und Bünde ein, versäubern die Kanten und nähen das Futter ein. Dann bringen sie Bekleidungszubehör wie Knöpfe, Reiß- und Klettverschlüsse, Haken und Ösen oder Druckknöpfe an. Manchmal werden auch Manschetten, Bänder, Borten, Spitzen und Pailletten und andere Verzierungen angebracht. Dabei muss präzise und konzentriert gearbeitet werden, mitunter auch unter Zeitdruck.

Sind alle Näharbeiten abgeschlossen, bügeln Schneider das Kleidungsstück mit Bügelautomaten oder Handbügeleisen. Dabei achten sie darauf, alle Nähte, Kanten und Säume zu glätten und empfindliche Stoffe wie Samt vorsichtig zu behandeln.

Änderungen und Reperaturen

Die Kleidungsstücke stellen Schneider soweit zur ersten Anprobe fertig, so dass sie noch eventuelle Änderungen und Korrekturen vornehmen können. Maß- und modegerechte Kleidungsstücke erfordern häufig zwei Anproben, sehr anspruchsvolle Kleidungsstücke sogar eine dritte, um einen einwandfreien Sitz zu gewährleisten. Jetzt ist viel Geduld erforderlich: Hin und wieder müssen Nähte wieder aufgetrennt oder Taschen versetzt werden. Sind alle Passformkorrekturen durchgeführt, übergeben Schneider das fertige Kleidungsstück an den Kunden und nehmen die Bezahlung entgegen.

Auch die Änderung und Reparatur von Kleidungsstücken gehören zur Aufgabe von Schneidern. Sie passen Kleidungsstücke an geänderte Körpermaße oder Geschmacksrichtungen der Kunden an und reparieren Beschädigungen. So erneuern sie beispielsweise das Innenfutter eines Mantels oder nähen neue Reißverschlüsse ein.

Neben diesen kreativen Aufgaben nehmen Schneider aber auch viele kaufmännische und verwaltende Aufgaben wahr: Sie verhandeln z.B. mit Kunden, übernehmen bei der Ausarbeitung von Angeboten die kaufmännische und technische Kalkulation und erledigen den betriebsbezogenen Schriftverkehr. Darüber hinaus entscheiden sie über die Personalauswahl und kontrollieren den wirtschaftlichen Erfolg ihres Betriebes.

Männerlifestyle im Internet als Marktnische

Noch immer sind Männer unter Marketing-Gesichtspunkten eine unterbewertete Spezies. Herrenausstatter.de erwirtschaftet mittlerweile Umsätze im zweistelligen Millionenbereich. Die Idee bestand darin, exklusive Männermode online zu verkaufen.

Um die Herrenmode herum hat die Münchner Unternehmerin Renata de Pauli. mittlerweile ein ganzes E-Commerce-Universum geschaffen. Damenausstatter.de und Socken.de folgten recht bald sowie die Themenshops Golfers Outfit, Bugatti und Burlington.

Lifestyle statt Mode

Mit einem coolen Online-Auftritt geht hingegen Großbritanniens Modeikone Paul Smith unter PaulSmith.co.uk ins Rennen um den neuen Mann. One-Stop-Shopping heißt die Devise: Männer (und auch Frauen) bekommen alles, was zu den schönen Dingen des Lebens gehört:

Paul Smith ist unter anderem eine Musik-Download-Kooperation mit 4radio.com eingegangen, Fotoausstellungen, lassen sich online anschauen, mehrere Blogs engagieren sich vor allem in männlicher Lifestyle-Beratung. Außerdem lässt sich auf der preisgekrönten Seite vom Hemd bis zur männlichen Handtasche alles bequem shoppen.

Voraussetzungen, Aus- und Weiterbildung

Schneider ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach der Handwerksordnung (HwO), daher ist die Berufsbezeichnung gesetzlich geschützt. Die Ausbildung zum Maßschneider dauert drei Jahre. Grundsätzlich wird – wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen – für die Ausbildung zum Schneider keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben.

Neben der häufig anzutreffenden Ausbildung zum Maßschneider für Damen oder Herren gibt es auch die Ausbildung zum Modeschneider, zum Musterschneider oder zum Änderungsschneider. Wer sich als Schneider selbständig machen, kann das, im Gegensatz zum Bäcker oder Tischler, auch ohne Meisterbrief und gegebenenfalls sogar ohne Gesellenprüfung tun, da Schneider laut Anlage B1 der Handwerksordnung ein zulassungfreies Handwerk ist.

Meister

Wer dennoch seinen Meister machen will: Damen- und Herrenschneidermeister ist eine berufliche Weiterbildung nach der Handwerksordnung (HwO). Die Meisterprüfung in diesem zulassungsfreien Handwerk ist bundesweit einheitlich geregelt.

Die Handwerksorganisationen und andere Bildungseinrichtungen bieten Vorbereitungskurse auf die Meisterprüfung an (Vollzeit ca. 10-12 Monate). Für die Zulassung zur Meisterprüfung ist die Teilnahme an den Vorbereitungslehrgängen jedoch nicht verpflichtend. Weitere Informationen dazu unter http://www.handwerkskammer.de. Für einen solchen Vorbereitung können Sie sich durch das so genannte Meister-BAföG (http://www.meister-bafoeg.info) fördern lassen.

Existenzgründung in Kürze

Die Existenzgründung als Schneider beginnt in der Regel mit der Eintragung in das Verzeichnis der zulassungsfreien Handwerke Für die Eintragung müssen Sie persönlich erscheinen und eine Gebühr bezahlen. Mit der Bestätigung über die Eintragung kann dann beim Gewerbeamt der Gemeinde die Gewerbeanmeldung erfolgen. Das Gewerbeamt informiert wiederum das Finanzamt, die Berufsgenossenschaft. Für die zulassungsfreien Handwerke, zu denen Schneider gehört (Anlage B1 der Handwerksordnung) besteht keine gesetzliche Rentenversicherungspflicht.

Mit der Eintragung in das Verzeichnis der zulassungsfreien Handwerke werden Sie Mitglied in Ihrer zuständigen Handwerkskammer. An die müssen Sie zunächst sehr geringe Beiträge bezahlen, allerdings auch nur dann, wenn die Erträge über bestimmten Grenzen liegen.

Formalitäten

Gründer, die erstmals ihr Gewerbe angemeldet haben, sind für das Jahr der Anmeldung von Beiträgen zur Handwerkskammer befreit. Für das zweite und dritte Jahr müssen sie nur die Hälfte des Grundbeitrags bezahlen und keinen Zusatzbeitrag, für das vierte Jahr sind sie noch von der Entrichtung des Zusatzbeitrags befreit, wenn es sich um natürliche Personen (keine Personen- oder Kapitalgesellschaften) handelt und der der Jahresgewinn nicht über 25.000 liegt Euro.

Gewerbetreibende, die nach § 1 Abs. 2 Nr. 1 der Handwerksordnung im Zeitraum von bis zu drei Monaten erlernbare Tätigkeiten ausüben, gehören entweder der Industrie- und Handelskammer oder der Handwerkskammer an. Sie sind, unabhängig davon, welcher Kammer sie angehören, vom Beitrag vollständig freigestellt, wenn ihr Gewerbeertrag nicht über 5.200 Euro im Jahr liegt.

Chancen

Da keine Meisterpflicht besteht, sind die Markteintrittsbarrieren auch für Konkurrenten im Schneiderhandwerk niedriger als z.B. bei Bäckern oder Tischlern. In aktuellen Umfragen der Handwerkskammern zeigt sich, dass die wenigsten Neugründer ohne Meisterbrief in den zulassungsfreien Handwerken von ihrer Selbständigkeit tatsächlich leben können.

Oftmals beweist nämlich die Praxis, dass die Bezeichnung “Meisterbetrieb” bei vielen Kunden nach wie vor große Bedeutung hat. Gerade Gründer ohne Meisterbrief sollten daher möglichst mit ganz speziellen Leistungen oder einem bereits existierenden Kundenstamm in die Selbständigkeit starten.


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